wir

“I feel so extraordinary,something´s got a hold on me

I get this feeling or emotion,a certain sense of liberty“

(Lied von “New order“)


Der Elektrobeat schlägt gnadenlos in den Bauch der Nacht,verführend,in die Irre führend,das sogennante “schwarze September“ gefolgt von einem grauen Dezember haben in diesem Jahr einen seltsamen Nachgeschmack bei vielen hinterlassen und manche sind richtig froh und sogar erleichtert darüber,dass dieses Jahr zu Ende geht wie ein lästiger,unerwünschter Gast der endlich seine Sachen packt.

Das Jahr geht zu Ende und wir sind hier die zitternde Hand die es zu Grabe trägt,wir,wir...Bruderschaft des Zufalls,Söldner des Schicksals und tanzende Molekülen in der Brown´schen Bewegung des urbanischen Labyrinths,wir feiern uns selber wir sind unsere eigene Ursache und unsere eigene ins Leere verpuffende Wirkung.

“Kraftwerk“ dröhnt,der Raum ist chaotisch beleuchtet,analog-elektronisch,dicht bevölkert und gefüllt mit Schreien die als vizserale Kriegserklärung an die Langeweile der Monotonie den gesprayten Wänden entgegenschlägt,wir verbrennen nicht nur Kalorien,sondern wir fackeln die ganze Erinnerungen des sterbenden Jahres mit Hasch,Tabak,Alkohol und selbstverständlich mit viel Körperwärne ab.Diese Party hat etwas befreiendes und zur gleichen Zeit etwas leicht schmerzhaftes (aber das ist eine andere Geschichte).

Für einen kurzen Augenblick im Getummel der schwingenden Hüften und eklektischen Beinen,gebadet von Wasserspritzer und Lichtsalven scheint jede spontane Umarmung so echt,für einen kurzen Moment angesichts des Jahresende sieht so aus als ob etwas wirkliches dran wäre,als ob uns alle etwas bewegendes zu sagen hätten und uns lange,lange vor dieser Zeit gekannt hätten.Für einen flüchtigen Augenblick könnte man sagen,dass wir alle von unberechenbaren Wellen des Schicksals an den selben Strand gespült worden wären.

Könnte sein,dass wir ausnahmlos in Wirklichkeit Schiffbruch erlitten haben,nur wir haben es noch nicht realisiert.

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