Heinz-Walter Hoetter

Sechs Gedichte

 


 

1. Der schwarze Reiter


 

Ein schwarzes Pferd mit Reiter, sie rauschen durch die neblige Nacht.
Sie haben rotglühende Augen, ihre langen Mähnen wallen mit Macht.


Aus tief dunklen Nächten sind Ross und Reiter wieder nun auferstanden.
Vom Leid des Menschen erschaffen, kommen sie aus düsteren Landen.


Es ist der Tod mit seinem Ross, er reitet wild, hohl sein blasses Gesicht.
Er will wieder üppige Seelenernte halten. Ein Entkommen gibt es nicht.


Ja, die Menschen merken es nicht, wenn das Ende ihre Seele zerstört.
Der schwarze Reiter, nun wird er kommen. Er hat ihre Wehklagen erhört.


Ein jeder gedenke, der noch gesund und frisch in seinem Leben steht.
Der Tod ist gnadenlos! Ob alt und jung, sie werden von ihm niedergemäht.


Er tritt ganz unverhofft und rasch ins übervolle Leben der Menschen ein.
Der eine fährt zur Hölle, den anderen führen Engel in den Himmel hinein.



(c)Heiwahoe


 

***


 

2. Am ewigen Strand des Lebens

 

Der ewige, weite Strand des Lebens, er ist voller Sand.
Ich denke so für mich, das ist schon wirklich allerhand.
Ein winzig kleines Körnchen nur davon, das bin auch ich.
Am unendlichen Lebensstrand, da befinde ich auch mich.

Es war irgendwann, vor sehr langer Zeit, da kam ich hier hin.
Ich weiß nicht mehr, wo ich vorher war, nur, wo ich jetzt bin.
Von leisen Wellen der Gefühle wurde ich sanft gestrandet.
Meine Visionen sagten mir, dass im Traumland ich gelandet.

Am unendlichen Strand des Lebens, oh ja, da falle ich kaum auf.
Ein heftiger Wind fegte mich einfach weg, in den Himmel hoch hinauf.
Ich bin ja nur ein winzig kleines Körnchen, das hier ruhte im stillen Sand.
Aber der Sturm, er fegte mich gnadenlos fort vom ewigen Lebensstrand.

Wie das Sandkörnchen , so treibt unsere Seele fort vom Strand des Lebens.
Doch sie erinnert sich alle Zeit und weiß genau, sie träumt nicht vergebens.
Eines Tages, egal wie lange das Leben dauert, kehrt sie zurück an diesen Ort.
Sie kennt den Namen genau: Paradies, und von dort geht sie niemals mehr fort.

(c)Heiwahoe


 


 

***


 

3. Es riecht wieder nach Krieg

 

 

1. Es riecht wieder nach Krieg, ich sehe schon die klaren Zeichen.

Es wird überall entsetzlich stinken nach verwesenden Leichen.

Oh ja, ein gewaltiger Feuersturm entsteht, er wird neu geboren,

und auf der ganzen Welt beginnt abermals das große Morden.

 

2. Dunkel und finster wird es unter den Menschen wieder werden.

Der Sturmtod wütet überall heftig, Millionen werden sterben.

Die Städte brennen, ganze Länder werden zu Brandwüsten.

Die Militaristen werden sich ihrer Mordtaten wieder brüsten.

 

3. Es werden nirgendwo die Glocken mehr vom Frieden läuten.

Die Erde wird zum Friedhof werden, nur so kann ich es deuten.

Auch die Weisen werden bald nicht mehr leben, nicht mehr sein,

denn Gevatter Tod treibt alle Menschen in ein Massengrab hinein.

 

4. Die letzten Menschenleiber, sie gehen einsam durch zerstörte Städte.

Zerlumpte Gestalten, sie jammern und klagen über die Schädelstätte.

Alle diese Visionen, sie machen mir Angst und nehmen mir allen Mut.

Ich kann euch allen nur zurufen: „Ihr werdet verlieren euer Hab und Gut.“

 

5. Selbst die Meere werden voller Leichen sein. Das Wasser wird sein blutrot.

Der Untergang wird toben voller Wut und überall sieht man nur noch Tod.

Mein Herz, es schlug immer für Verständnis, Frieden und Einigkeit.

Die Mühen waren umsonst. Wir treffen uns jetzt alle am Tor zur Ewigkeit.

 

6. Nach der Apokalypse wird sich die Erde trotzdem noch weiter drehen.

Ja, das Leben wird ein anderes sein und weiterhin kommen und gehen.

Die Welt ohne Menschen ist besser. Es gibt niemanden, der sich beschwert.

Alle Zivilisationen, das muss ich deutlich sagen, hatten leider keinen Wert.

 

(c)Heiwahoe


 

 

***


 

4. Die Kriegstreiber sind Arschlöcher

 

Ja, jedes Arschloch hat auch ein Gesicht.

Was, das glaubst du mir vielleicht nicht?

 

Dann schaue bitte mal etwas genauer hin!

Bei den Politikern macht diese Frage Sinn.

 

Alle vier Jahre dürfen wir ein Kreuzchen machen.

Danach ist wirklich alles nur noch zum Lachen.

 

Entscheidungen werden getroffen, die wir nicht wollen.

Sollen sich diese politischen Verbrecher doch trollen.

 

Schon wieder schreien sie in Berlin nach einem Krieg.

Schon wieder schreien diese Affen: „Sieg, Sieg, Sieg!“

 

Im 21. Jahrhundert sollte es so etwas nicht mehr geben.

Wir Menschen müssten doch alle längst im Frieden leben.

 

Aber diese schrecklich geisteskranken Kreaturen in Berlin,

sie kopieren die Nazis und machen schon wieder alles hin.

 

Ja, es werden Menschen wieder gegeneinander gehetzt,

und alle Menschenrechte brutal ausser Kraft gesetzt.

 

Diese politischen Verbrecher gehören alle vor ein Gericht.

Denn diese machtbesessenen Mörder, die wollen wir nicht.


 

(c)Heiwahoe


 

***


 


 

5. Das Lied der Freiheit

 

Ein Vögelchen, oh ja, das wäre ich gerne.
Ich flöge fort in weite, grenzenlose Ferne.

Von Luft und Wind in des Himmelsblau getragen.
So schwebte ich dahin in schwerelosen Bahnen.

Hoch droben würd’ ich zwitschern meine Freiheitslieder.
Und äugte aus der Himmelshöhe auf die Menschen nieder.

Sie plagen sich und machen sich doch immer so viel Sorgen.
Ihr Leben ist oft voller Angst und denken heute schon an morgen.


Den Menschenkinder deshalb sage ich: Lasst die Freiheit in euch rein!
Und lebt doch einfach wie die Vögelchen, im Leben selbst und im eigenen Sein.



©Heiwahoe


 


 

***


 

6. Auf der Suche nach der Wahrheit


 

1. Auf der Suche nach der Wahrheit

viele Gedanken mich durchfluten.

Im Sein meiner eigenen Endlichkeit

hinterlassen sie nur feurige Gluten.

 

2. Gedanken, tief im Dunkeln verborgen,

entfachen nun meinen Menschengeist.

Alte Wunden machen mir große Sorgen

und neue kommen noch hinzu so dreist.

 

3. Ich höre meines Herzens lautes Pochen,

kann sich aus den Schmerzen nicht befreien.

Den faulen Atem des Todes habe ich gerochen

und die Furcht gedeiht in meinem Bewusstsein.

 

4. Kann die Wahrheit einen Menschen töten,

ihn treiben durch den Sturm der Dunkelheit?

Ich kämpfe, doch mein Geist, der ist in Nöten.

Endet alles an den Ufern von Raum und Zeit?

 

5. Ja, die Wahrheit kann oft sehr schmerzhaft sein,

doch schmerzhafter noch ist schweigendes Warten.

Wenn wir uns verändern wollen hier im Dasein,

fangen wir endlich an mit uns'rem Traum-Garten.

(c)Heiwahoe

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2025. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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