Steffen Kaulitz

Alptraum

Ich stehe mit Dir an diesem schwarzen Loch. Du lächelst, schaust nach unten. Krähen krächsen über uns ihr furchteinflössendes Lied. Stumm greifst Du lächelnd nach mir, ein sanfter Stoß.
Ich falle, lasse es zu.

Sehe Dich an, sehe Dein Gesicht - Ein kaltes starrendes verhöhnendes Grinsen, als wärst Du aus glänzendem feuchtem Wachs. Die Zeit steht fast still. Strecke die Hand nach Dir, keine Regung.
Es zieht mich nach unten.
Will schreien, doch kein einziger Ton verlässt die Kehle. Begreife nicht!
Du wirst kleiner, sehe Dich fast nicht mehr – so finster und kalt.
Der Schall schmerzender Lügen reflektiert immerwieder an den Wänden. Er trifft mich jedes Mal mit einer unheimlichen Wucht. Er durchdringt meine Seele und reißt mit jeder neuen Welle ein Stück meiner Seele ab, als wäre sie aus Papier. Ich kann nicht schreien!
Durch die Schwärze erkenne ich nur noch Deinen stummen Umriss. Selbst der grinst mich an. Es ist so verdammt kalt. Welle um Welle der Lügen trifft mich, schleudert mich herum. Pralle gegen dunkle Wände. Gehüllt in dieses kalte Schwarz stürze ich immer weiter. Schließe meine Augen, warte auf das Ende. Nichts passiert! Ich falle.

Fühle mich allein. Von meiner Seele ist kaum noch etwas übrig. Einsamkeit! Unendliche Einsamkeit! Warum hilfst Du mir nicht? Warum verhöhnst Du mich? Wieso wirfst Du mit diesen Lügen nach mir?
Ich falle immer weiter. Spüre kaum noch etwas, der Teil wurde auch schon herausgerissen.
Wie eine Puppe, angezogen von diesem grauenhaften Schwarz, stürze ich ins Nichts!
Keine Orientierung mehr! Keine Hoffnung mehr! Warte auf den Aufprall, auf die Erlösung!

Warum wache ich nicht auf?

Falls es Fragen gibt, ich beantworte sie.Steffen Kaulitz, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.10.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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