Reinhard Schanzer

Arbeitergeschichte

Es war einmal vor langer, langer Zeit, als es noch eine feste Ordnung und den Glauben an Gott gab, da gab es auch noch gute und glückliche Arbeiter.
Diese guten Arbeiter schufteten für ihre Arbeitgeber tagein, tagaus nur für etwas Wasser und ein Stück Brot und verrichteten die schwersten Arbeiten auf den Feldern und unter Tage. Manche erhielten obendrein noch ein paar lobende Worte, andere dagegen gerechterweise ein paar Peitschenhiebe oder die Bastonade.
Diese Arbeiter waren alle glücklich und gesund, denn sie kannten keine Altersbeschwerden. Sie starben sehr früh, so daß das Problem der Altersversorgung oder der Arbeitslosigkeit nicht bekannt war. Auch Zahnersatz oder Prothesen brauchte niemand.
Die Arbeitgeber kümmerten sich in liebevoller und fürsorglicher Weise um ihre Arbeiter. Sie durften umsonst in den Scheunen und Ställen schlafen und keiner wurde schlechter behandelt als ein Schwein.

Eines Tages kam jedoch ein finsterer Mann mit einem großen, schwarzen Bart, der sich Karl Marx nannte. In seiner Begleitung waren zwei andere Männer, von denen sich der eine August Bebel und der andere in besonders hinterhältiger Weise Friedrich Engels nannte.
Diese Männer wiegelten nun das Volk der Arbeiter gegen ihre Arbeitgeber auf, erzählten ihnen Märchen von Mitbestimmung und sozialer Gerechtigkeit und forderten für die minderwertigen und dilettantischen Arbeiten sogar noch Geld und Freizeit, die sie "Lohn" und "Urlaub" nannten.
Sie gründeten auch eine vollkommen überflüssige Organisation, die sie "Gewerkschaft" nannten und die es nur auf das Geld der Arbeiter abgesehen hatte, um es anschließend zu verprassen.

Diese drei Männer wußten im Grunde gar nicht, wovon sie redeten, denn keiner von ihnen hatte jemals richtig gearbeitet.
Ihr Anführer Karl Marx z.B. hatte sich zeitlebens auf Schulen herumgedrückt und sogar ein Märchenbuch geschrieben, dem er den Titel "DAS KAPITAL" gab.
Dieses Buch war jedoch so umständlich und langweilig geschrieben, daß es bis heute keinen Menschen gibt, der das jemals gelesen hat.
Die Arbeiter, die von jeher schon immer dumm waren, konnten das natürlich auch nicht lesen.
Sie glaubten einfach diese hinterhältigen Lügengeschichten von den Dreien und legten nun immer öfters die Arbeit einfach nieder. Diese Faulenzerei nannten sie dann "Streik".
Von ihren Arbeitgebern, die sich bisher in fürsorglichster Weise um sie gekümmert hatten und die sogar die toten Arbeiter in ihren privaten Kohlengruben begraben hatten, forderten sie nun plötzlich so unverschämte Sachen wie Lohn und Urlaub.
Sogar an der Regierung wollten sie sich beteiligen, obwohl sie davon nun wirklich keine Ahnung hatten.
Die Arbeitgeber hielten dies zunächst für einen dummen Scherz und sie lachten darüber sehr.

Weil die Arbeiter aber sehr viele waren, mußten sie jedoch schließlich diesen unsinnigen Forderungen zustimmen.
In der folgenden Jahren häuften sich die Probleme: Die Arbeiter wurden immer älter, dadurch gab es immer mehr Arbeitslose und Sozialfälle. Die Renten reichten auch nie und die Staatsverschuldung wuchs in schwindelerregende Höhen.
Die Arbeiter, die noch nie mit Geld umgehen konnten, verpraßten innerhalb kürzester Zeit fast das gesamte Volksvermögen, das sich nur durch die Sparsamkeit der Arbeitgeber angesammelt hatte.
Zu diesem Zweck gründeten sie sogar eine eigene Partei, die sie SPD nannten.
Sie kauften sich schöne Häuser, die letztendlich eigentlich den Banken gehören, sie verpraßten Milliarden im Urlaub im Ausland, von wo sie zumeist ganz gestreßt und geneppt zurückkamen. Wieder andere versoffen ihren ganzen Lohn beim Dorfwirt, was zwangsläufig zu Eheproblemen führte. Es gab immer mehr Scheidungen.
Das glückliche und zufriedene Volk der Arbeiter gab es plötzlich nicht mehr. Die sozialen Probleme wurden immer mehr und die Leute wurden immer ärmer.

Nur einige Wenige hatten sich noch ein Gespür für den gottgewollten Standesunterschied bewahrt. Sie machten weiterhin freiwillig unbezahlte Überstunden für ihre Arbeitgeber und sie arbeiteten auch ohne zu murren nachts und an den neuen Feiertagen, die zu allem Überfluß eingeführt wurden.
Diese wurden jedoch von den Kollegen als "Radfahrer", "Buckler", "Kameradenschweine" und "Streikbrecher" diffamiert.
Somit war auch der soziale Friede unter den Arbeitern ganz empfindlich gestört.
Arbeiter, die früher Seite an Seite für das gemeinsame Tagewerk gearbeitet hatten, waren plötzlich erbitterte Feinde geworden.

Auch die Kinder, die früher fast immer die Gelegenheit hatten, mit den Eltern mitarbeiten zu dürfen, wurden durch das Jugendarbeits- Schutzgesetz zu tatenloser Langeweile verdammt. Sie wurden in Kinderhorte und Schulen gesteckt, wo ihnen lauter unsinniges Zeug beigebracht wurde, das sie in ihrem ganzen Leben nicht mehr brauchen würden.
Die Familien wurden dadurch auseinandergerissen. Die Kinder fingen an, zu randalieren, auf ihre Lehrer zu schießen und Asylantenheime anzuzünden.

Gröhlende Trunkenbolde und versoffene Liedermacher wie z.B. ein Bob Dylan, Woody Guthrie, Werner Lämmerhirt, Hannes Wader und Wolf Biermann unterstützten diese Entwicklung noch und brachten den Staat durch ständige Aufrufe zur Anarchie beinahe an den Rand des Zusammenbruches.

Gottseidank ist von den drei Volksverhetzern Marx, Bebel und Engels keiner am Leben geblieben. Auch ihre Komplizin Rosa Luxemburg wurde gerade noch rechtzeitig hingerichtet.
Aber die böse Saat, die sie gesät haben, wird unsere Gesellschaft möglicherweise noch lange beschäftigen.

Es bleibt nur zu hoffen, daß die Menschheit diesen Unsinn endlich einsieht und zu den gottgewollten Strukturen zurückkehrt.
Erst dann werden sich auch die sozialen Probleme lösen, die nur deshalb entstanden sind, weil natürlich gewachsene Strukturen revolutionär und verantwortungslos verändert wurden.

© Copyright 2001 by Reinhard

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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