Silvana Hoffmann

Das Unverstehen mit dem Verstehen




Die Geschichte:
Ein Junge, von etwa 16 Jahren wurde bei seinem ersten Sex von der Mutter überrascht. Sie will mit ihm darüber sprechen, da sie ein schlechtes Gewissen hatte und sich so ihre „mütterlichen Sorgen“ macht. Er lässt sie nicht zu Wort kommen und davon mal abgesehen, sie versteht auch gar nicht, was er sagt.

Das Original:
Schalte auf Grün!
Du hast wohl Rost an der Gabel, einfach so in mein Zimmer zu kommen, wenn ich beim Moppern bin.
Halt die Pocke flach, denn ich bin alt genug.
In den Murmelschuppen werde ich auch nicht gehen um zu beichten. Dort sind alle voll Hardcore und kauen auf der Banane.
Hey, mach nicht auf Patient!
Ich habe mit Gummihose verhütet. Da ist später nichts mit Ablappen.
Die Braut hat mir eine Zungenlähmung verpasst und sie sah abgefahren aus. Nicht wie die anderen Gesichtselfmeter.
Noch krasser und noch abgebrainter konnte sie nicht sein.
Jetzt willst du mir einen Bus ins Ohr basteln bis mir das Ohr blutet, weil du eine von den Checkern bist.
Er machte die Rolle und ging um zu chillen.

Die Übersetzung:
Beruhige dich!
Es ist unverzeihlich, wenn ich beim Akt des Geschlechtsverkehrs zu vollziehen bin, einfach so in mein Zimmer zu kommen.
Rege Dich bitte nicht auf und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dich nicht um meine Sachen kümmern würdest, denn ich bin alt genug.
In die Kirche werde ich auch nicht gehen um zu beichten. Dort sind alle nicht meiner Meinung und reden unverständlich.
Mutter, mach dir keine Sorgen!
Ich habe mit Kondom verhütet und werde schon keine Alimente zahlen müssen.
Die junge Frau konnte gut küssen und auch das Äußere ließ keine Wünsche übrig. Schöner als all die anderen Mädchen vorher.
Schöner hätte ich es mir nicht wünschen können.
Nun willst du mir unberechtigte Vorwürfe machen, dass ich ein Schlechtes Gewissen bekomme, weil du eine fürsorgliche Mutter bist.
Mit dieser Erklärung drehte es sich um und verließ das Zimmer um sich mit anderen Jugendlichen und Gleichgesinnten auszutauschen.


Vor einiger Zeit war ich Zeugin eines Gespräches von Jugendlichen und ich staunte nicht schlecht, als ich Wörter hörte, deren Bedeutung ich erst herausfand, indem ich das Gespräch verfolgte.
Es ist wirklich eine Kurzgeschichte. Und es könnte durchaus sein, dass die Kategorie auch noch nicht richtig gewählt ist. Aber diese Geschichte passt in viele, wie zum Beispiel in: Absurd- Alltag- Kinder und Jugendliteratur- Kindheit - Wie das Leben so spielt-
Ist es nicht erstaunlich, was die Zeit aus Wörtern macht? Wo ist die gute alte Ausdrucksweise? Was ist aus den fantastischen Wörtern geworden? Was macht die Jungend denn daraus? Was ist in fünf Jahren, werde ich die Menschen dann noch verstehen?? Vielleicht treffe ich darum hin und wieder auf Unverständnis, da ich die heutige Sprache nicht verstehe. Wie dem auch sei: Einen schönen Tag für Euch! Das wird jeder verstehen oder nicht? Liebe Grüße Silvana
Silvana Hoffmann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.08.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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