Pierre-André Hentzien

MenschensBilder, Katastrophen ©

Ach, was hatte ich mich gefreut… auf unseren allseits beliebten Bundes Günni Jauch und seinen ehemals so wunderbaren Jahresrückblick.
Und was blieb von dieser Vorfreude? Ein tiefes, unbarmherziges Magengrummeln, böse Gedanken und eine Schulterluxation durch die von der Sendung herbeigeführten Alpträume.

Ich kann hier leider nicht alles nennen, was mich mir einmal mehr meine Magengeschwüre bewusst machte, aber dennoch einiges, auch wenn mir dies’, ob schon erwähnter Alpträume, nicht mehr recht in chronologischer Reihenfolge einfallen mag:

Da waren also die No Angels, von denen man ja bedauerlicher Weise erfahren musste, dass sie nicht länger zusammen bleiben wollen, da sich ihre spätpubertäre Phase nun langsam dem Ende zuneigt und sie in tollen drei Jahren nichts von ihrem sauerverdienten Geld auf die hohe Kante legen konnten; und somit weiter werden arbeiten müssen oder sich auch an die Reihen der Scharen von, nicht weniger liebenswürdigen, aber eben nicht so bekannten, Arbeitslosen werden anstellen müssen.
Ich kann es nicht beschwören, aber uns Günni ließ entweder ein paar Tränen auf das Rent-a-Sofa von RTL tropfen oder es war doch nur Speichel von seinem Gesabbere.

Dann dieses wunderbare Ehepaar, das Vor- und Nachnamentlich so heißt, wie der Torwart Olli von den Bayern… wie wunderbar glänzten doch die Hologramme, der zur Beweissicherung in die Kamera gehaltenen Personalausweise. Die sind also noch glücklich verheiratet – ganz anders als der original Olli und seine Ex-Simone – vielleicht sollten sie sich auch trennen, denn das würde wahrscheinlich ihrem Aussehen zu gute kommen… nur so eine Ahnung.

Und wie hieß gleich noch die Frau, nach der das Wüstenhoch des Sommers benannt wurde?
Nun wissen wir endlich, wer Schuld an unser aller Elend ist. Vonwegen wir Männer seien die Wurzeln
allen Übels!

Dann brannte da ein Kaminfeuer im Fernseher einer Familie, von der die blonde Frau meinte, es sei ein reales – ich hoffe mal, soviel Blondheit ist bestraft worden!

Bundespräsident Rau berichtigte uns Bundes Günni in schulmeisterlicher Manier ob dessen mangelhaften Grammatikwissens und sinnierte anschließend über die Verhaftung von Saddam Hussein, die Planung für das Weihnachtsessen und das protokollarisch vorgeschriebene Verhalten des höchsten Mannes im Staate.

Schumi sprach genauso falsches Deutsch, wie der Günni und schien etwas irritiert, als man Zweifel an seiner elchisch weihnachtlichen Essgewohntheit äußerte. Und wo wir ja alle wissen, dass sogar RTL sparen muss, wundert es uns wenig, dass Schumis Roller nur eine One-Way-Benzinfüllung hatte. Sein wir mal ehrlich: Muss Schumi wirklich schon ins Studio fahren oder ist Promo einfach alles?

Was war noch? Ach ja, die Zugtramperin, die wahrscheinlich nicht ins Fernsehen gekommen wäre, wenn sie der Zug einfach nur überrollt hätte.

Ich gebe es ja zu, ich mag unseren „Teenie Günni“ (ist doch wahr: wer von uns kann von sich behaupten, er würde mit 47 noch so jung aussehen – auch wenn ihn diese Sendung doch recht „alt“ aussehen ließ!).

Alles in allem stellt sich mir die Frage: Mit welchem Wort kann man ausdrücken, was diese Sendung letztendlich auszeichnete? Ganz einfach: Nichts!

Und dazu sage ich dann auch NICHTS mehr!


©Copyright 15.12.2003 MaGruPiAH / Pierre-André Hentzien. Alle Rechte vorbehalten! Verwendung des Textes, auch Auszugweise, nur mit schriftlicher Zustimmung des Autoren!
MaGruPiAH©

Gedanken zum Jahresrückblick 2003 bei RTL.

Man verschone mich bitte mit Benotungen, ohne eine entsprechende Kritik abzugeben (egal ob positiv oder negativ!).
Ich finde es feige eine 6 zu vergeben, nur weil man einer persönlichen Abneigung zuspricht, aber nicht den "Arsch in der Hose hat", derlei auch kurz zu begründen!
Und für all jene, die dies' dennoch so handhaben: Arm, wer ein Gesicht hat, das der Courage nicht erlaubt sich zu zeigen!
Pierre-André Hentzien, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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