Ich schaue aus dem Fenster alles sieht weiß aus. Die Schneeflocken spielen Fange mit dem Wind und rasen im irrsinnigen Tempo an den Nasen und Mündern der Menschen vorbei. Die Bäume ruhen im gerechten Winterschlaf und Ihr Sommeranzug hängt neben dem Blütenkleid im Schrank. Rote Wangen und Gesichter wohin man sieht und kleine, neblige Schwaden entweichen den Mündern. Steigen empor und werden eins mit der kalten Winterluft. Die Tanne reckt stolz Ihre Pracht und zeigt der kleinen, kahlen Birke was Ihr der Winter mitgebracht. Auf Ihren Zweigen ruht der glänzende Schnee zu Ihren Füssen der vereiste See. Auf Diesem laufen Groß und klein. Mit Ihren bunten Schlittschuhen und der von Oma gehäkelten Wintermütze drehen sie Runde für Runde. Selbst auf der einst grünen Wiese hat sich der Schnee in weiten Bögen drübergelegt. Einige Kinder aus der Nachbarschaft haben sich diesen Flecken Erde zu Eigen gemacht und rodeln mit stolz gewellter Brust auf Ihren Holzschlitten den Berg hinab. Seht Euch den Busfahrer an, der wild fluchend versucht durch das Winterstrassenchaos zu kommen. Ganz anders als die kleinen Mitmenschen scheint er den Winterglanz nicht zu bewundern. Doch wenn er am Abendbrottisch sitzt und seinem von kalter Winterluft noch geröteten Sohn stolz berichten hört, wie toll er den Winter doch fände – gibt es sicher auch für den Mann die innere Wende.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.02.2004.
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Die Öffnung der ostdeutschen Grenzen im Herbst 1989 ruft in Achim Wossow die Erinnerung an die Vergangenheit wach. Nur wenige Monate vorher hatte für den jungen Oberarzt und seine Familie nach der Flucht ein neues Leben jenseits der Mauer begonnen.
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