Erika Wendl

Schrecksekunden

Plötzlich schreckte ich hoch, war hellwach, aber nein, nicht wirklich. Ich hatte mich keinen Millimeter bewegt, hab nicht einmal die Augen geöffnet. Nur mein Geist war voll da und meine Gedanken glasklar.
Was war das?
Was ist passiert?
Warum fühlt sich meine Nase so kalt an? Schrecksekunden
Sie ist ja eisig so als ob ein Eiswürfel anstatt der Nase in meinem Gesicht wäre.
Bin ich krank, oder gar schon tot?
Ich versuche mich zu konzentrieren. Denke an gestern, war da etwas besonderes? Ich überlege fieberhaft und lausche dabei in die Dunkelheit. Vielleicht hör ich ein verdächtiges Geräusch oder ein bekanntes. Aber nichts, kein Einfall und kein Geräusch. Nur Stille und Dunkelheit. Meine Augen immer noch geschlossen. Mein Körper regungslos und starr vor Schreck, so liege ich da. Sind schon Minuten vergangen oder nur Sekunden? Ich weiß es nicht.
Da!
Plötzlich ein Gedanke!
Unscharf noch, aber er wird deutlicher. Ganz langsam wird es immer mehr. Jetzt sind sie da, die Bilder des gestrigen Tages und ich kann nichts besonderes erkennen.
Bin früh aufgestanden, Tiere versorgt, zur Arbeit gefahren und Nachmittags dann mit Mutter Einkaufen gegangen. Abends hab ich fern gesehen und bin wie immer dabei eingeschlafen. Also echt nichts Weltbewegendes. Warum nur ist meine Nase so extrem kalt, wie eingefroren. Keine Schlägerei gestern kein Unfall oder ähnliches wobei meine Nase etwas abbekommen haben könnte, was dieses kalte Gefühl erklären würde.
So sehr ich mein Gehirn auch zermatere es will mir einfach nichts einfallen. Nur ganz normaler Alltag.
Jetzt reiß ich mich zusammen und mach die Augen auf! Ganz langsam hebe ich meine Lider ohne jedoch den Rest meines Körpers zu bewegen.
Was seh ich ?????
Zwei braune Augen die mir direkt ins Gesicht starren, einen behaarten Kopf und eine große schwarze Nase die sich direkt gegen meine drückt.
Der Hund!
Es ist mein Hund!
Hast du mich erschreckt!
Ich musste lachen, die ganze Anspannung ist wie weggeblasen.
Mir fällt ein Stein vom Herzen.
Dann fällt mein Blick plötzlich auf die Uhr, herrje schon so spät. Die Ziffern meines Weckers springen gerade um auf punkt zwölf Uhr.
Kein Wunder das du mich aufweckst, es ist allerhöchste Zeit zum Gassi gehen!
„Hund wedelt mit dem Schwanz und freut sich...“


Erika Wendl

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.05.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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