Pascal Ashun

CITY ANGELS - Die Todeskette Part 1

12:00 Uhr Nachts...

Los Angeles, Kalifornien...

Es war eine regnerische, kühle Sommernacht in Los Angeles. Maggie Parker, eine Studentin im letzen Semester, war gerade auf dem nach Hauseweg, um sich direkt bei Ankunft auf ihr warmes und weiches Bett fallen zu lassen, denn sie war auf einer Studentenparty gewesen. Feiern, zusammen mit den Kollegen lachen und jede Menge Alkohol also. Der Nieselregen, der langsam auf dem Grund der Erde herabfiel, wurde immer stärker, so dass Maggie die Regenkappe ihres grau-braunen Regenmantels über dem Kopf zog. Die Straßen wurden förmlich mit Wasser ertränkt und Maggie Parker`s hochhackigen Schuhe planschten in kleinen Pfützen. Aber während sie lief, bemerkte sie nicht, dass sie verfolgt wurde...

Die Gegend um sie herum war menschenleer. Sie dachte, dass sie die einzige Person sei, die sich noch auf der Straße aufhielt, denn L.A. wurde ebenfalls die schlaflose Stadt genannt.Ob es regnete oder schneite, immer liefen Leute überall durch die Gegend. Nur heute nicht. Seltsam, aber es interessierte Maggie nicht sonderlich weiter. Sie interessierte sich nur noch für ihr Bett, denn sie war ziemlich müde. Gestresst und müde zugleich, schaute sie auf ihre Armbanduhr. Es war bereits 12.30 Uhr um Mitternacht. Plötzlich hörte sie ein lautes planschen und drehte sich um. Doch hinter ihr war niemand, oder was immer sonst dort hätte sein können. Nervös sah sie sich um. Maggie wohnte in einem dreckigen, alten Wohnviertel, in anderen Teilen der USA auch SoHo genannt. Doch als sie sich nun umsah und die dreckigen Straßen beobachtete, konnte sie immer noch nichts von einer Person sehen. Sie lief wieder weiter, bis sie erneut ein wildes Geräusch von Pfützen hinter sich hörte. Langsam wurde Maggie unruhig. Sie fragte sich, ob sie sich dieses Geräusch nur einbilden würde, drehte sich wieder um undihr Atem stockte. Eine schwarze Gestalt streckte ihr sein Arm entgegen. "Oh, mein Gott!", schrie Maggie ohrenbetäubend, so dass beinahe die ganze Nachbarschaft geweckt wurde. "Hey du, hasse ma `nen Dollar für mich?", fragte eine grölende und versoffene Stimme. Maggie entspannte ihre verschreckten Gesichtszüge, als die Gestalt ins Laternenlicht trat. Sie stöhnte erleichtert auf. Es war nur einer dieser versoffenenen Obdachlosen oder auch Straßenpenner, wie es Maggie zu sagen pflegte. "Nein, hab ich nicht und jetzt verzieh dich, ja!". Maggie musste aufpassen nicht gleich auszuflippen, während der Penner beleidigt wieder an seinem Schlafplatz ging. " Alte Ziege!", grölte er erneut.

Erleichtert führte Maggie ihren Weg fort. Doch dann hielt sie erneut erschreckt inne. Schon wieder bemerkte sie diese verdammten Schritte. Aber diesesmal wußte sie, dass es kein Penner wie vorhin sein konnte. Sie drehte sich um. Nichts. Hinter ihr stand keine Seele.

Sie fing langsam zu laufen an und die Schritte die sie verfolgten wurden immer lauter und schneller. Maggie begann zu rennen. Sie lief die Straße bis zum Hafen, der nicht weit entfernt war hinunter, in der Hoffnung irgend jemand würde dort sein, da es Sonntag war. Sie rannte ermüdet und verschreckt die Pier am Hafen entlang und schrie laut um Hilfe.

Die Stille der Nacht wurde durch den undurchdringbaren Schall ihres Schreies durchbrochen. Doch vergeblich, keiner reagierte auf den Schrei. Maggie rannte aus voller Verzweiflung in die Siedlung hinein. Ihr Weg führte in eine kleine Gasse und die unheimlichen Schritte hörte sie immer noch hinter ihren Fersen. Sie stand plötzlich vor einer Sackgasse. Sie drehte sich um die Achse und bemerkte den ekelerregenden Gestank, der von der müllverseuchten Gasse ausging. Aber ihr war alles egal, als sie eine große, schwarze Gestalt vor sich stehen sah. Er war riesig und hatte ganz schwarze Kleidung an, dazu noch eine schwarze Maske, damit man ihn nicht erkennen konnte. Maggie`s Nackenhaare stellten sich aufrecht, als sie den Anblick des Riesen, der vor ihr stand, sah. Lautlos kam er näher und näher an Maggie heran. Sie wich nach hinten zurück, bis sie an der Mauer, die ihr den Weg zur Flucht versperrte, mit dem Rücken anstieß. Ohne den Riesen aus den Blickwinkel zu lassen, versuchte sie hastig auf die Mauer zu klettern. Als sie schon halb oben war packte der Mann sie an ihrem Fuß und wollte sie hinunterziehen. Doch Maggie konnte ihm gerade noch mit einem Tritt ihres freien Fußes wegstossen. Sie kletterte schnell weiter die Mauer hoch, doch der Mann bekam ihren Fuß erneut zu fassen und zog sie brutal herunter. Sie hing nur noch an der Mauer und als sie ihren Kopf zur Seite drehte, sah sie etwas silbernes funkeln.

"Oh, mein Gott", dachte sie, das wird doch etwa kein Messer sein, oder doch?" Das Messer hatte eine eigenartige Form. Es hatte drei Zacken an der rechten Seite und es war mindestens 40 cm lang. Doch da schwang der Riese sein Messer und stach sie genau in die Mitte ihres Rückens. Maggie schrie gellend auf und das Blut quoll ihr in Strömen aus der Einstichwunde hervor. Sie fiel wie ein schwerer Sack auf den nassen Boden und ihre roten Haare verteilten sich in der dreckigen Pfütze. Der Mann stürzte sich auf sie und stach immer wieder erneut auf ihr ein. Sie schrie voller Schmerzenqualen auf. Das Blut floss und floss und breitete sich langsam in den riesigen Pfützen aus. Maggie Parker rannten Tränen über die Wangen. Sie schrie und schrie. Es fühlte sich für sie fast so an, als würde er das superscharfe Messer auf brutale Weise durch ihre Wirbelsäule rammen. Der Riese schwang erneut sein Messer und stach noch einmal mit voller Wucht zu. Diesesmal hatte er sie am Hals getroffen. Sie schrie wieder gellend auf, solange , bis der Schrei von ihr langsam erstummte. Er wurde immer leiser und leiser. Man hörte nur noch ein langsames Krächzen nach Luft, bis auch der Luftdrang für immer verstummte.

Der riesige Mann starrte auf Maggie`s Leiche herab. Er hörte Polizeisirenen und sah, wie ein Polizeiwagen vor der Gasse anhielt. Der Mann wurde vom Licht der Taschenlampe, die ihm direkt ins Gesicht geleuchtet wurde, geblendet. "Stehen bleiben, Polizei!", ertönte es laut in der Gasse. Der Mörder von Maggie stand regungslos da. Der Polizist, der ihn beleuchtete, Officer J. Carter, kam langsam auf den Mörder zu. Carter war Mitte dreißig und korpulent gebaut. Plötzlich machte der Mörder einen doppelten Salto rückwärts über die Mauer. Der Officer rannte zur Mauer und kletterte schnell rüber und nahm die Verfolgung auf, während er Verstärkung anforderte. "Hier spricht Officer Cater, bitte kommen, ich hab´gerade Verfolgung aufgenommen. Die Rede ist von einem Killer, er hat gerade eine Frau in der Scherperson`s Street ermordet. Bitte um Verstärkung, over!" Der Mörder rannte ungewöhnlich schnell durch die Straßen und Gassen. Endlich kam der Polizeihubschrauber dazu und nahm die Verfolgung auf. Sie fingen an zu schießen, doch der Mörder wich geschickt aus. Als er wieder in einer schmutzigen Gasse gelandet war, sah er den Officer Carter mit einer Glock 34 in der Hand dicht hinter sich. Der Mörder drehte sich um und wartete bis der Officer in Reichweite war. Der Officer schoss und der Mörder ließ eine kleine Kugel, die er aus seiner Hosentasche gegriffen hatte, auf den Boden zerplatzen.

Ungeheuerlicher Rauch breitete sich aus. Es war eine mit Gas gefüllte Patrone, die er zerplatzen ließ. J. Carter konnte kaum noch seine Hand vor den Augen erkennen und wurde von einem Hustenanfall geschüttelt. Der Rauch lichtete sich wieder nach einer Weile und Officer Carter konnte seine Umgebung wieder sehen. Doch wo war nur der Mörder. Carter kletterte auf eine Mülltonne um sich hinter einer Mauer umzusehen, ob der Killer sich dort irgendwo versteckt hielt. Doch es war weit und breit keine Spur von ihm zu sehen. Absolut nichts. Der Officer schaute verdutzt drein und leuchtete mit seiner Taschenlampe noch einmal in der Gegend herum. " Wo ist dieser Mistkerl bloß so schnell hin?".

Dieser Fünfteiler entstand vor zwei Jahren. Die Geschichte war in Wirklichkeit länger, deshalb habe ich das Ende ein wenig abgekürzt. Pascal Ashun, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.01.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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