Thilo Hofmann

Silent Hill Part 2

Als ich wieder zu mir kam hatte ich starke Kopfschmerzen, als ich die Augen öffnete sah ich, dass ich in einem gepflegten Zimmer lag. Ich lag auf einem Doppelbett und direkt neben mir stand ein großer massiver Holzschrank. Langsam erhob ich mich und setzte mich aufrecht hin um mich orientieren zu können. Das Zimmer war sehr schlicht eingerichtet und es waren keine persönliche Fotos oder Bilder zu sehen. Plötzlich viel mir wieder alles ein, der Kampf und die schrecklichen Bilder. Schnell tastete ich meinen Arm ab, doch dort war nichts. Keine Wunde, nichts. Gar nichts. Seltsam ich war mir sicher, dass ich dort eine Bisswunde haben musste. Vorsichtig durchquerte ich den Raum und öffnete die einzige Tür im Zimmer. Ich kam auf einen Gang von dem rechts und links Türen abgingen. Der Boden war mit Teppichboden gepolstert und die Wände Weiß gestrichen. Das erste was mir auffiel war, das neben meiner Tür eine Nummer stand “129“, dies alles wies darauf hin das ich in einem Hotel sein musste. Mit vorsichtigen Schritten bewegte ich mich durch den Flur und beobachtete alle Türen. “Treppenhaus“, Ja genau das suchte ich. Eine große Glastür versperrte mir aber den Weg und auch bei starkem rütteln gab sie nicht nach. Hinter der Tür befand sich ein für ein Hotel typisches Treppenhaus, auf der gegenüberliegenden Seite war ein Fenster und so konnte ich sehen, dass es noch Nacht war. Ich rüttelte noch einmal an der Tür doch nichts geschah. Vielleicht konnte ich durch eines der anderen Zimmer hier raus. Oder wohnten hier sogar noch andere Leute? Bei diesem Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken runter. Langsam und vorsichtig drehte ich mich um und ging auf das Zimmer mit der Nummer 132 zu, mir war nicht wohl dabei aber ich klopfte. Nichts geschah! Das Zimmer schien leer. Die Tür knarrte als ich die Klinke betätigte und zu meiner Überraschung öffnete sie sich ohne große Mühe. Ich konnte zwar nicht alles erkennen, doch auf den erst Blick sah alles genau so aus wie im meinem Zimmer. Mit der linken Hand suchte ich einen Lichtschalter, doch ich ließ das dunkle Zimmer nicht aus den Augen. Es kam mir vor als würde ich von 1000 Augen beobachtet. Die Birne glomm auf und im ersten Moment konnte ich nichts sehen. Das viel zu helle Licht brannte in meinen Augen. Doch nach kurzer Zeit nah ich die Hand, die ich zum Schutz vor die Augen gehalten hatte, wieder runter und betrachtete das Zimmer genauer. Es war eindeutig größer und ich konnte im Gegensatz zu meinem Zimmer auch ein paar Bilder sehen, doch die meiste Aufmerksamkeit gab ich der gewaltigen Standuhr die sich wie ein gigantisches Bollwerk aus dem Boden erhob. Das braune, massive Holz mit den vielen Verziehrungen stand mir majestätisch gegenüber. Das große Ziffernblatt war weiß und die Ziffern waren wie von einem Künstler auf das Papier gemalt worden. Der Pendel schwank in seiner unendlich Bahn hin und her, der Anblick war überwältigen! Mit kleinen Schritten näherte ich mich der Uhr und umso näher ich kam umso mulmiger wurde mir, doch der Anblick hatte mich so sehr fasziniert. Meine Hand glitt über das harte, glatte Holz, dass wie Gold zu glänzen schien. Plötzlich bemerkte ich an der rechten unteren Seite einen kleinen Schriftzug. Er war nicht in einer mir bekannten Sprache doch es schien nichts Schönes dort zu stehen. Auf einmal viel mir an der Wand hinter der Uhr etwas auf. Der Putz war abgeblättert und die Wand durchbrochen. Genau hinter der Uhr war ein Loch man konnte nur noch einen winzigen Schlitz sehen doch dort war was! Doch was würde sich dort hinter verbergen??? Langsam erhob ich mich wieder, nach kurzem zögern begann ich mich gegen die Uhr zu lehnen und schob mit aller Kraft. Sie bewegte sich nicht einen Millimeter! Leise fluchend wand ich mich ab und drehte mich um .Dann blieb ich wie erstart stehen. Blut! Ich konnte meinen Blick nicht mehr von der Wand nehmen! Es war etwas an die Wand geschrieben, nein es schien eher so als wenn etwas durch die Wand kroch. Es war eindeutig Blut. Die einzelnen Strieben und Tropfen formten ein Furchterregendes Bild, an das ich mich noch lange erinnern sollte. Es waren erst einzelne Tropfen die aus der Wand liefen doch bald konnte man sehen wie dich Konturen einer menschenähnlichen Gestalt abzeichneten. Nicht schon wieder! Nein, nicht noch einen Albtraum. Ich sah etwas was physikalisch unmöglich sein sollte, doch es war so plastisch und real wie alles andere in diesem Raum und dieser Stadt. Das Blut, was bis her nur die Wand runter gelaufen war, formte sich zu einer Hand, dann zu noch einer und es sah so aus als wolle etwas durch die Wand zu mir in der Raum. Nein, es war sogar so! Panisch sah ich mich um etwas zu such womit ich mich wehern konnte. Der Stuhl, der direkt neben mir stand, war schwere als ich dachte, doch das war mir egal ich schleuderte ihn gegen die blutverschmierte Wand. Mit lautem Knall zerbarst der Stuhl und die Holzbeine splitterten in 1000 Teile. Doch wie eine unaufhaltsame Maschine Arbeite sich das Ding durch die Wand auf mich zu. Ich dachte das war das Ende, aber das war es noch lange nicht. nein noch lange nicht. Wie eine Dampfmaschine schien es zu schnaufen, als sich der Rumpf aus der Wand erhob. Es war widerwärtig, erst jetzt erkannte ich, dass es nicht aus Blut bestand. Es bestand aus Knochen, an manchen hing noch etwas Fleisch und Das Blut rann daran herunter und bahnte sich den wag auf den Teppichboden. Der Schädel war nicht menschlich. Aus dem Kiefer ragten lange spitze Zähne, die eher an ein Tier als an einen Menschen erinnerten. Es brauchte nicht lange um sich vollends aus der Wand zu befreien. Plötzlich brach die Starre die mich bis jetzt fest gehalten hatte und ich rannte los in Richtung Tür. Doch das Ding war gewandter und schneller als ich es erwartete und mit einem Satz versperrte mit das blutgieriges Monstrum den Weg in die Freiheit. Ich ging rückwärts. Doch auch das brachte nicht nach wenigen Metern rempelte ich an das Bett und ich meinen eigenen Tod schon vor Augen! Dann ging alles furchtbar schnell, die Tür wurde aufgerissen und mein Vater stürmte ins Zimmer. Er sah aus wie immer, nicht wie in meiner Vision oder was auch immer ich dort gesehen hatte. Doch ein seltsam verzweifelter Ausdruck lag in seinen Zügen als wüsste er genau um was es hier geht. Ohne zu zögern griff er das Monstrum an. Es war ein ungleiches Kräftemessen! Die Hände die eher Klauen glichen, schlugen mit Furteinflößender Kraft nach meinem Dad. “Lauf, los lauf weg!!!“ schrie mein Vater und als wäre das ein Startzeichen, rannte ich los. Ich ließ die Tür hinter mir und sprintete in Richtung Treppenhaus. Verzweifelt hoffte ich, dass es offen war. Ich konnte nicht mehr bremsen und rammte genau gegen die Glastür, sofort riss sie auf und sprang gleich 3 Stufen hinab in die Dunkelheit. Ich wusste nicht wie und warum aber die Tür war offen gewesen. Mir war das in diesem Moment egal und unbeirrt rannte ich weiter in Richtung Ausgang. Die Gänge im unteren Geschoss waren nicht anders als die im Oberen. Meine Lunge brannte und mein Herz schien zu explodieren. Doch als ich Die Tür mit der Aufschrift “Exit“ sah, schöpfte ich neue Kraft und lief weiter. Die kühle Luft tat gut und als ich meinen Wagen erblickte, verlor ich keine Zeit. Die Tür war nicht abgeschlossen und das Auto lief. Ich wusste immer noch nicht was hier vorging, aber jetzt glaube ich das mein Vater von Anfang an viel mehr wusste als ich. Als ich die Hauptstraße entlang fuhr, konnte ich langsam wieder klar denken. Aber ich hatte zu viel Angst, ich war einfach zu feige meinem eigenen Vater zu helfen. Ich habe ihn sterben lassen. Jedenfalls dachte ich das bis jetzt.
Die beiden Polizisten, die seid etwa einer halben Stunde dem Vortrag von Maria gefolgt waren, waren nun nicht mehr so gesprächig. “Ähh.. Ms ich möchte ihnen nicht zu nahe treten aber diese Geschichte hört sich etwas seltsam, wenn ich ehrlich sein darf sogar Absurd an.“ Fing der jüngere der beiden an. Der andere, der seinen Kaffee die ganze Zeit nicht angerührt hatte, sagte: “ Ms wenn es sich wirklich so zugetragen hätte, warum wollen sie dann bitte wieder in die Stadt?“ “ Ich habe vor etwa 3 Wochen einen Brief bekommen, von meinem Vater.“ Die beiden Zollbeamten sahen sich einander an und der eine nickte. “Die Straße nach Silent Hill ist seid knapp 9 Jahren gesperrt. Ich weiß zwar nicht wie sie damals hier herein gekommen sind, aber dieses Mal werden sie es nicht können. “Aber, alles was ich sage ist nichts als die reine Wahrheit.“ Maria war die Verzweifelung ins Gesicht geschrieben, doch sie konnte die Beamten verstehen. “Ms. es gibt noch einen anderen Weg in die Stadt.“ Fing der jüngere wieder an. Mit diesen Worten fing er sich zwar einen missbilligen Blick seines Kollegen ein, fuhr aber schnell fort. “Er führt am See vorbei über den Friedhof. Aber man kommt relativ schnell in die Stadt!“ Maria sah ihn dankbar an. “Ich danke ihnen. Ich werde mich auf den Weg machen!“ Mit diesen Worten wandte sich Maria ab. Im Augenwinkel sah sie wie sich die Polizisten hinter ihr stritten. Aber ihr war das egal. Sie musste unbedingt wieder in diese Stadt, ihr Vater war vielleicht noch dort und sie musste wissen was passiert war. Sie warf einen letzten Blick auf die verlassene Stadt bevor sie wieder in ihren Rover stieg und ihn Richtung See fuhr.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.08.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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