Manuela Schneider

Zwiegespräche

Zwiegespräche
06.07.2003

„Warst du je entschlossen es zu tun?“
Ja, war ich!
„Sicher?“
Bestimmt.
„Ganz sicher?“
Vielleicht doch nicht...

Diese Zwiegespräche... Ich brauche sie ganz einfach. Und ich mag sie. Irgendwie bin ich stolz darauf meine Gedanken mit mir zu teilen.
Manche Menschen können das nicht. Sie verstehen es nicht ihre eigene Welt aufzubauen. Man darf nicht allein sein. Deswegen habe ich mich.

„Du hasst Menschen.“
Tu ich nicht.
„Sicher?“
Eigentlich schon.
„Ganz sicher?“
Manche...

Bin ich verwirrend? Zumindestens verwirrt. („Einfach – unverständlich. Undurchschaubar – Durchsichtig“) Ich versuche die Wahrheit zu sprechen. Aber ich mag es, wenn man für mich die Wahrheit verschönert. So, dass sie nicht mehr weh tut. („Alles was dir Schmerzen bringt, kannst du gebrauchen.“) Also nicht alles. („Nur fast.“)

„Alles ist Lüge“
Und alles ist Wahrheit.
„Alles ist hässlich.“
So wie alles schön ist?

Diese Selbstgespräche sind zerbrechend. („Und doch wieder wundervoll.“) Brechen ist notwendig. Brechen ist Leben. Du verstehst mich nicht, hab ich Recht? („Ausnahmsweise“) Es sind meine Gedanken. Sie sind wie meine Gefühle. („Krank...“) Ich weiß. Aber es ist so schön verloren zu sein... („Du siehst nichts mehr. Aber alles ist so klar.“)

Ich hab mich gefunden.
„Im Verlorensein?“
Ja.
„Sicher?“
Vielleicht...
„Ganz sicher?“
Nein...

Ich bin das eine aus dem anderen. Das eine, was danach kommt und was davor war. („Beides jetzt. Beides später.“) Aber niemals keins.
Ich bekomme keine Luft mehr. („Atme!“) Alles so eingeschnürt. Gefesselt. Aber es geht schon... Wenn du mich schlägst, dann kann es weiter gehen. Danach habe ich mich gesehnt. („Schlag dich!“) Wundervoll... emotional übertrieben...

„Warum sagst du nicht, was dir Angst macht?“
Unter Wasser schreit sich es schöner.
„Du hast dein Schnorchel vergessen.“
Den brauche ich beim ertrinken nicht.

Bin ich ein Monster? („Sicherlich.“) Krank? („Bestimmt.“) Zerstört? („Ja.“) Psychopathisch? („Auf jeden Fall.“) Ich möchte doch nur nicht nochmal gebrochen werden. Das ist alles, was ich will.

„Willst du mich nicht mehr?“
Nein.
„Aber du brauchst mich.“
Vielleicht...
„Du liebst mich.“
Ja...

Egoistisch indem mein Inneres Ich ist. Es ist aber schön bei mir zu sein. Weil mein Herz mein Kopf ist. („Nicht andersrum?“) Da bin ich mir nicht so sicher.
Es tut mir leid, dass ich Ich bin. („Ist schon ok.“) Hoffentlich kann ich mir irgendwann mal verzeihen. Einmal... wenn ich wegen mir von den Würmer im Grabe aufgefressen werde. Angst... („Ich bin doch da.“) Kann ich mich dann beschützen? („Versuch es“) Allein? („Du hast dich – mich. Ich kann dich nicht allein lassen.“) Dankeschön...

Ich hasse es hier zu sein
„Du magst das Leben“
Nicht wirklich...
„Sicher?“
Ich liebe es

Mir ist manchmal so kalt. Im Herz. („Du frierst ein.“) Aber ich leide nicht daran, dass meine Wunden nach Erlösung schreien. Es ist wie ein Wasserhahn: An – aus. Wie ein Spiel: Gewonnen – verloren.
Gott! Mir ist so kalt! („Schau in den Spiegel. Vielleicht erstarrst du!“) Ich denke nicht. Soll ich an mir selbst verrecken? („Du wirst!“) Gut... Hoffentlich wird es nicht mehr so lange dauern. („Ewig.“)

Wirst du mich jemals alleine lassen?
„Du kannst nicht ohne dich leben.“
Ich kann es versuchen.
„Aber nicht schaffen.“
Unerreichbar...
„Und doch so nah...“

Du glaubst an dich. („Genauso wenig wie du an dich.“) Aber doch bist du dir so sicher indem, was du sagst. Es ist schön, dass ich bei mir bin. („Armes, egoistisches Kind“) Ich weiß, dass ich alles machen würde um mich zu finden. Alles tun würde um über mich zu greifen. So lange ich bei mir bin, kann mir nichts passieren. („Batterie... mal warm, mal kalt. Mal voll, mal leer.“) Aber in jeden Zustand schwer.

„Wach auf!“
Lass mich schlafen...
„Wie lange?“
Nur für die Ewigkeit...
„Na dann...“

Kann es sein, dass ich schizophren wirke? Vertraut mir, das bin ich nicht. Es sind nur meine Gedanken, die sagen, was ich tun soll. („Dein Herz ist abgeschaltet.“) Keiner verlangt von euch mir zuzuhören. Ihr könnt euch gerne wieder umdrehen und so tun, als würdet ihr nie etwas gelesen haben. („Lasst sie mit sich allein. Das mag sie!“)

Einsamkeit bringt Schmerzen
„Du magst das.“
Genauso wie ich es verachte.
„Keine Sorge, es wird nicht mehr lange dauern.“
Bis ich sterbe?
„Nein, bis es erst richtig anfängt.“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.07.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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