Wie die Selbsterleuchteten das Volk vor sich selbst retten wollen
Es war einmal der demokratische Westen – jene legendäre Weltgegend, in der das Volk seine Regierenden wählte und nicht umgekehrt. Das ist lange her. Heute haben auch westliche Eliten erkannt: Demokratie ist zu wichtig, um sie einfach den Wählern zu überlassen.
Hinter verschlossenen Türen in Brüssel, Washington und anderswo basteln gut bezahlte Welterzieher an der größten Erfindung seit der Steuer: der vollständigen Vorhersage und Steuerung menschlichen Verhaltens. Selbstverständlich nur aus den edelsten Motiven – schließlich muss man das Volk vor seinen eigenen schlechten Entscheidungen bewahren.
Geheimdokumente, verfasst in schwer verständlichem Psychologen-Deutsch und finanziert aus Steuergeldern, zeigen schwarz auf weiß: Der Bürger von morgen soll nicht mehr lästig wählen, zweifeln oder gar protestieren. Er soll reibungslos funktionieren – freundlich, nachhaltig, berechenbar und effizient.
Dumm nur: Das Volk spielt nicht mit. Trotz Dauerüberwachung auf Social Media, Klimapsychologie, gendergerechter Ampelfiguren und verpflichtenden Betroffenheitsseminaren bleibt es trotzig. Mal fordert es „mehr Freiheit“ und wählt Protestparteien. Mal läuft es bei Klimademos mit – nur um danach mit dem SUV zum Discounter zu fahren.
Für die selbsternannten Erleuchteten ist das kein Widerspruch, sondern ein zu lösendes Problem: „komplexes Massenverhalten“, dringend korrekturbedürftig. Forschungsbehörden wie DARPA in den USA, Eurokraten in Brüssel und allerlei Denkfabriken träumen längst von einer neuen Spezies Bürger: berechenbar, vertrauensvoll – und vor allem zuverlässig bei Wahlen.
Künftig soll die Wahl weniger Ausdruck unberechenbarer Bürgerwünsche sein, sondern vielmehr feierliche Bestätigung längst beschlossener Programme. Die Wahlkabine bleibt natürlich erhalten – als hübsches Bühnenbild. Hinter den Kulissen jedoch wird längst definiert, was der Bürger wünschen soll, noch bevor er selbst davon erfährt.
Und wenn trotz aller Korrekturen zufällig wieder „falsche“ Parteien gewählt oder unliebsame Kandidaten populär werden? Kein Problem. Dann wird eben weiter an der "Modellierung der Bevölkerung" gefeilt, die Algorithmen verfeinert – und die Enttäuschung professionell inszeniert. Fehler macht schließlich nur der Mensch – niemals das System.
Am Ende wissen die Selbsterleuchteten ganz genau: Freiheit bedeutet, freiwillig genau das zu wollen, was sie längst als einzig richtig definiert haben – natürlich nur zu unserem Besten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2025.
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