Gerda Schmidt

Der tödliche Schatten

Sengende Hitze machte sich in der Ebene breit und jedes Tier versuchte sich irgendwie Schatten zu verschaffen und wenn es der Schatten des Feindes war. Ich legte mich mit der Kamera unter einem Franghipanibaum und wartete auf die Gelegenheit bis der Löwe kam. Er musste irgendwann diese Wasserstelle aufsuchen, um seinen Durst zu stillen. Die glitzernde Oberfläche des Sees zog mich in ihren Bann. Man konnte die einzelnen Wolken beobachten, wie sie gemächlich über das Wasser zogen. Hier nannten sie sie Zebrawolken, weil sie völlig parallel gestreift waren. In Gedanken versunken achtete ich nicht auf meine Umgebung und erinnerte mich nur zu gut, wie sich das kleine Zebra in einem Schilfwald am Fluss verirrt hatte. Es blieb uns keine andere Möglichkeit als es aus dem Dickicht zu jagen, auch wenn es dabei zu Tode erschrak. Plötzlich bemerkte ich, wie mich jemand beobachtete.
In diesem Moment wachte ich auf. Ich war in der Hitze eingeschlafen. Doch als ich die Augen öffnete sah ich ihn. Er stand wenige Meter von mir entfernt und taxierte mich aus dem blutroten Sonnenuntergang. Doch nun war es zu spät zu reagieren. Er setzte bereits zum Sprung an. Ich rollte mich instinktiv zusammen, doch da hatte er mittlerweile schon die Hinterläufe der Gazelle, die sich Schutz in meinem Schatten gesucht hatte, erwischt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.10.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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