Heinz Lechner

Faulenzer


lächerlich und schön:
nachmittags auf der Couch liegend,
als 66 jähriger Rentnermensch,
abwechselnd Tablet und Smartphone benützend,
mal Nachrichten lesend, dann Spielen, danach Wikipedia,
zwischendurch Finanzen prüfen, dann youtubeln. 
Fussballergebnisse schauen, Fotos bearbeiten.
Dann Reels auf Instagram laden. Deinen Ameisenfilm
mit Musik versehen und freuen, wenn ihn zwanzig 
Deppen wie du selbst einer bist liken.
Nun fallen dir die Augen zu und du verfällst in einen
angenehmen Dämmerschlaf - die tägliche 15 Uhr Müdigkeit.
Schön ist das!

Zu wissen, man kann seine Lebensrestzeit verplempern.
Du wirst nicht gebraucht und alles läuft ohne dich
genauso, - wenn nicht besser!
Lächerlich und schön. Peinlich, dumm und angenehm.
Du erwachst aus der Lethargie und dir fällt ein, dass
irgendwo noch Kekse rumliegen. Aber wo?
Soviel Glück hab ich gar nicht verdient, denkst du dann.
Du bist heute schon mit dem Fahrrad gefahren, also darfst du
was Süsses schnabulieren.

Im TV bringen sie was über den Krieg und danach 
die neueste Hungerkatastrophe in Afrika. Aber du hast
gestern 100 € gespendet und fühlst dich nun wie ein Guter.
Und doch lauert in der hintersten Ecke 
deines kleinen Gehirns die Frage:
habe ich nichts Wichtigeres zu tun?
Und dir fällt ein, morgen beim Einkauf im Discounter
Toilettenpapier und Walnussbrötchen mitzunehmen.

Dann legst du dich wieder hin für ein halbes Stündchen.
und fragst dich, wie die anderen alte Säcke
ihren Lebensabend verbringen.
Tun die was wichtigeres?
Aber du beruhigst dich gleich wieder
und hast auch die Antwort parat:

Nein, - tun sie nicht.“

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