Franz Gruber

Schwerelos

Schwerelos. - Wer kann schon von sich behaupten dieses Gefühl gehabt zu haben. Mal abgesehen von Astronauten, sich in Trance befindenden Gurus oder unter Drogen stehenden Jugendlichen. Man sollte es nicht glauben, aber es gibt noch eine Sparte. Tja. Eigentlich ist es kein echtes “schwerelos“ sein, aber es ist - gefühlsmäßig - sehr nahe dran. Es sind die Taucher. Das Gefühl, welches sich einstellt, sobald man richtig austariert ist, kann man folgendermaßen beschreiben: Man schwebt - sich mit Flossenschlägen vorwärtsbewegend und mittels ein- und ausatmen steigt man auf bzw. sinkt man ab. Die Luft, welche man atmet ist durch die Kompression kühl und erfrischend. Legt man sich auf den Rücken und sieht zur Wasseroberfläche, fühlt man sich wie in Gelee. Die Oberfläche sieht aus, als wäre sie aus Gelatine, durch die immer wieder Luftblasen dringen wollen. Das Thema Luftblasen ist sowieso ein Eigenes. Es hat den Anschein, als wären es kleine Lebewesen, die in panischer Bewegung zur Oberfläche streben um sich dort mit dem Grossen Ganzen wieder zu vereinigen. Ist Tauchen nicht wie das Leben? Die Seele befindet sich mit Hilfsmitteln (Körper) einfach in einer faszinierenden Umgebung - stets wissend, daß irgendwann die Luft zu Ende ist. Das sie wieder zurück zum Grossen Ganzen kommen kann. Zwar jederzeit die Möglichkeit dazu hat, aber durch die Faszination Leben derart gefesselt ist. Gebunden an diese Welt, mit großer Lust alles zu entdecken, was es hier gibt. Jeder von uns hatte schon mal einen schlechten Tag. So wie nicht jeder Tauchgang die absolute Erfüllung ist. Und doch tut man es immer wieder, denn die Faszination gepaart mit Neugierde ist doch nichts anderes als das Streben unserer Existenz nach Erfüllung unserer Sehnsüchte. Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß der gestrige Tag (Die praktische Tauchprüfung) und die Möglichkeit in Ruhe - ohne streß - Luftblasen zu beobachten, gepaart mit dem Gefühl der absoluten Bewegungsfreiheit mir wieder mal verdeutlicht hat, daß ich hier nur auf Entdeckungsreise bin. Und ich möchte so viel als nur möglich sehen und erleben, bevor ich mich wieder in den Schoß des absoluten Glücks und des Friedens zurückbegebe...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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