Klaus Eylmann

Der Konverter

Ein Signal schlug an, mit unpersönlichem Schnarren, als wollte es sagen: ´Was kümmerts, ob du hinhörst oder nicht.´ Doch so war es nicht. Rinard sah, wie Marta aus dem Schlaf hochschreckte und sich seufzend in die Kissen zurückfallen ließ. Minuten später hastete Rinard durch den Gang und knöpfte sich das Hemd zu. Ein kleiner, untersetzter Mann auf dem Weg zur Arbeit. Seine Schritte hallten von den Wänden. Rohre, Lymphgefäße im Organismus des Raumschiffes. Sie liefen an den Wänden entlang, verschwanden im mattgelben Schein der Notbeleuchtung. Ein Monitor tauchte Rinards Gesicht in fahles Licht, als er sich im Kontrollraum vor die Konsole setzte und eine dunkle Brille über die Augen schob. Hinter dem Fenster, unter schwachen rötlichen Lampen glänzten Wände wie der Vorhof zur Hölle, den der Konverter in stählerner Wucht beherrschte. Hoch wie drei Menschen ragte er zur Decke empor. Rohre und Kabel sprossen aus seinen Flanken, verschwanden in den Wänden. Rötliche Strahlen spielten in seinem Schlund.
Die Tür des Saales öffnete sich. Wächter stießen einen Mann vor sich her. Er trug Fußfesseln. Je mehr er sich dem metallenen Ungetüm näherte, desto heftiger wehrte er sich. Rinard verspürte leichte Schwindel der Erregung, als seine Finger über die Tasten flogen. Die Wächter zerrten den Gefangenen vor den Konverter und stießen ihn hinein. Dunkle Umrisse in gleißendem Licht. Das Weiß geweiteter Augen, ein aufgerissener Mund. Sie wand sich in ihren Fesseln. Eine zappelnde Marionette, die in der Strahlung verging.
Rinard fuhr die Leistung herunter. Seine Unrast verflüchtigte sich, als er die Tür des Kontrollraumes hinter sich zu fallen ließ und in seine Kabine zurückkehrte. Marta blickte zu ihm hoch. Er zuckte mit den Schultern. Konvertermeister. Schon sein Vater, dessen Vater und Großvater hatten vor ihm den Konverter bedient. Ein Moloch, der alles Organische verschlang. So wie Cero, ihr Sohn es nach ihm machen würde. Menschen, die gegen die Ordnung verstießen, Tote. Sie wurden nachts in den Konverter geworfen, wenn alle anderen schliefen.

Rinards Schwiegervater Wilbur saß am Eßtisch und starrte missmutig auf seinen Teller.
“Davon soll einer satt werden. Zu meiner Jugend war er doppelt so groß,“ murrte er, wandte sich von dem Kloß ab, dessen Farblosigkeit erahnen ließ, dass nicht genügend Energie für den Geschmack vorhanden war. Wilburs rechte Wange zuckte, während sein trüber Blick durch Rinard hindurch glitt.
“Weniger Menschen, weniger Körper, weniger Abfälle“. Rinard schob sich einen Bissen in den Mund. “Und weniger aus dem Replikator.“
“Was heißt schon Replikator“, mischte sich Marta ein. “Wird doch vom Oberdeck vorgegeben, was wir zu essen haben.“
Ihre Köpfe drehten sich zur Tür, als Cero ins Zimmer trat.
“Was gibt es Schönes?“ Marta rollte mit den Augen und legte ihrem Sohn einen Kloß auf den Teller. Aus ihren fahlen Gesichtern ragten lange, dünne Nasen über zusammengekniffene Münder, als seien sie von ständiger Sorge gepeinigt. Rinard wusste es besser. Sie hatten einen gesunden Schlaf.

Am nächsten Tag begab er sich auf die Südseite, wo der Deckwart sein Büro unterhielt. Gedämpftes Surren, Brummen, Hämmern drang aus den Wänden hervor, hinter denen Kleidermacher, Schuster, Metallbearbeiter nähten, klebten, hämmerten, schweißten.

Der Mann war grau wie sein Schreibtisch. Grau sein Gesicht, seine Haare, sein Bart. Auf dem Tisch lag ein Plan. Das Unterdeck. Rinard überreichte dem Mann das Konverterbuch.
“Wie alt sind Sie?“, fragte der Deckwart, während er den Namen der konvertierten Person eintrug.
“Neunundfünfzig.“ Der Deckwart blickte kurz auf den Plan.
“Kennt Ihr Sohn die Handhabung des Konverters?“
“Wie seine Westentasche“, erwiderte Rinard voller Stolz. “Meine Frau ebenfalls.“
Der Deckwart sagte nur: “Morgen Nachmittag werde ich ihn mir ansehen.“
“Meinen Sohn?“
“Den Konverter.“
Rinard griff nach dem Buch und las den Eintrag. Delbrück. Der Name des zweiten Navigators. Rinard fror.
In der Nacht reinigten Rinard und Cero den Konverter, beseitigten die Rückstände. Bereit für die Inspektion. Rinard drängte sich das Bild des Mannes auf, der in den Strahlen verging. Delbrück.

“Unser Plan zur Bekämpfung der Energieknappheit. Sie haben verdient, dass ich es Ihnen persönlich sage.“ Das Gesicht des Deckwarts zeigte keine Regung, während er um den Konverter ging, und sine Stimme klang dumpf, als er seinen Kopf in die Öffnung steckte.
“Morgen geben wir es übers Intercom bekannt.“ Dann stellte er sich vor die beiden Männer.
“Das Höchstalter wird auf sechzig Jahre herabgesetzt. Jeder, der älter ist, wird aufgefordert, seinen Solidaritätsbeitrag zur Energievermehrung zu leisten und sich dem Konverter zu überantworten. - Zu sterben, damit wir anderen leben können.“
Sechzig Jahre, dachte Rinard gelähmt vor Angst. Sechzig Jahre. In einem Jahr bin ich dran.
“Damit wären wir weniger Menschen, die Energie noch knapper.“ Cero schüttelte den Kopf. “Worin liegt der Sinn?“
“Wir brauchen einen Energieschub.“ Der Deckwart sah an ihnen vorbei, nickte kurz und ging.

Als sie am Tag darauf zu Mittag aßen, erwachte der Bildschirm.
Wilbur stellte sich davor und las.
“Bürger der ´Escondido´“, krächzte er. “Die Energieknappheit betrifft uns alle. Wir sehen uns veranlasst, dem Vorschlag unseres Kapitäns zu folgen. Hiermit setzen wir das Höchstalter der Bürger auf sechzig Jahre herab. Diejenigen, die älter sind, werden aufgefordert, ihren Solidaritätsbeitrag zu leisten, indem sie sich dem Konverter überantworten.
Alle Bürger ab sechzig sind hiermit aufgefordert, sich in dieser Woche bei Amtsarzt Baldor auf dem Oberdeck registrieren zu lassen.“
Wilbur drehte sich langsam herum.
“Ich bin achtzig“, murmelte er, sah zu Rinard hinüber.
“Und du, mein lieber Schwiegersohn. In einem Jahr feierst du deinen sechzigsten Geburtstag. Ich nehme an, du hast dir deine Pensionierung anders vorgestellt.“
Marta sprang vom Stuhl hoch und lief aus dem Raum.

Wilbur ließ sich zwei Tage Zeit, dann ging er zum Amtsarzt und kam nicht mehr zurück. Martas Gesicht schien noch bleicher, als sie vom Oberdeck zurückkehrte.
“Er ist tot.“ Sie lehnte sich an die Wand und sah zu Boden. “Sie haben ihn umgebracht. Mit einer Injektion.“
Cero nahm sie in den Arm. “So geht es nicht“, flüsterte er.

Der Alarm raubte Rinards Schlaf, und er machte sich auf den Weg zum Kontrollraum. Marta begleitete ihn. Wächter luden zwei Tote vor dem Konverter ab.
“Vater!“ Marta schlug die Hände vors Gesicht. Dann lief sie zur Tür, die sie vom Konverterraum trennte und versuchte sie zu öffnen.
“Mach auf Rinard!“ Einen Moment bekam er kein Wort heraus, als er sah, wie Marta an der Tür rüttelte.
“Ich kann nicht!“, rief er mit schriller Stimme, während seine Finger über die Tasten liefen.
“Marta, Du bist nicht autorisiert!“
“Rinard, es ist mein Vater!“
Sie sahen zu, wie die Wächter die Leichen in die Öffnung warfen und stehen blieben, bis sich die Körper auflösten.

Der Deckwart hatte sich für den nächsten Tag angesagt, um den Konverter zu überprüfen. Dieser wiederholte Besuch war ungewöhnlich. Ein vorgeschobener Grund? Auf was wollte ihn der Deckwart vorbereiten?

Der Mann ging stumm um den Konverter herum, steckte seinen Kopf in die Öffnung.
“Die Bürger über sechzig werden nicht die nötige Energie erbringen.“ Die Stimme des Deckwarts klang hohl. “Wir müssen die Altersgrenze weiter nach unten schieben.“ Der Schlund des Konverters badete in grellem Licht. Rinard und Ceros zuckten zurück. Geblendet taumelten sie durch die Halle, prallten gegen die Wand. Der Rumpf des Deckwarts lag säuberlich getrennt zur Hälfte mit den Beinen auf dem Boden. Der Rest seines Körpers hatte sich in Energie aufgelöst. Hinter dem Fenster des Kontrolraumes stand eine Frau.
“Marta!“, schrie Rinard. “Was hast du getan?“
Blut pochte, die Halle drehte sich um ihn, als er zum Kontrollraum wankte. Der Konverter spuckte gleißendes Licht. Durch einen Schleier sah er, wie Ceros das, was vom Deckwart übrig geblieben war, in die Öffnung warf.
“Mach auf!“ Die Tür ließ sich nicht öffnen. Rinard hörte Schritte auf dem Gang. Er stellte sich mit Ceros neben die Tür. Sie atmeten schwer, starrten sich ängstlich an. Als zwei Wächter hereinkamen, sprangen sie hervor, drängten die Männer in den Gang zurück und verriegelten den Einlass.
“Öffnet!“, schrie ein Mann. “Wir wollen den Deckwart sprechen!“
“Er ist nicht hier!“
Eine Zeit blieb es still, dann hörten sie die Stimme eines alten Mannes.
“Hier spricht der Kapitän. Rinard ich entbinde dich von deinem Posten. Komm heraus.“
Rinard und Ceros sahen sich an.
“Wir werden die Tür aufschweißen“, meldete sich die Stimme erneut.
“Wenn ihr das tut, zerstören wir den Konverter!“
“Dann sterben wir alle!“. Es war eine Stimme ohne Emotion. “Los!“, befahl sie.
Das Zischen der Flammen überlagerte das Hämmern und Brummen der Fabriken, das Pochen des Blutes in seinen Schläfen. Rinard sah zum Kontrollraum. Martas Gesicht war der Tür zugekehrt, welche die kleine Kabine vom Gang trennte.
Sie versuchen auch da durchzukommen, dachte er und klopfte an das Fenster.
“Mach auf, Marta!“, rief er. Es klickte. Rinard stürzte durch die Tür.
“Ich konnte nicht anders.“ Martas Gesicht war tränenüberströmt. “Er hat meinen Vater umgebracht.
“Ich weiß“, murmelte Rinard. Die Tür glühte unter der Hitze der Schweißbrenner. Heftige Schläge erschütterten das Metall. Stimmen wurden laut. Jemand schrie: “Packt sie!“ Dann brachen sie durch.
Schüsse, Schreie. Wächter wälzten sich auf dem Boden. Männer in dunkelblauen Uniformen wurden von jungen Burschen abgeführt. Dann sah Rinard die Alten. Graue Haare über roten, grauen, blauen, grünen Overalls. Fahle Gesichter in tausend Falten gelegt. Kesselflicker, Schneider, Schuster und Gärtner. Sie nahmen Rinard, Ceros und Marta in ihre Mitte, gingen mit ihnen zur Südseite und betraten das Büro des Deckwarts.
“Warten wir ab“. Roy, ein alter Kesselflicker mit fleischfarben vernarbtem Gesicht, ging um den Schreibtisch und nahm den Belegungsplan in die Hand.
“Wir Alten wären alle dran gekommen, ha?“ Sein eisiger Blick streifte Rinard. “Wie hast du dich gefühlt, als du Wilbur gesehen hast?“
“Er-er war schon tot“, stammelte Rinard.
Schritte näherten sich. Die Tür wurde aufgerissen.
“Die Wächter sind tot. Die Anderen vom Oberdeck weggeschlossen“, schrie jemand. “Kommt mit auf die Brücke. Wir verhören Navigator und Kapitän!“

Summen, Klacken, Rauschen. Maschinen flüsterten, raunten. Computer? Belüftung? Die Männer des Unterdecks standen auf der Brücke. Nie hatten sie diese betreten dürfen, bis jetzt. Rinard sah sich um. Die Gesichter der Frauen und Männer in der letzten Reihe schienen sich unter kaltem, grünem Licht der Bildschirme aufzuloesen. Ein Greis saß wie leblos in seinem Sessel. Über einem faltigen Hals ein Kopf, der einem Raubvogel glich, in dem sich nur die Augen bewegten. Neben dem Kapitän der Navigator, ein Mann in den Vierzigern, der seine Hände um die Stuhllehnen krallte.
“Wozu der Energieschub?“
“Lasst mich Euch etwas zeigen“, krächzte der Alte, beugte sich vor und legte einen Hebel um. Blenden gaben mannshohe Sichtfenster frei, durch die diffuses Licht fiel. Zerklüftete Felsmassive in ihrem Grau, eine steinerne Insel im Meer der Unendlichkeit.
“Ein Planetoid.“ Der Kapitän deutete mit dem Kopf auf die Fenster. “Die Sonne wird hier nie zu sehen sein. Seit drei Jahren begleitet er uns auf der Bahn um Merope.“
“Seit drei Jahren?“ Roy, der Kesselflicker stellte sich vor den Kapitän. “Und wir dachten, die Mission der ´Escondido´ sei, für uns eine neue Heimat zu finden?“
“Merope hat uns eingefangen. Wir haben nicht genug Energie, uns aus der Umlaufbahn zu befreien ohne Menschen zu Schaden kommen zu lassen.“
“Warum der Sinneswandel?“ rief jemand aus dem Hintergrund.
“Es war der Wille der Offiziere.“ Rinard sah auf den Navigator, der den Blick auf den Boden heftete. Rinard flüsterte Roy etwas ins Ohr.
“Steckt sie zu den anderen“, rief dieser. Junge Männer führten Kapitän und Navigator ab.
Während die Frauen und Männer des Unterdecks wieder ihrer Arbeit nachgingen, versuchten Rinard und Roy sich Zugang zum Logbuch zu verschaffen. Warum war Delbrück, der zweite Navigator dem Konverter überantwortet worden? Tage vergingen, dann wussten sie es.

´29.04.202 seit Start der ´Escondido´, 11:45 Erdzeit. Navigator Delbrück bestätigte erneut: Meropes zehnter Planet ist bewohnbar. Er schlug vor, ihn unter minimalem Energieverbrauch im Slingshot unter Ausnutzung der Gravitation vorgelagerter Planeten anzusteuern. Das Kollektiv der Schiffsoffiziere sprach sich dagegen aus. Die über Generationen aufgebaute Gesellschaftsordnung würde durch die Landung auf einem Planeten zerstört, Befehlsstränge zerschnitten und damit ein gemeinsames Leben in Disziplin in Frage gestellt.
29.04.202 seit Start der ´Escondido´, 15:43 Erdzeit. Wir mussten Navigator Delbrück mit Gewalt von seinem Vorhaben abbringen, die ´Escondido´ auf neuen Kurs zu bringen. Navigator Krumm konnte im letzten Moment verhindern, dass unser Schiff auf den zehnten Planeten zusteuerte. Delbrück wurde im Schnellverfahren zum Konvertertod verurteilt.
5.05.202 seit Start der ´Escondido´, 8:20 Erdzeit. Nach langer Diskussion haben sich die Schiffsoffiziere entschieden, Meropes Umlaufbahn zu verlassen, um eine Wiederholung dieses verwerflichen Vorganges auszuschließen. Die benötigte Energie soll durch die Herabsetzung des Lebensalters der Bürger des Unterdecks auf sechzig Jahre abgedeckt werden.´
“Unterdeck.“ Der sarkastische Tonfall Roys Stimme kontrastierte mit der wütenden Röte seines Gesichts. “Der Kapitän ist um die achtzig Jahre alt. Wie wäre es, die Rollen zu vertauschen?“
“Die Alten des Oberdecks in den Konverter stecken?“
“Ja.“ Roy versuchte zu lachen.
“Tun wir´s doch.“ Rinards Finger zuckten, als liefen sie über die Tasten der Konsole. “Alle Schiffsoffiziere in den Konverter!“, schrie er. “Ohne Ausnahme!“
“Warten wir es ab“, meinte Roy verdrossen, als sie gemeinsam die Brücke verließen.

Die kleine, leuchtende Kugel des Planeten wuchs und in Rinard die Angst. Sie hatten sich zur Landung auf dem Planeten entschlossen. Was erwartete sie dort?
Unruhig ging Rinard auf der Brücke hin und her. Marta hatte sich in die Kabine zurückgezogen. Sein Sohn blickte dem Navigator über die Schulter. Triebwerke bremsten den freien Fall und die ´Escondido´ setzte in einer Ebene auf.
Sie drängten sich auf der Brücke gegen die Fenster. Felsen zeigten wie kantige Finger zum Himmel empor. Am Horizont schienen zwei Sonnen auf die Steinwüste vor ihnen. Der Navigator sah von den Instrumenten hoch. “Die Gravitation ist etwas schwächer als die der Erde. Die Luft ist atembar.“
Rinard sah auf Roy, den Kesselflicker, der vor dem Fenster stehen geblieben war. Langsam drehte der sich um. “Bringt die Gefangenen.“
Junge Burschen mit Laserpistolen trieben sie vor sich her. Dann standen sie vor ihnen. In ihren Uniformen mit funkelnden Knöpfen. Männer, Frauen, die Elite der ´Escondido´. Rinards Magen verkrampfte sich, als er den Amtsarzt entdeckte.
Roys Stimme hallte in den letzten Winkel. “Navigator Krumm hat bestätigt: Der Planet ist bewohnbar.“ Der alte Kesselflicker ging die Reihe der Gefangenen entlang. “Ihr habt das Leben auf der ´Escondido´ verwirkt und nun die Wahl: Diesen Planeten oder den Konverter.“

“Wir benötigen Vorräte und Maschinen.“
“Vorrat für zehn Tage, Baumaschinen und Fahrzeuge aus dem Frachtraum. Waffen bleiben auf dem Schiff.“

Transportfahrzeuge, auf denen Erdbewegungsmaschinen wie riesige gelbe Insekten kauerten, dann die Manschaftswagen, die mit dem Proviant. Sie fuhren die Rampe hinab und davon. Die Menschen vom Oberdeck. Was für ein Verlust an Energie. Rinard wandte sich betroffen ab und ging in seine Kabine zurück.

Er machte sich wie jeden Morgen auf den Weg ins Büro. Sie hatten ihn zum Deckwart, Ceros zum Konvertermeister gemacht. Rinard fragte sich, wie jeden Tag: ´Was machen wir auf diesem Planeten?´ Nichts in der Umgebung ließ darauf schließen, das es etwas gab, was in Energie umgewandelt werden konnte. Es war zu ruhig: Kein Stampfen, Schneiden, Hämmern. Die Fabriken lagen still. Später, in seinem Büro, vernahm er Stimmen. Männer brüllten auf dem Gang, bellten Befehle. Rinard hörte die Stimme Roys, des Kesselflickers: “Was macht ihr mit uns? Dafür haben wir nicht gekämpft.“
“Ihr müsst sterben, damit wir überleben können!“, rief Ceros. “Führt die Alten zum Konverter!“
Steinwüste. Rinard dachte an den Navigator, der sich mit den anderen vom Oberdeck auf einer Fahrt ins Ungewisse befand, oder hatten sie ein Ziel vor Augen?
Rinard lehnte sich in seinen Sessel zurück, schloss die Augen und wartete.


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.01.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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