Heute möchte ich einmal eine kleine Geschichte erzählen und dabei könnt ihr vielleicht sogar noch etwas lernen.
Also es war einmal eine Monsterle-Mama welche sehr viele Reisen nach Nepal unternommen hat. Ihr müsst wissen, dort lebte die meiste Zeit der Monsterle-Ehemann von ihr und um ihn zu sehen musste sie in ein Flugzeug steigen und viele Stunden eingequetscht in der
"Blechbüchsenklasse" einer Fluglinie verbringen.
Da es in der Monsterle-Familie noch zwei Monsterle-Jungs gab konnte die Monsterle-Mama nicht einfach ihre Koffer packen wenn sie traurig wurde und so hat sie ihren Monsterle-Ehemann in den letzten Jahren nicht sehr oft genießen dürfen. Aber nun sind die Monsterle-Jungs aus dem Gröbsten raus und sie kann zu jeder Zeit alles hinter sich lassen.
Bei dem Monsterle-Ehemann arbeiten noch ganz viele Leute, die man auch Expatriates nennt. Als Monsterle-Mama mal wieder in Nepal war kam man auf die Idee, sie könnte doch den einheimischen Köchen beibringen wie man Deutsche Gerichte kocht.
Da die Monsterle-Mama ja ein richtiges Küchenmonster war hat sie natürlich nicht nein gesagt, denn genau das ist eine Aufgabe die ihr sehr viel Spaß gemacht hat. Die Köche konnten zwar schon recht gut kochen, das hatten sie bei einer Italienischen Firma über mehrere Jahre gelernt, aber die Expatriates wollten mal wieder etwas richtig Deutsches essen.
So ist also die Monsterle-Mama während ihres letzten Aufenthaltes jeden Morgen gegen 9.00 Uhr mit einigen Utensilien und ganz vielen Rezepten die sie vorher ins Englische übersetzt hatte in die Kantine, wo sich dann das ganze Küchenpersonal um sie geschart hat.
Nach und nach lernten die Köche was Deutsche Küche bedeutet aber bei den Salzkartoffeln ist die Monsterle-Mama fast verzweifelt. Nach drei Versuchen und einigen schriftlichen Aufzeichnungen konnten nun die Köche den Expatriates ihre heiß ersehnten Salzkartoffeln servieren. Ihr müsst wissen, die Nepalesen kennen keine Kartoffeln als Beilage wie die Expatriates und so musste die Monsterle-Mama ihnen erst einmal erklären was mit den Kartoffeln geschehen sollte.
Die Köche hatten bisher immer die Kartoffeln geschält und dann in viel Öl geworfen. Heraus kamen vor Fett triefende Kartoffeln die aussahen wie die Vorstufe von Fritten.
Monsterle-Mama hat zwei große Kartoffeln schälen lassen, und sie vor den Augen des Küchenpersonals gekocht. Dazu wurden die Kartoffeln geviertelt und anschließend in leicht gesalzenem Wasser mit geöffnetem Topfdeckel zum Kochen gebracht, dann abgeschäumt. Der Topf wurde anschließend geschlossen und die Kartoffeln bei mittlerer Hitze 10-12 Minuten gekocht. Dann durften die Köche mit einer Gabel in die Kartoffeln stechen ob sie auch weich sind.
Die Küchengehilfen schütteten das Wasser ab und ließen die Kartoffeln noch einmal bei geschlossenem Deckel 10 Minuten im eigenen Dampf stehen. Noch etwas frische, gehackte Petersilie darüber und da waren sie, herrliche Salzkartoffeln.
Monsterle-Mama ging zufrieden nach Hause. Die Köche wollten sie stolz machen und haben den Expatriates versprochen es gibt mittags Salzkartoffeln.
In der Mittagspause rief nun ein Freund vom Monsterle-Papa an und hat von vielen nicht gegessenen Kartoffeln gesprochen. Jetzt ist Monsterle-Mama wieder in die Kantine und da saßen die Köche ganz traurig inmitten vieler Teller auf denen die "falschen" Sazkartoffeln lagen.
So "nackte" Kartoffeln wollten sie den Expatriates nicht servieren und haben nach dem vorschriftsmäßigen Kochen einfach ganz viel Öl, Speck und Zwiebeln darüber geschüttet.
Monsterle-Mama hat die Köche getröstet und ihnen die Zubereitung noch einmal genau erklärt. Kein Öl, nicht zu lange kochen lassen und heiß servieren.
Jeder nickte, als sie gefragt hat ob das Rezept jetzt klar sei.
Am nächsten Morgen ist Monsterle-Mama wieder in die Kantine und da ist ihr nicht gleich aufgefallen das die Kartoffeln gegen 10.00 Uhr schon auf dem Herd am Kochen waren. Erst daheim bei einer Tasse Kaffee kam es ihr siedend heiß in den Sinn, da war irgend etwas nicht ganz in Ordnung. Gleich wieder in die Kantine und dieses Mal war sie schon etwas ungeduldiger mit ihren "Schülern".
Noch ein Don't auf der Liste ergänzt. Erst eine Stunde vor Erscheinen der Expatriates die Kartoffeln kochen. An diesem Tag wurden die Kartoffeln mit Fleisch zu einem Ragout verwurschtelt.
Jetzt ist die Monsterle-Mama wieder in Deutschland und hofft die Köche in Nepal haben endlich kapiert wie man richtige Salzkartoffeln zubereitet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.06.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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Meine Gedanken bewegen sich frei
von Andreas Arbesleitner
Andreas ist seit seiner frühesten Kindheit mit einer schweren unheilbaren Krankheit konfrontiert und musste den größten Teil seines Lebens in Betreuungseinrichtungen verbringen..Das Aufschreiben seiner Geschichte ist für Andreas ein Weg etwas Sichtbares zu hinterlassen. Für alle, die im Sozialbereich tätig sind, ist es eine authentische und aufschlussreiche Beschreibung aus der Sicht eines Betroffenen.
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