Tom Schiller

Die Sache mit den Riesen

Boom! Hulsp Hatternatt, ein Gro'mµ, schlief am Fuße eines Ausläufers des Sachal-Gebirgszuges. Die Gro'mµ waren schlagkräftige, aber sehr dumme Goblins. Boom! Langsam erwachte Hulsp. Boom! Als er das Vibrieren des Erdbodens bemerkte, sprang Hulsp sofort von seinem Lager auf und weckte die anderen Gro'mµ. Boom! Inzwischen hatte Hulsp bemerkt, dass es sich bei den Erschütterungen um Schritte eines viel größeren Wesens handelte. Boom! Blaí Khàzdum war schon seit einiger Zeit wach gewesen. Er war der Schamane des kleinen Trupps und bereitete jetzt gerade einen Zauberspruch zum Erschaffen eines winzigen magischen Tores vor. Boom! Die Schritte kamen näher. Hulsp wurde unruhig, denn so früh hatten sie nicht mit großen Gefahren gerechnet. Boom! Blaí hatte jetzt ein kaum mehr als zehn mal zehn Zentimeter großes magisches Tor vor sich. Boom! Inzwischen gingen bei jedem Schritt der riesigen Wesen einige Dinge zu Bruch. "Jetz' seh ich's!", freute sich Blaí. Boom! "Es ist ein Riese. Nein, nein. zwei. DREI Riesen! Mindestens einer hat zwei Köpfe!", stellte der Schamane erregt fest. "Sie bewegen sich genau auf uns zu! Als ob sie von IHM den Auftrag bekommen hätten, uns zu vernichten!" Boom! Inzwischen fielen sogar schon einige Bäume des nahe gelegenen Waldes um. "Was solln wir nur unternehm'n?", jammerte einer der Goblins. Er brauchte seinen Kommandeur Hulsp jedoch nur anzublicken, um die Antwort auf seine Frage in dessen Gesicht ablesen zu können.
Boom! Einige Minuten später hatten die Gro'mµ alle wichtigen Güter auf ihre Prämwovs gepackt und waren los geritten. Boom! Sie näherten sich jetzt den Riesen. Blaí versicherte, dass es nicht mehr weit wäre. Boom! "Ich kann ein'n sehn!", rief einer der Goblins plötzlich. Heller Aufruhr entstand unter den Gro'mµ. Boom! Nachdem Hulsp allen die Vorgehensweise mitgeteilt hatte, verteilten sich die Goblins im Gebirge. Boom! Der Plan war nach Goblinmaßstäben äußerst anspruchsvoll: Erst sollten die Riesen mit Steinen beworfen werden, dann sollten einige der Gro'mµ vorstürmen und sie direkt angreifen und falls die Riesen trotzdem überlebten, sollten die Goblins das Weite suchen. Boom! Die ersten Goblins griffen jetzt die Riesen an. Wie der Plan es vorsah, bewarfen sie die Riesen erst mit Steinen. Als dies nichts brachte, bewarfen sie die Riesen mit größeren Steinen. Da auch diese Steinwürfe keine Wirkung zeigten, attackierten die Goblins die Riesen einfach so. Boom! Fast alle Goblins griffen jetzt die Knie der Riesen an. Zum einen griffen sie die Knie an, da diese die Schwächsten Stellen der Riesen waren, zum anderen aber auch, da die Goblins einfach nicht höher kamen.
Boom! Wie es sich für einen Anführer geziemte, brachte Hulsp den ersten Riesen durch einen geschickten Schwerthieb zu Fall. Als Blaí nun die anderen zwei verzauberte und diese (erst jetzt) merkten, dass sie angegriffen wurden, war das Chaos komplett. Die Goblins versuchten immer wieder, die Riesen in ihren Kniekehlen zu treffen und zu Fall zu bringen. Einige Gro'mµ gelangten sogar in die großen Toten Winkel der Riesen - welche sich leider unter deren Füßen befanden. Die Chancen der Goblins verbesserten sich aber, als Blaí eine Höllenkreatur heraufbeschwor, welche für die Gro'mµ kämpfte.
Ein paar Minuten später war der Kampf entschieden - die Goblins hatten gewonnen. Außer Hulsp, Blaí und Kreet lebte jedoch keiner der Gro'mµ mehr. Und Hulsp begann sich zum wiederholten Male zu fragen, ob ein Krieg oder eine Schlacht, egal wie groß und bedeutend, je einen Sinn haben konnte. Hulsp war ein Goblin, noch dazu ein Gro'mµ, also stand die Antwort für ihn schon fest: "Et macht Spatz, dazz is der Sinn!" Aber Hulsp wusste jetzt, dass er vor fast zwei Jahren, als er sich entschied sich gegen Krashnark zu stellen und nicht in der ersten großen Schlacht zu kämpfen, richtig gehandelt hatte.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Tom Schiller).
Der Beitrag wurde von Tom Schiller auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Tom Schiller als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Alltagsrosen - gereimtes Leben - Großdruck von Christa Siegl



Die Autorin entführt den Leser in ihre gereimte Geschichtenwelt einerseits mit Ironie die schmunzeln läßt, anderseits regen lebensnahe Themen zum Nachdenken an. Die Gedichte muntern auf und zaubern ein Lächeln aufs Gesicht und in das Herz.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Fantasy" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Tom Schiller

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Ende der Insel Carlescoma von Tom Schiller (Spannende Geschichten)
Die Zauberblume von Joachim Garcorz (Fantasy)
Die Nachrichtensprecherin von Norbert Wittke (Zwischenmenschliches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen