K.N.Klaus Hiebaum

GEMEINSCHAFT und L I E B E

Einige Gedanken als Ergänzung zu den beiden Gedichten: PFINGSTEN und DREIFALTIGKEIT

G E M E I N S C H A F T U N D L I E B E

DAS WESEN GOTTES
UND DES CHRISTENTUMS

GOTT IST LIEBE.
Liebe, braucht Gemeinschaft. Die Liebe des Vaters muß sich nach außen projezieren und er zeugt somit den Sohn. Diese zeugende, erschaffende Kraft, diese Kraft der Liebe, die die Schöpfungskraft Gottes selbst ist, ist der hl. Geist. Er ist der Geist des Lebens, der Geist der Leben schafft. Weil Gott Liebe ist, kann er nicht anders als Gemeinschaft sein, deshalb ist der Gott der Liebe ein dreifaltiger Gott.

GEMEINSCHAFT DER MENSCHEN
Und Gott sprach: “Nach meinem Bild und Gleichnis will ich den Menschen schaffen“, (Gen.1,27) deshalb: „als Mann und Frau schuf er sie. “Es ist nicht gut dass der Mensch alleine ist“ (Gen.2.18). Gemeinschaft - griech. Keunonia - heißt: gemeinsam Anteil haben an einer übergeordneten Größe, wodurch wir zu einer Gemeinschaft, zu einer Einheit werden. Der Mensch wurde von Gott als Gemeinschaft geschaffen, um nach seinem Bild und Gleichnis lieben und neues Leben schaffen zu können (G1,28) und so teilzuhaben (s.o.) an der liebenden Schöpferkraft Gottes.

GEMEINSCHAFT DER CHRISTEN
= KIRCHE = LEIB CHRISTI
Christus hat von Anbeginn seinen mystischen Leib, die Kirche als Gemeinschaft geschaffen (Apostel, wo 2 oder 3...) und ihr als erstes Gebot die Liebe gegeben und das Gebot zur geistlichen Fruchtbar-keit, zur Fortpflanzung: verkündet, tauft sie, macht sie zu Jüngern! (Mt.28,19)
Die Kirche ist ihrem innersten Wesen nach eine Lebens-, Wahrheits- und Liebesgemeinschaft (Gaudium et Spes). Nur aus dieser Gemeinschaft heraus hat sie die Kraft neues geistiges Leben zu zeugen, sich zu vermehren und sich fortzupflanzen durch die Jahrhunderte. Dies geschieht durch die Verkündigung des Wortes, das Leben schafft. “Er sandte sie zu zweit,...“ Lk. lo,1; Mk.6,7.

LIEBE
Diese Liebesgemeinschaft war es, von der die Menschen angesprochen und überzeugt wurden: “Seht, wie sie einander lieben!“ Christentum kann deshalb nur aufgebaut werden, Kirche als mystischer Leib Christi, kann nur regeneriert werden, kann sich nur erneuern, durch lebendige Zellen, durch (kleinste, kleine und größere) Lebens- Wahrheits- und Liebesgemeinschaften.

Wachstum und Vermehrung der Zellen geschieht aber nur durch den vollen Austausch der Lebensstoffe, durch das Teilen des ganzen Lebens (Zellkern und Plasma). Der Aufbau des Leibes geschieht nur in voller Harmonie und Gemeinschaft der Zellen untereinander.

So ist lebendige Kirche und ihr Wachstum als Gemeinschaft von Menschen aus Geist und Materie nur möglich in der vollen Harmonie und Einheit aller Zellen und in der Gemeinschaft, (durch Teilen) aller Güter, der geistigen und materiellen. Die Wirkungs- Ausstrahlungs- Wachstums- und Ver-mehrungskraft, die Expansionskraft der christlichen Urgemeinde ist die LIEBE!

„SEHT !, WIE´ SIE EINANDER LIEBEN“
Diese Liebe wurde also für die Mitmenschen, auch für die Ungläubigen sicht-bar. Sie muss auch heute sicht-bar werden, damit wir “Christen“ (?) (und die “Welt“) wieder an DIE LIEBE, - an den lebenden, auferstandenen Christus unter uns, - glauben können. Damit jene wieder glauben können, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, weil sie diese Liebe, IHN, (durch unsere Schuld, durch unser Versagen,) nicht an uns, unter uns, durch uns und in uns gesehen und erfahren haben.

W I E ? KANN ’MAN’ LIEBE SEHEN ?

Apg.2,45-47: “Sie waren ein Herz und eine Seele und hatten a11es gemeinsam!
Das sicht-bare Zeichen ist die EINHEIT, das Miteinander, das gemeinsame Teilen und Beschenkt-werden, indem wir wie ER: DAS LEBEN TEILEN.
Durch die Gemeinschaft geistiger und materieller Güter, kann der Glaubende und der Außenstehende DIE LIEBE sicht-bar und spürbar erfahren.
Wo „zwei oder drei“ in dieser Gemeinschaft leben, ist Jesus anwesend, erfahrbar, durch seinen Geist der in uns wohnt. Dort entstehen Zellen in denen G1aube erfahren und mitgeteilt werden kann.
Aus diesem Glauben heraus, den der hl.Geist schenkt, wird es der Gemeinschaft und dem Einzelnen möglich die “FROHE Botschaft“ zu leben und überzeugend durch Wort und Tat, sichtbar und hörbar, zu verkünden. Apg.2.33: “Er hat jetzt den Hl. Geist ausgegossen, wie ihr seht und hört.“
Die Liebe Gottes, (der Hl. Geist) macht sie, die Christen, fähig, diese Liebe weiterzuschenken, gibt ihnen somit Anteil an der Schöpferkraft Gottes. DAS WORT (Jesus) Gottes, das sie aus dieser Liebe heraus verkünden, schafft Neues: Jes.43,18-19: „Denkt nicht mehr an das was früher war, schaut nicht mehr auf das, was längst vergangen ist! Seht, ich schaffe Neues. Schon sprosst es auf. Merkt ihr es nicht?“
Sie werden mit Vollmacht das Wort Gottes verkünden, das der Geist selbst ihnen eingeben wird und ihren Worten werden die Zeichen folgen die Jesus denen verheißen hat, die glauben:
Mk.16,17-18: „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben (Befreiung vom Bösen und Umkehr zu Gott), in neuen Sprachen reden, wenn sie Schlangen aufheben oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden (Schutz vor dem Bösen). Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden (geistige, psychische und körperliche Heilung).
Mk.16.2o: “Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte ihr Wort durch die nachfolgenden Wunder.“
So wird Liebe Gottes durch Menschen für ihre Mitmenschen sichtbar und erfahrbar in den Gaben des Geistes (vgl.1.Kor.12,7-10) und in den Früchten des hl. Geistes nämlich in: “Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte Treue Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Gal.5.22-23)
So formt Gottes Geist aus uns: “ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges, gotthöriges Volk“ (l. Pet. 2,9), berufen zum Lobpreis der Herrlichkeit Gottes (vgl.Eph.1,12; Jes.43, 21)

G L A U B E OHNE W E R K E IST TOT
Warum?
Weil Glaube ohne Werke keine Frucht bringen kann. Weil Glaube ohne Werke für andere nicht erfahrbar ist und deshalb steril bleibt und sich nicht fortpflanzen kann. ´Ein Baum oder ein Rebzweig, der keiner Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen´. Das Kennzeichen eines Lebewesens ist, dass es die Fähigkeit hat zu atmen und sich fortzupflanzen. Der Atem ist der Geist Gottes in dir, das Fortpflanzen geschieht durch die Gaben und Früchte des Geistes. Der Glaube eines Christen, der sich nicht fortpflanzt, indem immer wieder andere zum Glauben kommen, indem Glaube immer wieder neu erfahren und durch die Werke und Zeichen bekräftigt wird, stirbt ab und die Welt wird zusehends unchristlicher und unmenschlicher.

Was der Christ empfängt, erhält er, um es weiterzugeben!

Dazu ein Beispiel: Im Hl. Land gibt es zwei große Gewässer, den See Genesareth, der selbst voll Leben ist (Fische usw.) und an dessen Ufern es üppig wächst und gedeiht und das Tote Meer: In diesem Wasser regt sich kein Lebewesen, seine Umgebung ist kahle Wüste. Woher der Unterschied? Der See Genesareth hat einen Zu- und Abfluss. Das Tote Meer hat nur einen Zufluss, keinen Abfluss. Ein Christ der immer nur aufnimmt, ohne weiterzugeben, wird bald ungenießbar, versalzen! Alles Leben in ihm und um hin herum erstirbt. Wer dagegen aufnimmt und weitergibt bleibt selbst lebendig und in seiner Umgebung entsteht Leben!
Ich kann wohl (eine Zeit lang) selbst glauben und meinen eigenen Glauben erfahren, so dass in mir alles singt und klingt, aber für Andere ist mein Glaube nicht erfahrbar, wenn er sich nicht mitteilt und konkretisiert. Ich kann mir einbilden ich hätte einen ´Glauben zum Berge versetzen’ aber für den Anderen wird dieser Glaube erst erfahrbar, wenn ich die Berge versetze: Die Berge von Angst, Misstrauen, Ungeduld, Lieblosigkeit, Eifersucht, Neid, Stolz, Ruhmsucht usw., in mir und in ihm.
Sünde kommt aus dem Egoismus, aus übertriebener Eigenliebe. Eine Abart davon ist es, den Glauben für sich zu behalten (Glaube ist Privatsache!).
Die Ursünde des Menschen ist, dass er sich selbst mehr geliebt hat als Gott, dass er Gottes Liebe misstraute, ihm deshalb gleich sein wollte (vgl. Gen. 3, 4-6, Erbsünde).
Nur wenn wir Christus unser Leben übergeben, wenn sein Geist in uns wirksam wird (bewusst vollzogene Taufe und Firmung, Erneuerung in Geist und Sinn), werden wir fähig, unserem ich zu sterben und DEN ANDEREN, Gott und den Nächsten, zu lieben.
Wie bei Christus entsteht LEBEN immer durch Sterben aus Liebe. Dieses Leben aber kommt aus der Gemeinschaft, ist die Kraft der Gemeinschaft und schafft Gemeinschaft.

Es ist meine persönliche Erfahrung, dass ich zum Glauben gekommen und im Glauben gewachsen bin, dass dieser Glaube in mir immer wieder erneuert und gefestigt wurde, durch das Glaubenszeugnis anderer, das ich nur in Gemeinschaft mit anderen erfahren kann.

So bin ich zu dem Schluss und zu der Überzeugung gelangt, dass ich mich erst als gläubiger, das heißt als lebender, als lebendiger Christ bezeichnen kann, wenn mein G1aube für andere ERFAHRBAR wird, wenn ich für andere zum Hirten werde, wenn wir füreinander, wenn einer dem anderen Hirte wird.

Jesus rief laut: “Wen dürstet der Komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Herzen werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Damit meinte er den Geist...“. (Joh. 7, 37-39a)






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