Watt mutt, datt mutt

Benutzen Sie zuweilen die öffentlichen Nahverkehrsmittel in Ihrer Stadt ? Obwohl ich einen Teil meines freiheitlich-demokratischen Selbstverständnisses durch das Steuern meines Vehikels definiere, so bietet doch eine Fahrt mit der Bremer Straßenbahn ungeahnte Einblicke in die norddeutsche Mentalität und eine hervorragende Möglichkeit, die lokalen Gegebenheiten näher zu studieren.

Wenn man wie ich kein gebürtiger Norddeutscher ist, dann braucht es zuweilen schon einige Jahre, um sich einzuleben und sich nahezu unerkannt durch die hanseatischen Gefilde zu bewegen.

Wenn Sie, verehrte Leserinnen und Leser, einen kleinen Einblick in ein typisches Gespräch zweier “Bremer Oginoolä“ bekommen möchten, so stellen Sie sich bitte zwei ältere Herren vor, die sich in der Linie 10 Richtung Weserwehr treffen und vor Ihnen auf den für behinderte Menschen reservierten Bänken Platz nehmen. Eine kleine Anmerkung sei mir gestattet: als aufgewachsener Niederrheiner und Beutebremer vermag ich die ursprüngliche Betonung der Worte wohl nicht perfekt wiedergeben; man möge Nachsicht üben.

“Moin Hinni.“
- “Moinsen Kalle.“
“Und?“
- “Jou.“
“Wie is, Du ?“
- “Mutt ja, nech.“
“Jou.“
- “Un´ selbst?“
“Jou.“
(kurze Pause)
“Jou, mutt ja.“
- “Datt stimmt.“
“Un´ zuhause?“
- “Joah... wie immä, nech.“
“Ach. Ja nu - besser is auch.“
- “Datt is richtich.“
“Und Werder?“
- “Ach hör auf Du.“
“Gurkentruppe.“
- “Jou. Ich geh da nich mehr hin.“
“Nee Du, ich auch nich.“
- “Jou.“
(erneut kurze Pause)
“Und sons?“
- “Jou. Mutt ja.“
“Jou. Ich sach immä: watt mutt, datt mutt.“
- “Joah, nütz ja nix, nech.“
“Nee.“
- “Jou Kalle, hiä mutt ich raus.“
“So denn“
- “Denn man tou.“
“Bis Samstach im Stadion.“
- “Jou. Nütz ja nix.“
“Datt stimmt. Seh Tou.“

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