Uwe Boehlke

zum 18. Geburtstag unserer Tochter

Hallo unsere kleine Marie,

heute ist ein besonderer Tag für dich, wieder ein neuer Abschnitt in deinem Leben. Nämlich dein 18. Geburtstag.

Es kommt uns erst wie gestern vor als deine Mama sagte wir bekommen ein Kind. Es war für mich und auch für sie bestimmt eines der schönsten Erlebnisse in unserem Leben.

9 Monate des wartens lagen nun vor uns, in denen es deine Mama nicht immer leicht mit mir gehabt hat. Ständig habe ich sie mit meiner Übervorsichtigkeit fast zum Wahnsinn gebracht.
In den 9 Monaten vor deiner Ankunft haben wir dich „Theo“ genannt, einfach , um dir einen Namen zu geben. Es hieß immer nur, Theo hat Schluckauf, Theo hat sich bewegt ,Theo liegt mir auf der Blase usw. usw. usw.
Es waren 9 Monate, die uns obwohl nicht immer leicht für deine Mutter, unvergessen bleiben werden.
Dann war es endlich soweit der Tag deiner Geburt, oh Gott was waren wir aufgeregt (der Taxifahrer und ich )
Als nach einigen Komplikationen du mir in den Arm gelegt wurdest, war der glücklichste Tag in meinem Leben. Klein und winzig, Hilflos und wunderschön schautest du mich mit deinen deinen kleinen Augen an und schon dort wusste ich egal was jemals kommen mag, diese Augen dieser Blick wird einmal dafür sorgen, dass aus einem Nein schnell ein Ja werden kann, das du uns damit oft genug um den Finger wickeln wirst.
Und man glaubt es kaum ich behielt recht.
Die ersten Jahre verliefen nicht ganz so schnell wie die nächsten, du lerntest sehr schnell laufen und sprechen und warst in deiner Art und Wesen ein Sonnenschein für jedermann. Fast jeden lächeltest du an nur mit Jürgen und Otto hattest du so deine Probleme ein Wort von Ihnen
und das Geschrei ging los, gut das sich das bis heute gelegt hat.
Du warst ein Kindergartenkind durch und durch ständig lerntest du neue Lieder die du dann sofort nach Kindergartenschluss auf dem Klo sitzend zum besten gabst.
Doch plötzlich ohne Vorwarnung war dein 1. Schultag in die Nähe gerückt, wieder ein weiter grosser Schritt in deinem/unserem Leben.
Du als geborenes Kindergartenkind, würdest schon alles meister, aus dem soeben noch kleinem Baby, war ein Schulkind geworden. Auch hier machtest du uns nur Freude, Du warst fleissig, wissbegierig und voller Tatendrang und ehe wir uns versahen waren 4 Jahre vergangen.
Nun stand ein Schulwechsel bevor, du hattest dich für die Realschule entschieden, denn nach deiner eigenen Aussage wärest du kein Kind für
Das Gymnasium.
Nun wurde es für uns ein bisschen schwieriger, du begannst immer mehr dein „eigenes“ Leben . Du gingst alleine in die Stadt,ins Kino, hattest neue Freunde und liebtest so manchen Popstar.
Plötzlich gab es Dinge die wichtiger waren als wir. Doch wir ließen dich gewähren, wir waren sicher du würdest den richtigen Weg gehen, wir hatten vollstes Vertrauen zu Dir. Glaube uns, es ist uns sehr schwer gefallen dich loszulassen, deine Mutter war da ein bisschen einsichtiger und hatte damit nicht so große Probleme wie ich, aber dafür musste sie sich mein ständiges Geplärre über sich ergehen lassen.
Deine Schulzeit hast du bestens überstanden auch wenn Mathe nicht dein
Fach gewesen ist, aber du gabst niemals auf und verlorest nie den Mut.
Noch heute sehe ich dich beim Abschuss auf der Bühne stehen unsere Marie nun hat sie es hinter sich und wir waren sehr stolz auf dich und deinen Ergebnissen und die ein oder andere Träne konnten wir nicht verhindern.
Dein Traumberuf war dir längst klar- Erzieherin willst du werden und dein 1. Jahr hast du schon hinter Dir. Du in deinem Kindergarten den du selbst vor 15 Jahren besucht hast. Du bist Kindergärtnerin durch und durch und es ist eine Freude mit welcher Begeisterung du uns von „deinen“ Kindern
erzählst Canzu,Lars Jessebill oder wie sie alle heissen und wehe wir bringen irgendwelche Namen durcheinander. Auch Deine Kindergärtnerinnen von früher haben es bestätigt du bist zur Kindergärtnerin geboren. Es ist deine Erfüllung und es hat sich wieder mal bewiesen du wirst deinen Weg gehen.
Nun sind wieder 2 Jahre Schule zu bestreiten und siehe da plötzlich ist Mathe kein Fremdwort mehr für dich, der Knoten scheint geplatzt.
Jetzt dauert es auch nicht mehr lang und du hast deinen Führerschein auch da wird es uns am Anfang schwer fallen dich losdüsen zu sehen das einzig gute daran ist das nachts um halb 2 dann nicht mehr das Handy klingelt und wir dich holen müssen diese Zeit werden wir dann damit verbringen um zu warten das du gesund und heile nach hause kommst.
Also hier schon mal allzeit gute und sichere Fahrt.
Siehst du ständig kommen neue Ereignisse auf uns zu.Nicht, dass es schlechte wären nur es ist alles so kurzlebig.
Später wirst du selbst am eigenen Leib erfahren erfahren wie schwer es ist sein ein und alles so aus den Händen gleiten zu sehen. Ein Prozess an dem man sich schlecht gewöhnen kann.
Unsere Süße, wir hoffen wir sind dir immer die Eltern gewesen und werden es auch bleiben die du dir gewünscht hast, auch wenn dunkele Wolken so manchmal Schatten auf unser Zusammenleben geworfen haben wirst du sicherlich später erkennen das dieses dazu gehört.
Wir wünschen Dir einen wunderschönen Tag, dass all deine Wünsche in Erfüllung gehen und du sollst wissen wir sind immer für dich da. Wir haben dich schrecklich lieb.

diesen Brief habe ich anlässlich des 18.Geburtstages
unserer Tochter geschrieben. Sie hat sich sehr gefreut und war gerührt.
Uwe Boehlke, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.06.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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