Andre Pin

Keine Liebe!

Er sas auf der Dachrinne und schaute traurig durch die Vorhänge vor dem Fenster, welche das Zimmer vor fremden Blicken schützen sollten. Er fing an zu frieren, obwohl es schon Frühling geworden war. Seine dunkel-blauen Schwingen berührten das, sich im Regen langsam sammelnde, Wasser und taten es doch nicht. Er war ein Jekkt, ein Räuber der Seelen. Sein Wirt schlief bereits, weswegen er sich frei bewegen konnte ohne zu fürchten das ein Junge die Kontrolle übernimmt, der 12 Jahre ohne seinen Körper geglaubt haben muss das er tot war. Er lächelte sanft bei dem Gedanken. Doch seine Gedanken lösten sich nicht von dieser seltsamen Frau in dem Raum dort. Wer war sie das er sie vor ein Paar Tagen so begehrte, was für Jekkt normalerweise unmöglich war. Es war eine wunderbar schwarze Situation, denn ihre Mutter starb genau in diesem Moment ein Paar Kilometer entfernt. Während sie schallend über die Witze von ihm lachte. Er hatte sich fest vorgenommen das ganze nochmal zu wiederholen wenn sein Wirt und Sie sich nochmal treffen würden, also belebte er ihre Mutter wieder und lies den Mörder verschwinden!
Sie war gerade aufgestanden wie sie es auch sonst immer gegen 3 Uhr tat weil sie Schlafprobleme hatte. Sie ging dann immer zum Kühlschrank wühlte ein wenig drin herum, nahm aber meistens doch nur ein Glas Wasser. Doch diesmal tat sie das nicht. Sie ging zu dem Fenster vor dem er sas und schob die Vorhänge zur Seite. Sie schaute ihm direkt ins Gesicht doch er verzog die Miene nicht. Er war es gewohnt das Leute durch ihn hindurch sahen um die Sterne zu sehen, anders könnte es auch garnicht sein, denn für Menschen waren Jekkt vollkommen durchsichtig.
"Sebstian", sagte sie wie in Trance. Er öffnete die Augen ungläubig ein Stück mehr sodass man das rote Fleisch um die hellblauen Pupillen herum sehen konnte. Sebstian war der Name seines Wirts und sie kannte auch sonst niemanden mit dem Namen. Dachte sie an ihn seinen Wirt?
"er sieht so anders aus,", sie lies eine lange Pause "diese Flügel. Er ist schön.", sie sah aus wie jemand der im Fieber fantasierte, jedoch stand sie dabei fest und hatte die Augen auf. Es war eine seltsame Situation! ... Er ging durch das Fenster hindurch, noch immer nicht glaubend das sie ihn wirklich wahrnehmen konnte. Wer war sie das es niemandem auffiel, das sie tot war. Die Jekkt waren mal diejenigen die die Seelen zum Himmel jagen sollten, doch ihr Job wurde aufgelöst und sie alle sollten ausgelöscht werden, ihr einziges Versteck war die Mittelsphäre in der seit Jahrzehntausenden kein Erschaffender mehr gewesen war, da sie glauben sie würden damit ihre Kreation zerstören. So waren die Jekkt nur noch Streuner gewesen. Doch das Alles sollte hier enden. Sie nahm ihn wahr, sie identifizierte ihn als sein Wirt, doch es war immer ER in ihm gewesen. Er strich sanft über den Fensterrahmen als er in den Raum hinein glitt. Es war eine Angewohnheit die er sich auch in seinem Wirt nicht abgewöhnen konnte. Sie wich zurück. Sie wollte ihn berühren. Er wollte es nicht denn sie würde ihn vielleicht auch berühren können wodurch sie die Wahrheit erkennen würde und auch die restlichen Jekkt fliehen und sterben mussten. Es lag so viel in seinen Händen, doch er rührte sich nicht. Sie berührte ihn am Mund. Er fühlte ihre Hand, dann ihre Haare die ihm nun über den gesamten Körper strichen. Er bemerkte erst jetzt wie lang sie waren. Den Wind bemerkte er jedoch nicht.
Sie wachte auf doch sie geriet nicht in Panik wie es alle in ihrer Situation getan hätten.
Sie wusste wer er war.
Sie vertraute ihm.
Sie würde ihn nicht verraten. Sie hätte ihn nicht verraten.
Sie war die Quelle. Die Reinheit.
Sie liebte ihn, denn er war ihre Lieblingsseele.
Sie wusste was er tun würde.
Sie wusste was er getan hat.
Sie wusste er würde nicht damit aufhören, selbst wenn er wüsste was sie war.
Sie umarmte das Ende. Sie umarmte ihn.
Und er tat es.... unter Tränen.
Nun war es beendet. Es würde nichts mehr weitergehen. Die Quelle wurde gefunden, und getötet. Es wurde schlagartig wieder hell, die Erschaffer wussten um ihr nahes Ende. Sie kamen in Scharen. Zwölf Stück, größer als alles was die Menschen je hätten erschaffen können. Und sie wurden kleiner. Die Menschen stürmten auf den wenigen Platz den sie sich gelassen hatten und sahen an wie ihre Götter all ihre Waffen und ihre Macht auf ein winziges Haus konzentrierten. Auch er wusste das er nicht mehr fliehen konnte, es waren nur noch wenige Sekunden bis zum Einschlag. Sie wollten nur noch das er früher dran war. Doch sie sagte nur zu ihm: "Mach du heute weiter, ich hatte einen langen Tag." und sie lächelte dabei. Er erinnerte sich plötzlich was geschehen war. Das er mal jemand anders war. und das er die Kontrolle über seine Spielzeuge verlor, es waren ganz einfach zu viele. Doch das wollte er nicht einsehen. Er gab ihr die Schuld und verbannte sie darin, er war so wütend gewesen. Lange Zeit rührte er seine Spielzeuge nicht mehr an, seine Wut verblasste. Dann erst sah er seine Spielzeuge wieder an und sah wie sie immer noch liefen, und kaputt gingen. Er sah sie, seine große Liebe, und was er ihr angetan hatte. Sie hat ihn sanft angelächelt. Das tat sie immer, denn sie war die einzige die trotzdem Mitleid mit ihm hatte, doch nun war sogar sie Opfer seiner Unkontrollierbarkeit geworden. Es gab nichts mehr was er tun konnte.... so brachte er sich um.
Sie allerdings sah immer noch seinen Kern, seine Liebe zu ihr und das was ihn so schön machte. So erschuf sie ihn neu, als Jekkt. Der erste und einzige Jekkt der immer einer war und bis zum Ende einer bleiben sollte. Er erinnerte sich. Er weinte, weil er es schon wieder getan hatte. Doch sie gewahr ihm die Einsicht .... mit ihrer letzten Kraft. Er war es diesmal nicht. Sie wollte es und er wollte nicht mehr untergehen. Er würde es schaffen doch er würde nicht entkommen.

EINSCHLAG! Die Erschaffer verschwanden und es wurde still, und dunkel, und kalt. Es gab jedoch noch etwas dort. Er war noch da, sah ihren Kern vor sich liegen. Er war nicht zu erschaffen, nicht zu zerstören und nicht nicht zu ändern. Er stieg hoch und sie folgte ihm. Er wollte nicht mehr. Er wollte seine Spielzeuge vernichten, um den höchsten Preis. Er würde sie berühren und die Nach-Ewigkeit einläuten. Die kleinen sahen immer noch zu. Sie waren blind, doch es gab keine Dunkelheit die sie dieses Licht nicht sehen lassen konnte. Er sah sie mit abscheu an. Sie hatten seine Spielzeuge kaputt gemacht. Diese.... diese.. Seelen.
Er wurde auch von ihr geschaffen. Waren sie jetzt seine Brüder? Nein! Sie hatten es kaputt gemacht. Sie hatten SIE kaputt gemacht. Das war ihre Strafe. Er stürzte auf ihren Kern zu, sah ihre Reinheit, ihre Schönheit. Sie hätte es auch gewollt, dessen war er sich sicher. Doch er tat es nicht. Wie so oft. Er hatte ihr das schlimmste angetan doch sie hatte nichts gesagt. Sie hatte nur gelächelt! Nun war er dran, er würde hier weiter machen. Das Zeitalter des Endes war gekommen und jemand musste dort sein. Es hat im Grunde schon angefangen als er sie verbannt hat, vor Jahren. Doch nun kam der Teil für den er hier sein musste. Sie war die Idee des Phönix, sie würde leben, doch nicht hier. Er hatte den Entschluss gefasst, wie er es schon so oft getan hatte. Sie leuchtete auf, es war nicht mehr viel Zeit. Er öffnete das Tor. Geleitete sie hindurch und der Bann war gebrochen. Er ging zurück......
und empfang den Fluch ihrer Kinder.

Ich weiss, die Story wird am Ende ziemlich abgedreht und realitätsfern, aber "KEINE LIEBE" ist ein Zyklus und deswegen in seinen Einzelteilen ziemlich undurchsichtig... den zweiten Teil hab ich allerdings schon veröffentlicht (Es ist das Gedicht "Ich kann nicht mehr", und es steht auch in Klammern dahinter das das der zweite Teil ist)und an dem dritten arbeite ich auch schon fleissig (er wird warscheilich auch wieder als KG erscheinen allerdings wird er auch einen etwas verwirrenden Stil haben)..... insgesamt werden es fünf Teile, doch man sollte sie in dieser Reihenfolge lesen (Fünf Teile werden es außerdem weil ich NOCH NIE IRGENDWO eine Pentalogie gesehen hab, kein Film, kein Buch [Harry Potter werden sieben Teile!!]und auch sonst nix.... NAJA und deswegen hab ich mir gedacht diese Story noch bis zu fünf Teilen auszubauen *GGGG*)Andre Pin, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.03.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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