Manfred Beyer

De niede Breefkasten

Güstern heff ik mi mit mien Iesenwornhöker vertöörnt. He hett mi eenfach rutsmeeten, un dat keem so:
Vör veer Weeken heff ik mi een nieden Breefkasten bi em köfft. Gebruuksanwiesung weer bin, und so heff ik em uk forts anbuut. Schön grood, so dat de Postboot em uk good seen kann, schön de Schaniere ölt und uk düütli mien Nohm op een Zettel schreven und ordendli dor anbackt.
Dat Ding hett mien Huusdöör to een richtig schnookschen Palastingang mookt.
Toerst weern uk al tofreeden. De Postboot kunn sogar de Zeitung dorin loswarn, de sonst in denn oolen ni ringohn weer. Ik freu mi jümmers wenn ik noh Huus koomen bün, dat he so schmuck an de Wand bummel und mien Besök much em uk lieden. Wat schull dor nu so schlecht an ween, dat ik door nu uk noch een lütt Geschichte vun mookt?
Na, Arger geev dat doch, und güstern weer mi dat toveel worn, door heff ik em wedder afbuut und to mien Isenwornhöker torüch brocht. De kunn dat op´t erste ni begriepen. Ik muss em dat ganz genau verklooren wat mit sien Breefkasten los weer. „Tscha“, säh ik, „kiek mol ik heff alles doon wat in de Gebruuksanwiesung stohn hett, uk de Postboot weer tofreeden, aver in de vergangenen veer Weeken sünd bloss Zeitungen und Rekens koomen und Werbeprospekten. Aver, ik heff mi keen nieden Breefkasten köfft um Rekens to kriegen, ik wull Leevesbreefe hem, und dorvun is keen een koomen in veer Weeken keen een. Wenn nu man in de de Tied een Leevesbreef ankoomen weer, denn harn sik de 65 Mark je lohnt, denn har ik em je wedder rut hat, aver so? Hier hest dien Breefkasten wedder, ik will mien Geld wedder hem.“
Dat Gesicht vun denn Verköper gung vun Sünnschien op Gewitter, und denn bölk he mi an, ik schull man gau mol sehn wat ik ut sien Loden rutkeem sonst wöör he annere Sieden optrecken.
Na, ik bün denn leever mit mien Breefkasten wedder rut. Kann je mol wedder hingohn wenn dat beetere Luft is.
Und nu sitt ik mit mien Breefkasten to Huus und bün ant överleggen watt ik verkeehrt mokt hefft. Kanst Du mi dat verklooren?

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Manfred Beyer).
Der Beitrag wurde von Manfred Beyer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.10.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Manfred Beyer als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Die Stunde des Fisches: Plädoyer für eine bedrohte Lebensart von Olaf Lüken



Die Stunde des Fisches ist ein Stundenbuch für die Wasserbewohner und eine Achtsamkeitslektüre für Anglerin und Angler. Der Leitgedanke: Folge dem Fisch sonst folgt er dir. Flüsse und Meere sind stark verseucht und verschmutzt, die Fische fast vollkommen weggeputzt. Ich war so frank und frei, aß Fisch, Plastik, Quecksilber für einen Schuss Omega 3. Tiere haben Emotionen, Gedanken, Sprache, ein Sozialleben und scheinen auch den Tod zu fürchten. Fische sind meine Freunde. Und meine Freunde esse ich nicht. Das Buch enthält zahlreiche Fischgedichte, Witze, Sprüche, Satire und Aphorismen, Kurzgeschichten und wissenschaftliche Beiträge.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Manfred Beyer

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Een gooden Fründ von Manfred Beyer (Sonstige)
MANCHMAL GIBT ES NOCH KLEINE WUNDER von Christine Wolny (Sonstige)
Im Irrenhaus von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen