Sandra Bauer

Ein neuer Anfang....

Hallo Freunde,

Ihr habt schon lange nichts mehr von mir gehört, wahrscheinlich habt ihr geglaubt ich hab mich irgendwo verkrochen und bin depressiv in einer Ecke gelandet. Das war auch so, doch nun bin ich wieder da und möchte euch erzählen was vorgefallen ist.

Es hat alles im November des Vorjahres begonnen, ich habe jemanden kennengelernt, wie sooft im ganzen letzten Jahr. Naja ihr wisst ja das ich an die große Liebe im Leben glaube, tja bei dem wars auch so. Er hatte mich umschwärmt, ist mit mir ausgegangen, hat mich zum Essen eingeladen und war immer nett. Zwar war er von der Optik her nicht mein Typ, er war kleiner als ich, mit nem Bauch und hat sehr viel getrunken, aber ich dachte das gewöhn ich ihm schon ab.... und hab mich auf die Sache eingelassen.

Doch schon eine Woche später bin ich drauf gekommen, daß dieser Mistkerl, mich nach Strich und Faden belogen hatte. Er trank nicht “hin und wieder“ gerne eine Flasche Bier, sondern trank in zwei Tagen eine Kiste aus, er war ein Quartalssäufer, lebte am Existenzminimum und war auch sonst nicht der für den er sich ausgegeben hatte. Er hatte sich gleich nach einer Woche in meiner Wohnung eingenistet, wie ein Kuckuck in einem fremden Nest und ich Idiotin hab das mit meiner rosaroten Brille nicht mal gemerkt.

Ich habe nur bemerkt, daß ich immer weniger gerne nach Hause ging, ja das es mich sogar ekelte in meine eigene Wohnung zurück zukehren, ich hatte keinen Platz mehr um ein wenig allein zu sein, ich war gefangen. Eines Abends sagte er, er wolle mich seinem Besten Freund Thomas vorstellen, ich war zwar nicht begeistert, denn ich wollte an diesem Abend mit ihm besprechen, daß wir uns besser wieder trennen sollten, aber ich willigte ein, vielleicht konnte ich ihn so ein wenig gnädiger stimmen.

Wir fuhren also los, gingen in die Pizzeria essen und fuhren danach zu diesem Thomas. Im eigentlichen hatte ich kein gutes Gefühl dabei, wenn seine Freunde auch so sind wie er, na dann gute Nacht dachte ich. Wir gingen also in die Wohnung und ich war schon mal im Vorraum total sprachlos... Der Boden, nein die gesamte Wohnung erschienen mir wie aufgeleckt, kein Staubbrösel hatte eine Chance... es war blitz blank sauber.

Wir gingen also ins Wohnzimmer und ich kann mich noch erinnern, daß ich, als ich Thomas sah einen leichten Stich im Herz verspürte und mir dachte: “Mann, hätte ich den nur ein paar Wochen früher getroffen!“ Er sah toll aus, wie er da auf mich zukam, in seiner Jogginghose und seinem knallengen, ärmellosen T-Shirt. Er gab mir die Hand und sagte: “ Hallo ich bin der Thomas!“ Sein Händedruck elektrisierte mich und meine Augen müssen immer größer geworden sein. Ich hörte mich nur leise flüstern : “Sandra, hallo!“

Dann war meine Stimme weg, ich saß den ganzen Abend da, sah ihn an und wußte nicht was ich sagen sollte. Dann war alles wieder vorbei und ich mußte mit meinem “Freund“ wieder nach Hause. Wir parkten uns also ein, als ihm einfiel er müsse sein Auto noch kurz umparken. Ich habe ihm noch gesagt, er soll es doch stehen lassen, er hat schon zuviel getrunken, aber nein er wollte umparken. Also ging ich hoch, ging duschen und legte mich ins Bett, nach über einer Stunde war er immer noch nicht da... ich dachte er sei wohl zu Thomas zurückgefahren.
Also stand ich auf, zog mich an, setzte mich ins Auto und fuhr zu Thomas, dort hab ich mir die Finger an der Tür wund geklopft, keiner hat aufgemacht. Ich dachte mir also, scheiß drauf, ich fahr wieder nach Hause.

Dort angekommen, erwartete mich Mario vor der Haustür, ich war sauer, schrie ihn an, wo er solange war... ob er mich nicht hätte anrufen können... da faselte er nur was von: Das Leben hat keinen Sinn mehr, alles ist aus, Führerschein weg, Polizei!“ Ich nahm ihn also mit in die Wohnung, wo er mich bat, seine Autoschlüssel und sein Auto von der Polizei abzuholen. Tja das hab ich dann auch gemacht, als ich zurückkam, wollte er seinen Autoschlüssel haben und gehen. Er redete nur noch was von, es hat keinen Sinn mehr, mein Leben ist das totale Chaos.

Ich dachte nur, wenn ich ihm jetzt sage, daß es vorbei ist, dann bringt er sich um. Also hielt ich den Mund und wollte zu Bett gehen, als er plötzlich vor mir stand und sagte, zieh dich aus, ich muss mich abreagieren. In diesem Moment hat mir vor diesem Mann so gegraut, es hat mich so geekelt, daß ich ihn am liebsten aus der Wohnung geschmissen hätte. Aber was hätte er dann gemacht, hätte er sich umgebracht???? Also ging ich ins Bett, wickelte mich in meine Decke und betete das er mich nicht angreift.

Es ist dann eingeschlafen und ich hab mich in den Schlaf geweint, ich dachte das kann ja wohl nicht war sein, ich bin in meiner eigenen Situation gefangen. Dann dachte ich an Thomas und bin eingeschlafen. Die ganze Nacht über schlief ich recht unruhig schreckte immer wieder hoch und stand letztendlich um fünf Uhr wieder auf.

Ich musste einfach mit Mario reden, ich konnte und vor allem ich wollte nicht mehr, ich wartete also bis er aufwachte und bat ihn zum Gespräch. Um ihn nicht gleich aus allen Wolken zu werfen, sagte ich ihm ich brauche ein wenig Freiraum um Nachzudenken und ich bräuchte etwas Entfernung. Mit diesen Worten schickte ich ihn dann nach Hause.

Kaum war er aus der Tür, spürte ich wieder diese Freiheit in mir und mußte auch wieder an diesen Thomas denken. Was hatte dieser Mann bloß an sich, daß er mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich meine er sah super aus und war nett... aber warum dachte ich bloß dauernd an ihn???? Ich wußte es nicht.

Drei Tage vergingen und ich hatte mich noch immer nicht bei Mario gemeldet, als mein Telefon klingelte. Es war Mario, der völlig verzweifelt ins Telefon hauchte, ich solle doch vorbei kommen er müsse mit mir reden. Also machte ich mich auf den Weg zu ihm, ich konnte die Aussprache ja nicht ewig vor mir herschieben. So fuhr ich hin, setzte mich auf die Couch und sagte zu ihm, daß ich denke, daß wir nicht zusammen passen, das ich die Beziehung nicht mehr will... aber das wir gerne Freunde bleiben können.

Er sagte nicht viel drauf, sondern machte sich eine Flasche Bier auf.... ich bin dann kurze Zeit später wieder nach Hause gefahren, ich wollte einfach weg von ihm. Er rief mehrmals am Tag auf meinem Handy an, doch ich hab nicht abgehoben, ich wollte ihm keine Hoffnung machen. Eines Vormittags hat dann wieder das Telefon geläutet, es war eine Nummer die ich nicht kannte, ich ging ran und dann sagte eine Stimme: “ Hallo, ich bins der Tom ich muss mit dir wegen Mario reden!“ Ich sagte ihm das es da nichts mehr zu reden gibt, das das Thema für mich erledigt ist, aber das wir uns gerne treffen können.

Das haben wir dann auch gemacht und es war ein schöner Abend, wir trafen uns öfter und öfter und tief in meinem Herzen spürte ich, daß ich mich verliebte. Es war aber nicht so wie immer es war ein Gefühl von ganz tief drinnen. Mein Magen drehte sich in alle Richtungen, die Schmetterlinge wollten nicht still halten und als wir zum Ersten Mal Sex hatten, schwebte ich tags darauf wie auf Wolken dahin.

Es hatte mich echt erwischt und ich dachte wir könnten eine schöne Zeit haben. Wäre da nicht, ja wäre da nicht Mario gewesen der uns unser Glück nicht gönnte. In unserer kleinen Stadt breiteten sich Gerüchte aus, ich hätte ihre Freundschaft zerstört. Oder Thomas hat ihm die Freundin ausgespannt, das stimmte doch alle nicht, wir haben uns verliebt und das an einem Zeitpunkt als Mario und mich nichts mehr verbunden hatte. Mario hatte uns beschimpft, uns gedroht und mit Anrufen bombadiert, doch Thomas sagte nur: “ Wir müssen jetzt zusammenhalten, dann schaffen wir das alles!“

Tja heute haben wir Mai, die Gerüchte haben sich beruhigt, zu Mario haben wir keinen Kontakt mehr und wir leben in unserer eigenen kleinen Welt. Sicherlich gibt es auch bei uns Streitigkeiten, wie in jeder normalen Beziehung, doch immer wieder raufen wir uns wieder zusammen und stehen fest zueinander.

Vor allem weil wir nächstes Jahr im Wonnemonat Mai heiraten wollen.

Tja, das ist meine Geschichte von meinem unbeschreiblichen Glück, das ich mit diesem Mann habe, den ich mittlerweile über alles liebe und bei dem ich weiß das auch er mich nie mehr verlassen wird. Wir werden uns jetzt wieder öfter lesen Leute und dann wird es nur noch um schöne Themen gehen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.05.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Wörterworte von Iris Bittner



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