Gaby Schumacher

Kontaktic

Heidrun regte sich furchtbar auf. Es war ja nicht zum Aushalten. Ehrlich gesagt: Es war zum Platzen. Sie hätte die Wände hoch gehen können. „Warum...ich? Weshalb immer ich??“ Stundenlang hätte sie so motzen mögen. Doch änderte das an den bestehenden Tatsachen ja nun gar nichts. War vergeudete Aufregung. Seit Wochen schon raufte sie sich die Haare. Seit Wochen meckerte sie vor sich hin und an ihrer nicht mehr ganz so jungen Töchterschar herum. Fiel denen mittlerweile deutlich auf den Wecker. „Mensch, Mamaa!“ Da unzufrieden und zunehmend gereizt. Und da gereizt, zum lieben Nachwuchs auch manchmal ungerecht. Jeden Morgen flitzte sie als Erstes vor den Spiegel, um zu kontrollieren, ob sich ihrer dauernd nervtötenden Stimmung wegen die Zahl ihrer grauen Haare inzwischen von schüchternen zwanzig auf keckere vierzig Exemplare verdoppelt hatte. Na, klasse! Bliebe alles beim Alten, könnte sie an zehn Fingern abzählen, wann sie morgens als total weißes Schlossgespenst erwachte. Allzu lange brauchte sie garantiert da nicht mehr drauf zu warten. Und dann stiegen ihre Chancen geradezu ins Unermessliche. Wie...unermessliche Chancen??
Was war es denn eigentlich, was sie in so manchen Stunden zu dem berühmten Wesen auf dem Besen werden ließ? Was brachte sie denn dermaßen in Rage, dass sie am liebsten den ganzen Tag munter vor sich hin geflucht hätte?
Haben Sie sich schon einmal seelisch vereinsamt gefühlt? Und das monatelang? Sie hatte nachgerechnet. Ja, es wären jetzt zehn lange, quälend einsame Monate, die sie mehr oder weniger solo durch die Welt tigerte. Mehr oder weniger? Tja, das Ganze hatte nämlich einen Haken. Offiziell war Heidrun eine ganz normale Ehefrau mit einem ganz normalen Gatten an ihrer Seite plus ebenfalls(na ja, zumindest relativ!) normalen Töchtern. Davon gleich fünf, damit sie auch ja genug der Möglichkeit gehabt hatte, über viele Jahre hin die Stärke ihrer Nerven unter Beweis zu stellen. All das hatte sie prima gemeistert. Aber ihre Ehe war an zwischenmenschlicher Stille zerbrochen. Jeder von ihnen lebte seit nunmehr 20 Jahren sein eigenes Leben. In jeglicher Hinsicht. Trotzdem hatten sie mit viel Verstand und gutem Willen eine gut funktionierende Kameradschaft aufgebaut, die letztendlich den Kindern zugute gekommen war. Es gab keine Schreiereien, erst recht keine Brutalitäten. Beide kümmerten sich um den Nachwuchs. Jeder auf seine Weise. Nach bestem Wissen und Gewissen.
Doch Heidrun ging das ewige Alleinsein gehörig auf den Keks. Die Freundinnen hatte alle ihre Partner. Entsprechend wenig Zeit für sie. Was blieb, waren kurze oder in Ausnahmefällen auch ´mal längere Telefonate. Wenn´s echte Probleme regnete. Das sollte es ab und an ja auch geben.
Nein, sie wartete nicht mehr auf den berühmten Zufall. Sie hülfe nach. Sie war fest entschlossen, nicht länger Solistin zu sein. Aber wann, wie und wo könnte sie ihn kennen lernen, den Mann ihrer Träume und schlaflosen Nächte?
Anscheinend hatte sie einen besonders intensiven Draht zum Himmel. Der hatte ihr gleich fünf Engel auf einmal zur Seite gestellt. Die es aber auch brauchte, um dieses ihr nicht so ganz simples Problem zu lösen. Sie horchen auf? Richtig. Diese himmlischen Flatterwesen umringten sie in Gestalt ihrer fünf Töchter. Denen man eigentlich solch eine enge Beziehung zur überirdischen Sphäre nicht so ohne Weiteres zugesprochen hätte. Aber noch ahnte Heidrun nichts davon. Ihr fiel nur auf, wie fürsorglich sich ihr Nachwuchs seit ein paar Tagen um sie kümmerte. Ihr offensichtlich helfen wollte. „Diese Meckerziegen. Und ...jetzt so. Wie süß!“ dachte Heidrun an jenem für sie richtungweisenden Tage gerührt. Und setzte stolz hinzu: „Sind ja auch meine Kinder!“ Ach ja, verblendete Mutterliebe ist doch etwas Feines.
An jenem Tage outeten sich ihrer Töchter. Mama Heidrun traute ihren Augen nicht. Guckte zweimal hin. Heidrun entdeckte etwas. Etwas, was deutlichst sichtbar über deren Köpfen schwebte. Schwebte als blitzend hellgelbe, kreisrunde Dinger. Sie stierte, konnte sich von jenem Anblick nicht los reißen. Zweifelte am eigenen Verstand. „Bin ich jetzt durchgedreht? Wäre ja kein Wunder!“ murmelte sie, tunlichst nur ganz leise, vor sich hin. Meinte: „Das ist der Anfang vom Ende. Ich leide bereits an Halluzinationen!“ Entsetzt deswegen, entschloss sie sich zu einer letzten, peniblen Überprüfung. Kniff zwecks Testes fest die Augen zu. Um dann nach zwei Sekunden zögerlich wieder ins Helle zu blinzeln. In der Annahme, alles hätte wieder seine Ordnung. Und diese überirdischen Diskusscheiben wären verschwunden. Das durfte doch nicht wahr sein. Nein, die strahlten da immer noch in altem Glanze. „Lieber Gott, warum denn schon wieder...mir? „...Wie überirdische Diskusscheiben...!“entfuhr es ihr. Dummerweise hatte sie das ein wenig zu laut vor sich hin gestammelt. Im Gegensatz zu ihr hatte der Nachwuchs trotz „Sting“ und „Rock“ in Phonstärke 300 erstaunlicherweise immer noch verflixt gute Ohren. Die sie da doch extrem spitzten. Was brummelte ihre Mutter da: „Überirdische Diskusscheiben, oder so´n Zeug? Hatte die wohlmöglich schon am frühen Morgen wider ihrer Einstellung am Eierlikör genippt, den ihr Caren, Tochter Nr.2, zum Geburtstag geschenkt hatte?“ Ein rascher, verstohlener Blick zum Gabentisch belehrte sie eines Besseren. Steigerte gleichzeitig ihre Sorge um die offensichtlich angeknackste Psyche ihrer Mutter. „Mama, fühlst du dich nicht gut? Hast du gestern Abend zu lange vor dem Computer gesessen, hast du Kopfschmerzen?“ Völlig überrumpelt stand ihre geliebte Mama da hilflos vor ihnen. „Um Gotteswillen“, fuhr der durch den Kopf, „ich kann doch denen jetzt nicht sagen, dass...!!“ Oder, vielleicht doch? Und, wenn sie ganz vorsichtig andeutete...?Die hatten ja sowieso schon spitz gekriegt, dass irgendetwas nicht stimmte. Also los: „Ja, seht ..ihr..denn..nicht..?“ Begann sie mit reichlich bedepperter Miene. „Was denn, Mama?“ Kam die Antwort. So klar, so vernünftig. Nein, es fehlte ihr einfach der Mut, fort zu fahren. „Ach nichts!“ bemerkte sie hastig. „Bin wohl ein bisschen überarbeitet!“ Hoffte inständig, dass die das schluckten und sich damit dann zufrieden gaben. Gott sei Dank! Deren enge Beziehung zum Himmel zeigte ihre erste Wirkung. „Allerdings, Mama!“ Und, meinte dann Tochter Nr.3 mit einem vielsagenden Blick zur Seite: „Aber, nur ein bisschen...!?“ Heidrun atmete auf. Überarbeitet zu sein, war keine Schande. Überarbeitet zu sein bedeutete voraus gegangenen Fleiß. War also etwas Lobenswertes. Erleichtert stimmte sie bei.
Ihre Töchter hatten sich per Blick verständigt. Kamen ausnahmsweise alle zu demselben Schluss. Ja, es würde höchste Zeit. So ginge das nicht weiter. Sonst landete ihre Mutter in absehbarer Zeit noch in der Klapsmühle. Der Nachwuchs wusste, was der fehlte. Wie oft schon hatte Heidrun ihren diesbezüglichen Frust durchblicken lassen. Sofortiges Handeln war absolut erforderlich.
Also schnappten sich diese Teenager mit vereinten Kräften ihre Mama und schleppten sie vor den Computer. Erwähnten ein sogenanntes Kontaktprogramm. „Mama, das ist seriöus. Und ´ne tolle Möglichkeit, Leute kennen zu lernen.“ Heidrun horchte auf. Woher kannten die denn...? „Sagt ´mal, habt ihr da etwa auch...?“ „Na klar, doch. Warum denn nicht?“ War die souveräne Antwort ihrer fünf Engel. Wie Töchter so zu sein pflegen...Die ließen nicht locker, bis Heidrun alle Bedenken beiseite schob. Klein bei gab und sich in dieses Programm einschrieb. Hatte den bezeichnenden Namen „Kontaktic“. Damit man gleich wusste, worum es ging.
In den ersten Tagen der Beteiligung bei „kontaktic“ war Heidrun doch sehr eigenartig zumute. Sie hatte in ihrer Beschreibung völlig offen ihre Lebensumstände, aber auch ihre Interessen und erst recht ihre Vorstellungen von einem möglichen Partner dargelegt. Doch beschlichen sie Zweifel. War das okay, was sie da tat? Wäre sie jetzt in den Augen derer, die sie auf ihrer Seite entdeckten, einfach nur „praktisches Freiwild“? Oder begegnete sie auch Menschen, die ebenfalls in komplizierten Verhältnisse lebten, diese Art der Kontaktaufnahme vorzogen, weil schon von vornherein (falls ehrlich angegeben!) klar war, mit wem man es tun hätte? Und, sie war bestimmt nicht die Einzige, die anders lebte als die meisten Anderen. Sie nahm sich vor: “Wenn ich mich auf alles gefasst mache, dürfte mich eigentlich nichts so leicht erschüttern!“ Noch(!) war sie dieser Überzeugung.
Achtung: Der Mensch denkt. Und Gott, - ähem(!), in diesem Falle wohl eher - „Kontaktic“ lenkt.

Es wurde höchst interessant, was da alles auf sie einstürmte. Sie hatte ja mit Vielem gerechnet. Aber, dass der Prozentsatz der männlichen Hälfte der Menschheit, der ganz offensichtlich einen Knall hatte, dermaßen hoch anzusetzen war, brachte sie dann doch so manches Mal arg zum Staunen. Bei denen tickte es nicht mehr richtig. Was die natürlich völlig kalt ließ. Für Skrupel fehlte ihnen nämlich die Einsicht. Dass irgendwelche Verrücktheiten auf sie zukämen...damit hatte sie gerechnet. Aber, was sich ihr dann an „Spitzeneinfällen“ präsentierte, schlug nun wirklich dem Fass den Boden aus. Sie hätte wahrlich einen Roman darüber schreiben können. Nein, sie risse sich zusammen und beschränkte sich in ihrer Berichterstattung auf die „Wettbewerbssieger“ in Sachen Unverschämtheiten. Sie finge klein an. Zwecks allmählicher Spannungssteigerung:

1. Direkte Anfragen, was ihr Sexleben anging:
„Wann, wo , wie lange....Wie hätten Sie´s denn gern??“
„Wie wär´s mit Gruppenknuddelei, masochistischen bzw. sadistischen Spielchen?“
Ihr einziger, empörter Gedanke dazu: „Bei denen piept´s. Nein danke, vielmals!“
2. In manchen Fällen galt sie wohl als gut bestückte Spardose:
„Können Sie mir mal eben 5000 Euro leihen?“ Fragte doch tatsächlich ein besonders reizender Mann. Der kannte wohl überhaupt keine Skrupel. Präsentierte sich sogar noch per Bild. Falls das sein eigenes war. Wohlgemerkt ohne einleitende Höflichkeitsfloskel „Guten Tag!“ oder wenigstens “Hallo!“. Nein, nur diese verzweifelte Frage eines anscheinend fast am Boden zerstörten Individuums. Doch, während des eingehenderen Studium seines Fotos fällte sie wütend ihr Urteil: Der lächelte eindeutig für ein Wesen am Abgrund noch viel zu charmant! Normalerweise hätte sie auf eine solche Frechheit gar nicht reagiert. Doch sie war auf der berühmten Palme gelandet. Brauchte es dann dringend, dem(!) eine passende Antwort zu servieren: „Hier bei „kontaktic“ gibt es genügend wohlhabende Frauen, die auch noch so dämlich wären, auf ihre Unverschämtheit einzugehen. Picken sie sich eine von denen heraus. Mit mir jedenfalls nicht!!“
Man sollte nie davon ausgehen, es gäbe nicht noch Steigerungen im Leben. Das wäre eindeutig falsch gedacht. Genau das hatte Heidrun dann auch festzustellen. Sie staunte eine ganze Kiste voller Bauklötze:
3. Eines Morgens prüfte sie zum x-ten Male die Besucherliste auf ihrer Seite. Sah sich die Fotos an. Ihr Blick blieb an dem Gesicht eines sehr intelligent-charmant aussehenden Mannes hängen. „Hm, vielleicht sollte ich mir dessen Profil einmal durchlesen!“ Kurz entschlossen drückte sie die betreffende Taste: „ ...sucht eine Frau, die lieber Walzer tanzt als die Fernbedienung des Flimmerkastens zu betätigen!“ Prompt fand sie den gar nicht mehr so uninteressant. Er hatte mehrere Aufnahmen von sich eingestellt. Der wirkte wirklich sehr sympathisch. Jetzt noch das große Foto. Sie war gespannt. Mitten auf dem Bild das halbhockende Bilderbuchexemplar eines Mann. Den Arm zärtlich um eine extra niedliche Ausgabe eines Zottelfellschäferhündchens gelegt. Rechts und links neben sich jeweils eine Gans. (Später dann überlegte sie, ob die wohl symbolisch für diejenigen Frauen da gestanden hatten, die auf diesen Ausbund der Unverschämtheit tatsächlich auch noch reingefallen waren!).
Doch – der Reihe nach!
Im aller ersten Moment, aber, auch wirklich nur in der ersten Sekunde der Bildbetrachtung war sie tief gerührt. Ach Gott, wie süß! Dieser Mann war anscheinend genau ein solcher Tiernarr wie sie selbst. Versuchte, dessen Mimik zu ergründen. Sie ließ das Foto in aller Ruhe auf sich wirken. Ja, ein Bild mit Atmosphäre! Urteilte sie. Tja, und dann...
Dann machte sie den Fehler, sich nochmals die beiden Gänse näher anzusehen. Blitzartig wurde ihr vor Augen geführt, dass das gar keine Gänse waren. Doch, doch, das waren schon Gänse, ...aber keine echten. Dieser Charmeur hatte sich mit vollster Absicht (aber nicht nach bestem Wissen und Gewissen!) zwei Dekogänse geschnappt, sie dann fotowirksam neben sich postiert. Nach dem Motto: Ein schöner Mann, ...und dann mit Tieren: Da wird jedes Frauenherz schwach!! Grinsend, dann laut lachend beschloss sie, sich mit dem kurz zu unterhalten. Das könnte lustig werden, wenn der im Gespräch ebenfalls entsprechende Ideen an die Frau brächte. Nichtsahnend und sich eigentlich nur auf eine wahrscheinlich recht pfiffige Unterhaltung freuend, startete sie den Chat. „Oh, Pseudonym: „Wiener Walzer!“ Donnerwetter!!
„Donnerwetter“ traf zu. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wie sie dann im nachfolgenden Gespräch einzusehen hatte. Zudem ein bisschen sehr anders, als sie sich das in ihren kühnsten Träumen hätte ausmalen mögen. Ein paar kurze Sätze lang blieb ja alles im Rahmen. Die Intelligenz bestätigte sich. Der Charme auch. Ein Mann, dem sehr wohl klar war, wie er auf Frauen wirkte. Sie erfuhr, dass er ehemals Turniertänzer gewesen war. Seine süße Schäferhündin Senta hieß und zwei Jahre alt war. Doch dann stellte er sich sozusagen in Startposition und ließ die Katze aus dem Sack. Vor ihrem inneren Auge sah Heidrun in jenen Sekunden schon ihre Freunde und Bekannten krampfhaft um Fassung ringen. Wenn sie sie dann während eines gemütlichen Zusammenseins mit der Schilderung des folgenden tollen Erlebnisses schockierte.
Ihr virtuelles Gegenüber hatte noch einmal kurz intensivste Fingergymnastik betrieben, um dann in kühnem Tempo seiner Computertastatur Folgendes zuzumuten: (Die konnte sich ja nicht wehren!):
„Dein knabenhafter Körper...
Heidrun glaubte, ihr fielen die Augen aus dem Kopf.
Sie schluckte, fasste es kaum. Was käme jetzt?
...wirkt auf mich sehr reizvoll!“
Ihr schauderte.
„Nee, wo hatte er den(!) denn gesehen?“
Soweit sie sich erinnerte, war auf ihrem Foto ausschließlich ihr Kopf zu erkennen.
„Wie wäre es, wenn wir uns intensivst kennen lernten?“
Heidruns Ohren fingen an zu flattern. Solch „"nette"“ Frage hatten die noch nie in ihrem immerhin 51jährigem Leben vernommen.
Doch – es ging noch weiter:
„Ich habe ein Büro in München und eines in Essen.“
(Was er beruflich machte, behielt dieser Kerl wohlweisslich für sich!).
„Am Mittwoch bin ich in Bonn. Dann könnten wir uns treffen.“
(Zwecks intensivsten Kennenlernens!!). Heidrun schnappte deutlich vernehmbar nach Luft. War da nicht zu verhindern. Doch noch(!) fand „"Es"!“ kein Ende. Der Mann nannte eindeutig Nerven wie Drahtseile sein Eigen:
„Leider muss ich aber am Freitag schon wieder weg!!“
Dass sie in dem Moment nicht vom Stuhl kippte, war als „absolutes Wunder“ zu werten. Zu
ihrer Ehrenrettung sei aber ausdrücklich betont, dass ihr dieser reizenden Information wegen denn doch die Kinnlade runter fiel. Das vermochte sie, so geschockt, wie sie es war, nicht zu vermeiden. Dass die unten blieb, allerdings für die Dauer mehrerer Minuten auch nicht. Um diese sagenhafte Unverschämtheit überhaupt zu verdauen, brauchte Heidrun nämlich so lange. Dann jedoch wurde sie brutal. Ihr Urteil stand fest:
„Dieses Schwein gehört ins Irrenhaus!“
Praktisch: „Kontaktic“ war ein reiches Programm. Bot zum Schutz seiner Mitglieder ein ebensolches Institut für ebensolche Exemplare der Menschheit an. In Gestalt einer sogenannten schwarzen Liste, die jenen Leuten äußerst hilfsbereit und mitleidig ein neues Zuhause zur Verfügung stellte. Bei kritischer Betrachtung dieser Wohneinheit erfüllte Heidrun ja doch extreme Zufriedenheit, was deren Komfort anging. Der erschien ihr dem unmöglichen Verhalten dieser äußerst liebenswerten Zeitgenossen durchaus angemessen. Denn, schön eng wie in einer Sardinenbüchse zusammen gepfercht, durften sie dort den Rest ihres virtuellen Lebens fristen. Gedanken darum, ob sie wohlmöglich vor Langeweile umkämen, erübrigten sich. Per Mausklick schenkte sie ihnen am laufenden Band neue Gesprächspartner. Zusätzlich extreme Tuchfühlung inbegriffen. Damit deren Bedürfnis nach Körperkontakt auch abgedeckt wäre!

So gingen die Wochen ins Land. Bald kannte sie sich wunderbar in der „Kontaktic-Welt“ aus. Genoss viele nette Unterhaltungen. Auch hier und da einen kleinen Flirt. Doch in der(!) Richtung setzte sie vorsichtshalber extrem enge Grenzen. Noch(!) einen Walzer oder so etwas Ähnliches wollte sie tunlichst nicht riskieren!! G. Schumacher, 14. Juli 04

Hallo, ihr Leseratten!

Über eine Kritik zu dieser Geschichte würde ich mich sehr freuen!

LG
Gaby Schumacher
Gaby Schumacher, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.07.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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