Daniel Lohmeyer

The Castle - Night without Morning - Teil 3

* Zwei Wochen früher *

Drei Stunden nach dem Besuch von Stefan Gabrecht, hatte sich Rudger wieder gefangen. Jetzt saß er vor seinem Computer und schrieb sein Buch weiter. Die ersten zwei Kapitel hatte er schon fertig. Sorgen über die Ausgrabung von Gabrecht machte er sich nicht. Solange dieser Idiot nicht Nachts dort herumgeistert wird ihm nichts passieren. Und das Buch hat er ja auch nicht. Ein klingeln drang zu ihm durch: Sein Handy. Er ging ins Schlafzimmer und nahm es von der Ladestation. „Kramer.“ sagte er, als er das Gespräch abgenommen hatte. „Hallo Rudger. Hier Walter. Hast du schon gehört?“ sagte eine Stimme „Du meinst die Sache mit Lauersfort?“ fragte Rudger und setzte sich wieder vor den Computer. „Genau. Rate mal wer mich heute Morgen angerufen hat?“ sagte Walter, seine Stimme sprudelte vor Energie und Freude. Rudger lies den Blick zur Decke gehen. „Stefan Gabrecht.“ Rudger brauchte dies nicht erst als Frage formulieren. Er wusste es irgendwie. „Richtig. Er will, dass ich ihm bei der Ausgrabung im Schloss helfe.“ sagte Walter. „Hast du zugesagt?“ fragte Rudger und tippte wieder einige Worte für das Buch. Er war stolz darauf, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu können. „Noch nicht. Aber sein Angebot ist nicht schlecht.“ antwortete Walter. Rudger konnte sich die Euro-Zeichen in seinen Augen bildlich vorstellen. „Lehn es ab. Du weist was vor zwölf Jahren passier ist.“ gab Rudger zu bedenken. Walter war die zweite Person die schwerverletzt worden war. Er lag im selben Krankenhaus wie Gloria, nur ein Zimmer weiter. Auch er hatte, schwere Wunden am Rücken erlitten und wäre beinahe daran gestorben. Rudger verstand einfach nicht, wie man so was vergessen konnte. „Das waren Unfälle“ sagte Walter. Rudger schüttelte den Kopf. „Das ist der offizielle Bericht. Und ich weiß, dass du es auch weißt.“ schrie Rudger. Er verstand einfach nicht, wie man seine Augen vor so etwas grauenvolles verschließen konnte. Geschweige es zu vergessen. „Ist ja gut. Hat er dich schon gefragt?“ versuchte Walter ihn zu beschwichtigen und gleichzeitig das Thema zu wechseln. „Er war heute hier.“ gab Rudger Auskunft. Er verwünschte diese banale Gespräch jetzt schon. „Und? Was hat er gesagt?“ fragte Walter. „Ist nicht wichtig.“ kam die Antwort. Kurzes Schweigen am anderen Ende. „Soll ich das Angebot annehmen? Was meinst du?“ fragte Walter, als wären die Sätzen vorher unwichtig gewesen. In Rudger begann Wut aufzuschäumen. „Ich habe dir gesagt was ich davon halte.“ antwortete Rudger, und hoffte das er gleich auflegen würde. Wieder schien Walter nicht genau zu wissen was los war. „Ich informiere dich über alles, okay?“ sagte er. Rudger schüttelte den Kopf, was sein bester Freund nicht sehen konnte. „Kein Interesse“ antwortete Rudger. „Na ja. Vielleicht änderst du ja noch deine Meinung. Bis demnächst.“ damit legte Walter auf und Rudger hielt noch einige Sekunden das Handy am Ohr. Rudger legte es weg und starrte auf den Monitor. Mit gepresster Stimme zischte er. „Narr!“

Die Sonne schien durch die großen Fenster in Arquettes Büro. Denise saß auf einem Stuhl vor dem großen Schreibtisch. Arquette selbst studierte einen Bericht, den sie mitgebracht hatte. Nach mehreren Minuten des Lesens, schaute er auf. „Ist das bewiesen?“ fragte er und schaute noch mal auf eine der Passagen im Text. Denise nickte und zog an ihrer Zigarette. „Ja, eigentlich schon.“ Antwortete sie und legte die Zigarette in den Marmoraschenbecher, der auf dem Schreibtisch stand. „Eigentlich schon?“ Arquette zog eine Augenbraue hoch. „Dieser Tunnel wurde im zweiten Weltkrieg dazu benutzt, um schnell zum Schloss zu kommen.“ erklärte Denise und schaute ihre Zigarette an – nahm sie aber nicht. Arquette legte die Stirn in Falten. „Ist er begehbar?“ fragte er dann. Denise zuckte mit den Schultern. „Das weis ich nicht.“ antwortete sie und ergriff ihre Zigarette. „Dann müssen wir das herausfinden.“ stellte er fest und schaute wieder auf den Zettel. „Wo liegt dieses Ehrenmahl?“ fragte Arquette und stand auf. Denise zog an ihrer Zigarette und blies den Rauch aus. „Oh. Es ist nur einige Kilometer von hier.“ sagte sie und schaute Arquette an. „Wie viele?“ kam die knappe Antwort. „So drei Kilometer. Warum?“ Erstaunen war in ihrem Gesicht geschrieben. „Wir müssen also drei Kilometer bis zum Schloss Lauersfort kriechen. Unter der Erde?“ Denise drehte sich erschreckt um als sie Gabrechts Stimme hörte. „Einen Tunnel den man an der Oberfläche begehen kann, habe ich noch nie gesehen.“ sagte er. Gabrecht stand angelehnt im Türrahmen zum Büro und grinste. Arquette schaute ihn missbilligend an. „Halten Sie sich daraus.“ keifte er und wandte sich dann an Denise. „Wann können wir da sein?“ Sie zuckte wieder mit den Schultern. „In einer Stunde schätze ich. Dort darf man leider nicht mit dem Auto hinfahren. Aber fragen sie mal lieber unsere Fremdenführerin. Die kennt sich dort besser aus.“ antwortete Denise, stand auf und wandte sich zum gehen um. „Das werde ich. Was wollen sie?“ fragte er dann in Gabrechts Richtung. Locker und lässig kam Gabrecht heran und setzte sich auf den soeben freigewordenen Stuhl. Er grinste immer noch. „Ich komme eben vom Schloss.“ sagte er und steckte sich eine Zigarette an. Arquette rümpfte die Nase – obwohl er selbst rauchte, mochte er es nicht, wenn in seinem Büro soviel geraucht wurde. „Und?“ Gabrecht lehnte sich gemütlich zurück und zog an seiner Zigarette. „Nichts, wovor man sich fürchten müsste.“ antwortete er. Arquette setzte sich wieder. „Irgendwelche Schwierigkeiten mit der Besitzerin?“ fragte er und schaute wieder auf den Bericht. Wenn der Tunnel in Ordnung war brauchten sie nicht durch den Wald. „Keine. Geld kann so überzeugend sein.“ Er lächelte wieder, dann wurde sein Gesichtsausdruck plötzlich ernst. „Ich habe eine bescheidene Frage.“ begann Gabrecht. „Ja?“ Arquette schaute überrascht auf. „Was haben ihnen die Käufer dafür geboten? Ich meine für das Artefakt?“ Arquette schüttelte den Kopf. „Das ist unwi...“ begann er doch Gabrecht schlug mit der Flachen Hand auf den Tisch, um ihn zu unterbrechen. „Wie viel!?“ donnerte er. „100 Millionen.“ antwortete Arquette leise. Gabrechts Kinnlade klappte herunter. „Niemand gibt soviel Geld für ein Artefakt aus.“ stammelte er. Jetzt war es Arquette der grinste. „Für dieses schon.“ Gabrecht schüttelte den Kopf. „Nur wegen diesem Siegelring? Warum?“ fragte er wieder. Er hatte das Gespräch mit Kramer nicht mehr ganz im Kopf. Dennis ging zum Fenster und starrte auf einen Punkt in der Ferne. Er wusste nur zu gut was dieser Ring konnte. Arquette hatte nach dem Zwischenfall vor zwölf Jahren jeden Bericht verschlungen, der darüber rauskam. Und dann meldete sich vor drei Monaten ein Interessent. Er bot 100 Millionen für den Ring. Es darf einfach nichts schief gehen. „Passen sie auf. Ich gebe ihnen zehn Prozent von den 100 Millionen, okay? Dafür stellen sie nicht mehr so viele Fragen.“ schlug Arquette nach einem kurzen Moment des Überlegens vor. „Das hört sich schon besser an.“ grinste Gabrecht. „Kann ich das jetzt so sehen: Unser Gespräch ist beendet?“ fragte Arquette und drehte sich um. Gabrecht nickte und grinste. Zehn Millionen waren eine schöne Summe fürs Schweigen. „Ja, dass können sie.“ antwortete Gabrecht und stand auf. Arquette grinste jetzt ebenfalls. 90 Millionen waren immer noch viel Geld – was er bis zu seinem Lebensende nie Ausgeben könnte. „Dann ist ja alles in Ordnung.“ Gabrecht nickte und verließ das Büro. Arquette drehte sich wieder zum Fenster um, und dachte darüber nach, wie er das Geld nutzbringend anlegen konnte. Nach mehreren Minuten des Überlegens ging er ebenfalls zum Aufzug. Er wollte sich noch das Ehrenmahl ansehen, und dafür musste er erst mit Corinna sprechen.

Die Sonne stand hoch am Himmel, und warf ihre warmen Strahlen auf den gekiesten Weg. Links und Rechts standen uralte Kastanien Bäume. Rosensträucher grenzten das Ehrenmahl von den anderen Häusern ab. Mehrere Steintreppen führten nach oben. Ihre Schritte knirschten auf dem Weg. „Schön ruhig hier.“ sagte Arquette und schaute über das riesige Gelände. Auf dem gegenüberliegenden Kiesweg ging ein alter Mann mit seinem Hund spazieren. Corinna nickte. „Ich versichere ihnen, vor knapp 60 Jahren war es das nicht.“ gab sie zurück. „Ich weis selbst, dass der zweite Weltkrieg schlimm war. Ich hatte auch Geschichte in der Schule.“ antwortete er etwas gereizt. Hinter sich hörte er Gabrechts Stimme. „Tatsächlich?“ fragte er, und hohn schwang in seiner Stimme mit. „Hören sie auf damit.“ sagte Arquette und beschleunigte seine Schritte. „Könnten sie bitte damit aufhören? Beide! Wir wollen die Toten nicht stören.“ sagte Corinna mit Nachdruck. Denise schaute sich plötzlich vorsichtig um. „Die Toten? Ist das ein Friedhof?“ fragte sie mit leiser Stimme. Corinna schüttelte den Kopf. „Nein. Aber das Ehrenmahl soll an die Toten des zweiten Weltkrieges erinnern. Früher wurden auch Führungen da drin gemacht.“ antwortete sie und zeigte auf die Mauern die eine kleine Säule umrundeten. „Es ist nicht sehr groß.“ gab Denise von sich. „Nein? Das ist nur ein kleiner Teil davon. Der Rest liegt unter der Erde. Wir laufen gerade darauf.“ erklärte sie mit leidenschaftsloser Stimme und blieb an einer der Steintreppen stehen. „Sie meinen, unter dem Rasen sind weitere Kavernen?“ fragte Arquette und schaute über die Rasenfläche. „Ja. Dort sind die Särge der gestorbenen Soldaten aus unserer Stadt aufbewahrt. Sie sind gelten als Mahnmal, vergessen sie das nicht.“ antwortete Corinna. Gabrecht schaute sich um. „Wo befindet sich dieser Eingang zum Tunnel?“ fragte er und begann schon die Treppe hinaufzusteigen. „An der Seite.“ sagte Corinna und ging wieder voran. An der rechten Seite des Ehrenmahls angekommen, begann Gabrecht das dichte hochstehende Gras abzusuchen. „Haben sie es gefunden?“ fragte Arquette. Gabrecht schüttelte den Kopf. Er ging zu einem Holunderbeerenstrauch und bog einige der Äste zur Seite. „Hier!“ rief er und verschwand hinter dem Strauch. Der Tunneleingang war knapp 60 Zentimeter hoch und 40 Zentimeter breit. Ein schweres Eisengitter blockierte den Eingang. „Schaue sie sich das mal an, Gabrecht“ befahl Arquette. Gabrecht zuckte mit den Schultern und kniete vor den Eingang. Er packte das Gitter und zog kräftig daran. Es rührte sich keinen Millimeter. „Da ist kein durchkommen.“ sagte er dann. Schweiß stand auf seiner Stirn. „Können wir es irgendwie entfernen?“ fragte Arquette und kniete sich neben Gabrecht, um das Gitter zu betrachten. „Nein. Das kann ich nicht zulassen. Es wäre Zerstörung historischen Eigentums.“ warf Corinna dazwischen. „Es ist doch nur ein Gitter.“ antwortete Denise. Corinna lächelte. „Ein Gitter was knapp 60 Jahre alt ist, und immer noch hält.“ erwiderte sie dann. Arquette wollte gerade erwidern das ihn das nicht kümmere, aber er unterlies es als er Corinnas Blick sah. Gabrecht erhob sich schwerfällig und klopfte seine Hose ab. „Gibt es sonst noch etwas, was wir uns ansehen sollen?“ fragte er und trat aus dem hohen Gras heraus. „Nein. Außer sie wollen eine inoffizielle Führung durch das Ehrenmahl.“ Antwortete Corinna und ging wieder auf die Steintreppe zu. Oben, hinter der Steinsäule war der Eingang in die Kavernen. Denise schüttelte den Kopf. „Danke, nein. Ich verzichte freiwillig. Die heutige Nacht wird schon aufregend genug.“ sagte sie und ging den Kiesweg zurück zu Arquettes Auto. Nach kurzem warten, folgen ihr Corinna, Gabrecht und Arquette. Als die Vierer-Gruppe sich entfernt hatte, trat Rudger hinter einem Baum hervor und schaute ihnen nach. Er warf einen kurzen Blick auf das Gitter und lächelte. Dann ging er zur Steintreppe, und stieg sie hinauf...

Nachdem Rudger einige Zeit oben beim Ehrenmahl gestanden hatte, fuhr er nach Hause. Er parkte das Auto und stieg aus. Er bemerkte nicht, wie sich in seiner Wohnung ein Vorhang bewegte. Rudger öffnete unten die Tür und ging die Treppe hinauf. An seiner Wohnungstür angekommen, zückte er den Haustürschlüssel und wollte ihn ins Schloss stecken, als die Tür aufging. Gräfin Gloria von Hoffstein stand lächelnd vor ihm. „Was machst du denn hier?“ fragte er verdutzt. „Du hast wohl vergessen, dass ich immer noch einen Wohnungsschlüssel von dir habe.“ antwortete sie, und ging zurück in die Küche. Es roch nach frischem Kaffee. Immer noch leicht verwirrt schloss er die Tür und ging hinterher. „Wo warst du?“ fragte Gloria und nippte an ihrem Kaffee. Rudger holte sich eine Tasse aus dem Schrank und schenkte sich Kaffee ein. „Am Ehrenmahl. Unsere Freunde haben sich den Durchgang zum Schloss angesehen.“ antwortete er und goss ein bisschen Milch in den Kaffee. „Und?“ sie setzte die Kaffeetasse ab. „Wie erwartet. Sie können nicht durch.“ antwortete er und trank einen kräftigen Schluck. „Es war eine gute Idee, den Durchgang mit einem Gitter zu versiegeln.“ sagte sie und streichelte sanft über Rudgers Hand. „Stimmt. Hast du ihnen den schon die Zusage für die Ausgrabung im Schloss gegeben?“ fragte er und zog seine Hand zurück. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Sicher, wie du es gewollt hast.“ antwortete sie. Rudgers Kinnlade kippte herunter. „Wie ich es gewollt hatte? Wie kommst du darauf?“ Erstaunen schwang in seiner Stimme mit. „Du hast mich doch vor drei Stunden angerufen, und gesagt ich soll es tun.“ setzte sie etwas hitzig in den Raum. Rudger schüttelte energisch den Kopf. „Ich habe nicht angerufen!“ erwiderte er scharf. „Klar hast du!“ sagte sie laut. Er wehrte mit einer Hand ab. „Dann habe ich eben angerufen. Kann sein das ich es vergessen habe.“ log er, um in der kleinen Küche keine Streit vom Zaun zu brechen. „Tja. Ich muss jetzt wieder los. Wir sehen uns, wenn die Ausgrabung beendet ist.“ sagte sie, trank ihren Kaffee aus und ging zur Haustür. „Wieso? Hast du keine Zeit, während die da unten sind?“ fragte er und folgte ihr. Sie öffnete die Haustür. „Ach, das kannst du ja gar nicht wissen. Ich begleite die Gruppe. Ciao.“ antwortete sie und ging hinaus. In Rudgers Augen entstand ein Glitzern. Wieder musste er daran denken, wie sie im Krankenhausbett lag. Bevor er etwas sagen konnte zog sie die Tür hinter sich zu und ging die Treppe hinunter. Er wollte ihr hinterherlaufen, ihr sagen wie gefährlich es sei. Doch seine Muskeln wollten den Befehl nicht folge leisten. Er stand einfach starr im Flur seiner Wohnung und starrte die Tür an. Ein leises klingeln riss in aus der Erstarrung. Erst konnte er es nicht deuten, bis er sich erinnerte. Rudger hatte vor ein paar Wochen einen Chat auf seinem Rechner installiert um mit Autoren aus Deutschland und anderen Ländern reden zu können. Er schaute auf die Meldebox. Unknown stand in großen Buchstaben darüber, doch das Textfeld war leer. Er setzte sich hin und zog die Tastatur zu sich. „Was zum Teufel...“ murmelte er und wollte lostippen, als wieder dieses klingeln ertönte. Er hob den Kopf und sah einen Text. „Nicht der Teufel...“ er überlegte ob sich jemand einen Scherz erlaubte. „Dies ist kein Scherz, Rudger.“ erschien sofort der Text. „Wer bist du?“ murmelte er. „Du weist wer ich bin“ stand unmittelbar nachdem er es ausgesprochen hatte da. „Du!“ rief er aus. „Ja ich. Du hast mich doch nicht vergessen, oder?“ war dann zu lesen. „Unser letztes zusammentreffen war nicht sehr schön.“ murmelte er wieder, und überlegte wiederholt ob er nicht den Verstand verlöre. „Es war belustigend. Die Leute die da waren, gaben eine gute Mahlzeit ab.“ erschien als Text. Rudgers Augen wurden größer. „Eine Mahlzeit!? Es waren Freunde von mir.“ schrie er und schlug auf den Schreibtisch. „Sie hätten halt nicht mitkommen müssen. Aber du hast sie davon überzeugt. Und dafür danke ich dir. Du bist Schuld an ihrem Tot. Nur du allein.“ las Rudger und er heulte auf. „Nein!“ schrie er wieder. „Doch! Und nun schickst du wieder eine Gruppe“ Rudger schüttelte den Kopf. „Diese Gruppe gehört nicht zu mir.“ erwiderte er und drückte den Ausschalter des Computers – doch nichts geschah. „Aber der Mann, der sie führt, weis nicht was du weist. Nur du kannst ihn aufhalten“ erwiderte der Text. Rudger lachte. „Ich werde ihn nicht aufhalten. Du willst doch nur, dass ich in deiner Nähe bin.“ antwortete er und drückte mehrmals den Ausschalter. „Das könnte stimmen. Aber was ist wenn er mich frei lässt? Und ich endlich wieder die Macht erlange, die ich schon seit zwölf Jahren vermisse? Dann brauche ich nicht warten, bis du zu mir kommst. Dann komme ich zu dir!“ las er und ein kalter Schauer lief Rudger den Rücken hinunter. „Er hat das Buch nicht.“ murmelte er und grinste dann. „Du weist soviel über mich, und doch ist es viel zuwenig.“ erschien im Textfeld. „Ich wünschte, ich hätte dich nie zum Leben erweckt.“ presste er zwischen den Lippen hervor. Es dauerte etwas bis ein neuer Text erschien. „Du kennst doch das alte Sprichwort: Sei vorsichtig mit dem was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen“ stand dort. Er nickte. „Ja das kenne ich.“ Wieder dauerte es etwas. „Also. Ich wünsche das du kommst. Die Gruppe wird heute Nacht damit beginnen, die Artefakte auszugraben. Gloria wird auch da sein. Schade, dass ich sie nicht schon vor zwölf Jahren erwischt habe. Aber da du sie ja aufgefordert hast, bei der Ausgrabung teilzunehmen, wird das bald auch erledigt sein.“ las Rudger und seufzte. „Du hast Gloria angerufen nicht wahr? Du warst es!“ schrie er und stand auf. Der Stuhl knallte zu Boden. Es kam keine Antwort. Bevor er etwas sagen konnte, verschwand die Meldebox. Rudger sank vor seinem Schreibtisch auf den Boden und seufzte tief. „Was soll ich jetzt tun?“ dachte er und wieder begann er zu weinen...

© 2003 by Daniel Lohmeyer

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Daniel Lohmeyer).
Der Beitrag wurde von Daniel Lohmeyer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Daniel Lohmeyer als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Gut, dass es dich gab, Muttchen ... von Ursula Aswerus



Sven, ein achtjähriger, aufgeweckter Junge, versteht seine kleine Welt nicht mehr. Unversehens bricht die Pflegefamilie, die ihn als Säugling aufgenommen hat, auseinander. Die heißgeliebte Pflegemutti Erika erkrankt schwer. Ihr harter Mann Richard bringt Sven in ein Kinderheim, in dem der Junge fast zerbricht. Eine mütterliche Frau gibt dem Leben des Jungen eine neue Wende. Sie schenkt ihm Liebe und Fürsorge. Als Erika, seine frühere Pflegemutter, Sven nach vielen Jahren wiederfindet, übt sie Verzicht. Ein Mutterherz vermag viel.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Spannende Geschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Daniel Lohmeyer

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

The Castle - Night without Morning - Teil 4 von Daniel Lohmeyer (Spannende Geschichten)
Der Rosenstrauß von Uwe Walter (Wie das Leben so spielt)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen