David Polster

Selbst

P.S.: Ok, vielleicht wieder eine etwas kitschige Geschichte, aber auch sehr schön.

Was ist das für ein Gefühl, geliebt zu werden? Es ist ein Hochgefühl. Man kann es eigentlich nicht in Worte fassen und doch ist es so wunderbar, dass man es immer wieder versucht. Die Wärme, die Zuneigung, die Achtung gegenüber eines anderen Menschen, all das sind Hinweiße auf die Liebe. Es wird einem ein gigantischen Geschenk gemacht, wenn man die Liebe eines anderen Menschen verspürt. Jemand gibt sich einem völlig hin, gibt sein Leben in die Hände des Partners und hofft darauf, dass sie sanft und zärtlich sind. Besitz man die Liebe eines anderen Menschen, darf man sie nicht ausnutzen, man muss sie pflegen und behüten und den Partner auf keinen Fall enttäuschen. Man wird wegen sich selbst geliebt, nein eigentlich ist das nicht vollkommen richtig, denn man wird trotz seines eigene Charakters geliebt:

Juliette ging auf ein gutes College und wollte sich somit für ihren Traumberuf vorbereiten, dass Heilen von Tieren. Sie war eine überaus attraktive Frau: Ihre leicht gebräunte Haut und ihre lebhaften Lippen gaben ihrem Körper die vollkommene Prise Erotik, die für jeden Mann zur Falle werden konnte. Ihr braunes, langes Haar wehte stets im Wind und ließ eine gewisse Reife durchscheinen. Ihr ganzer Körper, ihre ganze Person war sicherlich ein Ort an dem sehr viele Männer gerne gewesen wäre. Sie hatte bis jetzt nur noch nicht den richtigen finden können.
Sie war eine der Intelligentesten in ihrem Alter. Ihren Kommilitonen war sie völlig überlegen und gewann jedes Streitgespräch. Keiner konnte es mit ihr aufnehmen und die meisten versuchten es lieber erst gar nicht. Sie machte sich somit nicht sehr viele Freunde und hatte deshalb auch noch nicht den einen Menschen gefunden, mit dem sie alt werden will. Natürlich besaß sie einige Freunde, die ihr gegenüber auch niemals etwas Kränkendes sagen würden, aber doch war sie nicht zufrieden.
Es verging die Zeit und nichts passierte auf dem Gebiet der Liebe, bis zu diesem einen ganz besonderen Tag.
Ein neuer Absolvent kam aufs College und hielt sich, damit er sich schnell einleben kann, an die Beste auf dem College, diese Person war natürlich Juliette.
Sie war von Anfang an von seinem Charme fasziniert und gleich von ihm angetan, jedoch machte sie sich nur wenig Chancen.
Er ließ sich in den folgenden Wochen alles zeigen und versuchte, seine Zeit die er mit Juliette verbrachte so schön wie möglich zu gestalten. Irgendwie irritierte das Juliette etwas. Sie verbrachten einige Zeit privat zusammen und von Tag zu Tag wurde diese Zeit mehr. Juliette verspürte immer mehr ein Gefühl von Glück und Erfüllung, sie hatte den Menschen gefunden, den sie schon ein Leben lang gesucht hatte. Sie hatte ihn gefunden und ließ ihn aber auch nicht mehr los. Schon nach kurzer Zeit verliebten sie sich ineinander, doch hatten sie es noch nicht richtig dem anderen gesagt.
Sie waren wieder unterwegs und waren ins Kino gegangen. Nach zwei Stunden gesittetem kinoschauen, schlichen sie behutsam nach Hause und sagten kein Wort, beide warteten darauf, dass der andere reagiert und plötzlich blieb Juliette stehen und schaute von dem Hügel, auf dem sie gerade standen, herab.
Die Stadt sah umwerfend von dieser Höhe aus. Die Lichter überstrahlten die Dunkelheit und gaben mit den glitzernden Sternen, die am Himmel standen, für diesen Augenblick die bestehende Romantik. Vielleicht war es genau der Ort, denn sie schon die ganze Zeit gesucht hatte, damit sie frei sprechen konnte.
Er drehte sich ihr zu und fragte was ihr Anliegen sei.
„Warum liebst du mich? Jeder meint ich würde mit meiner Intelligenz nur angeben und alles zu einfach nehmen und immer behaupten, man könne einfach nichts bei so einfachen Sachen falsch machen. So gesehen habe ich doch einen schlechten Charakter, also warum liebst du mich dennoch?“
Er lächelte sie sanft an und trat einen Schritt näher „Die Liebe liebt wegen des Selbst eines Menschen, sie liebt trotz des Selbst. Ob es nun ein nicht so ganz einwandfreier Charakter ist oder vielleicht eine Sache, die nicht wunderbar gelaufen ist, der Liebe ist dies egal, sie erkennt das wahre Selbst einer Person. Ich erkenne durch die Liebe, dass du eine wunderschöne, intelligente, nicht zu verachtende und sehr hilfsbereite Dame bist. Wer sich nicht zu dir hingezogen fühlt, ist entweder ein totaler Spießer oder ein Volltrottel. Also ich würde niemals...“
Doch zu diesem Satz kam er nicht mehr. Sie warf ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn so, als ob dieser Kuss zwei Welten zusammenschließen würde. Der Kuss schien endlos und mußte nur wegen den primären Bedürfnissen ihrer beiden Körpern gestoppt werden, doch nach einem tiefem Atemzug, lagen sie sich schon wieder fest umschlungen in den Armen.
Er hat gezeigt, dass man den Menschen seines Herzens ganz bestimmt immer liebt, auch wenn er vielleicht einige Fehler hat. Man muss ihn, trotz seine Fehler lieben und ihn nicht deshalb verstoßen. Die Liebe sieht über sehr viele Fehler hinweg. Kein Mensch ist perfekt und braucht deshalb auch immer jemanden, der ihm hilft diese Fehler so gering wie möglich zu halten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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