Liebes Schicksal,
du hast mich nun genau zu diesem Punkt gebracht. Zu diesem Tag, zu dieser Zeit, zu diesem Ort. Warum ist alles so wie es ist. Hätte ich die Macht dazu gehabt, dass zu diesem Zeitpunkt alles anders wäre oder beinhaltest du bereits alle Taten und Versuche Dich zu beeinflussen? Anscheinend ist dies eine Frage, die sich nie beantworten lässt.
Was ist dein Ziel? Welcher ist Dein Weg? Was ist Deine Motivation? Was hast Du mit mir vor? Wohin willst Du mich bringen?
Das Leben kann so kalt sein, so wirr, so mühsam. Jedoch nehme ich das alles in Kauf um die warmen Stunden des Lebens zu erleben und mich an ihnen zu erquicken. Wahrscheinlich würdest Du sagen, dass der Weg das Ziel ist. Aber lass Dir gesagt sein, dass das Ziel ja somit eigentlich erreicht wäre, denn auf dem Weg sind wir ja bereits. Oder nicht? Wo und wann beginnt der Weg? Heute und hier? Gestern oder morgen? An einem anderen Ort? Du hast mich zu dem gemacht der ich bin. Du bist mein Vertrauter, mein Feind, mein Freund, mein Tröster, mein Peiniger. Du bringst den Anfang und das Ende. Mein Gedächtnis ist der Speicher Deiner Taten. Du gibst und Du nimmst wie es Dir beliebt. Du kennst keine Rücksicht, keine Freude und kein Leid. Du bist die Zeit. Du bist das Universum. Du bist der Raum. Du bist das Leben. Die Macht die Du Dir nimmst, ist die Macht die Du mir gibst. Ich werde Dich am Schopfe packen und Dich aus Deinem eigenen Sumpfe ziehen. Ich werde Dich an mich Ketten und den Schlüssel ins tiefste Wasser werfen. Deine Zeit ist vorbei! Bereite Dich darauf vor, Deine Macht abzutreten, an diejenigen, die mit ihr umgehen können. Ich bin auf dem Weg, ich bin am Ziel.
Dein Schicksal
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2004.
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