8.10.04
23.34Uhr
Ich friere in meinem Zimmer vor mich hin, will gestreichelt werden, suche eine warme Umarmung, die Zärtlichkeit eines lieben Blickes, einer emotionalen Bindung.
Ich verblasse, die Erinnerung an Zweisamkeiten zerfallen..
Mir ist kalt, innerlich brodelt es,äußerlich schält sich kontrollierte Fassade aus meinem Gesicht, schleicht sich Rationalität und Kühlheit ein.
Böses Gedankengut zwischen nützlichem Informationsballast..
Alles ist weit weg, die Hoffnung, die Freude, die Wärme der Zufriedenheit..
Lügenmärchen, Falschmeldungen, zuviele Informationen, zuviel Geschehen um mich herum, was in Einklang gebracht werden muß mit meinem Zentralhirnrhythmus, Emotionen,Verstandesdinge, Zwischentöne, die sich automatisch niederlassen, nicht aufgearbeitet werden, weil die Deutungen vergessen wurden.
Analysen auf andere Personen begrenzen , hält den eigenen Schaden und das Leid kleiner als es ist.
Mir fehlt aufrichtige Zuwendung, Wärme, die Selbstverständlichkeit von Zuneigung, von Nähe... ich regle selbst, doch mein Spektrum ist klein.
Meine Sinne zentrieren sich um mich selbst, Selbstzerstückelung, Resorbtion von Gedachtem und Gefühltem, jedoch keine Ventile für die gleichmäßige ?Schadstoffabgabe?, infiltrieren von Denkinhalten doch keine Filterung, eher Reduktion auf nötige Abwehrmechanismen..
.. es ist schon lange die unbewußte Schadensbegrenzung... Abgrenzung , die nicht immer hält , hilft...Abstand , der Welten schafft... ohne bewußte Sicht auf Auswirkungen, Schadensmeldungen und Verschlechterungsalarmleuchten..Bin ich anders oder ist nur meine Wahrnehmung des Normalen anders und das Normale falsch interpretiert?
Sirene heult, nur habe ich vergessen, daß dieser Ton früher nicht da war, seine Deutung hat ausgesetzt, die Korrektur ist nicht mehr da,die Selbstreflexion ist erstarrt, auf wenige Verhaltensmuster für die Außenwelt und die Gesellschaft reduziert.
Essen, trinken nach Knigge, adrettes Auftreten,funktionieren nach 8h Tagesrhythmen, feines Sauberimage aufsetzen und lieb, süß und flexibel sein..
Drunter erlaubt man sich die bösen Worte in Textzeilen.. die Imagination einer Straftat, das selbstverletzende-und strafende Verhalten, nicht jedoch die Konfrontation, die Aubruchsvariante.. die Arbeit miteinander.
Nebeneinander von rohem und verletzlichem Bild.. Wortgewalt, die ich mir und meinem Gegenber in meinem Kopf antue, die Sprache verarmt, das Wort wird gleich, wird nebensächlich, weil scheinbar der Inhalt keine Gewalt, keine Vitalität mehr hat..
Selbstschlachtung, Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich in psychotischem Durcheinander, weil immer versteckt und die Anpassung nach außen so schwer fällt..
Wenn Ehrlichkeit, dann krass und zu affektiv, dann als Klotz am Bein und schwer im Magen.
Zu Abstraktes im Kopf, zu unbedeutend für viele, für mich meine geschlossene Welt mit Bedeutung und Notwendigkeit für die Existenz und das etwaige Gefühl von Ganzheit..
..ohne dies eine leere Hülle ohne Sinn, ohne Glanz und Charakter, ohne Feuer und Brisanz..
Wohin mit mir ?, frage ich mich doch allzu oft, welcher Weg ist begehbar, ist nicht so steinig, durch wen auch immer- mich inbegriffen..
..ich hinterlasse Spuren, doch es sind meine Fußabdrücke, die sich stetig und unaufhaltsam verlieren...
habe Angst vor Verblassung und gleichzeitig vor dem Podest,auf das sie mich stellen..
-Spurensuche geht weiter-
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2004.
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