Karo, die kleine Kaulquappe, strampelte mit ihren Ärmchen und Beinchen genüsslich im warmen Wasser. Endlich war es Sommer geworden!
„Karoline!“ rief Mutter Frosch, „hampel nicht so viel herum, sondern leg Dich in Dein Bettchen im Algenwald.“
Karo hasste ihren Namen. Wenn er aber von Mama so nachdrücklich ausgesprochen wird, hält man besser sein Mäulchen.
Trotzdem: „Warum denn? Es ist doch noch nicht spät?“
„Sei brav“, sagte die Mutter. „Wenn Du aufwachst, erlebst Du eine Überraschung.“
„Ja? Was denn?“
„Das verrate ich nicht, sonst ist es ja nichts mit der Überraschung.“
Ein bisschen murrend gehorchte Karo. Im Algenwald war die Kaulquappenstube. Hier schwammen alle Froschkinder zum Schlafen hin – oder wenn ein böser Fisch sie schnappen wollte. Ein bisschen schämte sich Karo, dass sie ins Bett geschickt wurde, obwohl es noch taghell war. Aber dann staunte sie: Alle ihre Freunde aus der Kaulquappenschule waren auch schon da. Manche waren sogar schon eingeschlafen und liessen sich von den Algen hin- und herwiegen.
Ihr Freund Fred kam auch gerade angepaddelt.
„Weißt Du, was los ist?“
„Nein, keine Ahnung. Die Alten spinnen doch!“
Aber plötzlich überkam auch die beiden eine ungewöhnliche Müdigkeit. Schnell schlüpften sie unter ihr Algenblatt – und schliefen sofort ein.
Am nächsten Morgen wurden sie unsanft geweckt. „Quaaaack! Kommt sofort an die Wasseroberfläche!“ rief Froschopa Heinrich.
Karo rieb sich verschlafen die Augen, wollte eigentlich noch ein bisschen schlummern. Aber, o Schreck, sie fühlte sich gar nicht wohl.
„Los! Alles hochkommen!“ Rief noch einmal Opa Heinrich.
Verschlafen paddelte Karo nach oben.
„Alle Köpfe aus dem Wasser!“ Kommandierte Opa Heinrich.
Karo war noch viel zu verschlafen, um nach dem Warum zu fragen, sondern gehorchte einfach. Ahhh – das war die Überraschung: Ihre Kiemen hatten sich geschlossen, jetzt konnte sie endlich Luft atmen!
„Denkt daran: Ihr könnt müsst jetzt regelmässig an die Wasseroberfläche kommen, um Luft zu holen. Ihr seid jetzt schon viel grösser. Aber passt auf die Vögel auf, viele mögen nämlich so eine kleine saftige Kaulquappe.“
Aber Karo hörte nicht mehr so richtig zu. Sie hatte Fred entdeckt und schwamm auf ihn zu.
„Herzlichen Glückwunsch, Fred! Bald sind wir richtige Frösche.“
„Ja“, antwortete Fred. „Ich möchte gar zu gern mal auf das Seerosenblatt springen.“
„Nur nicht so übermütig“, ermahnte Opa Heinrich. „Sucht Euch erst mal Euer Frühstück, damit Ihr weit so gut wachsen könnt.“
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Ich versuche, eine Geschichte für meine Enkelkinder (3, 5, 7 Jahre alt) zu schreiben. Was haltet Ihr davon?
Viele Grüsse, Rita
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2004.
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Gut, dass es dich gab, Muttchen ...
von Ursula Aswerus
Sven, ein achtjähriger, aufgeweckter Junge, versteht seine kleine Welt nicht mehr. Unversehens bricht die Pflegefamilie, die ihn als Säugling aufgenommen hat, auseinander. Die heißgeliebte Pflegemutti Erika erkrankt schwer. Ihr harter Mann Richard bringt Sven in ein Kinderheim, in dem der Junge fast zerbricht. Eine mütterliche Frau gibt dem Leben des Jungen eine neue Wende. Sie schenkt ihm Liebe und Fürsorge. Als Erika, seine frühere Pflegemutter, Sven nach vielen Jahren wiederfindet, übt sie Verzicht. Ein Mutterherz vermag viel.
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