Polina Bessange

Die Party

Diese Party...Natürlich. Wie hatte sie es vergessen können! Schliesslich wurde sie nicht allzu oft eingeladen. Luana streckte sich ausgiebig. Sie schlief sonst nie tagsüber. Heute war ein kaputter Tag. Na ja, ihr Leben bestand nur noch aus kaputten Tagen, seit Franko sie hatte sitzen lassen. Er hatte Schluss gemacht, ganz klassisch, mit allen klassischen Sprüchen wie „ lass uns trotzdem Freunde bleiben“ und so weiter.
Freunde bleiben? Es reichte ihr, dass sie ihn jeden Tag in der Schule sehen musste, da er blöderweise in die gleiche Klasse ging.
Aufdringlich klingelte das Telephon. Das war bestimmt Susi, ihre beste Freundin. Oder vielleicht...vielleicht war Er das?
-Luana, kommst du nun zu dieser Party oder nicht?-piepste Susi in den Hörer. Susi hatte eine ohrschneidende hohe Stimme, die so gar nicht zu ihrer Natur passte.
-Wird Franko auch dort sein?-Luanas Herz machte einen Sprung.
-Nein. Vergiss den Typen. Es werden genug viele andere dort sein.
Viele andere. Und hätten sich dort lauter Mister Universum Kandidaten versammelt, so wäre das Luana absolut egal. Aber sie musste hingehen. Musste sich freuen und Spass haben. Musste leben ohne ihn. Darum sagte sie schlussendlich zu. Und somit begann alles...
-Wo müssen wir eigentlich hinfahren?-fragte Luana, als sie und Susi auf der Haltestelle auf den Bus warteten.
-Windhoferstrasse 14,-piepste Susi zurück,-ist fünf Haltestellen von hier, glaube ich.
-Na toll, ich freue mich schon auf die Fahrt im überquetschten Bus!-spottete Luana.
Und recht hatte sie. An diesem Tag war der Bus so menschenvoll, dass die Tür kaum zuging. Mit Mühe quetschten sich die beiden hinein. Irgendjemand trat Luana auf den Fuss und hatte gar nicht vor, seinen Fuss wegzuziehen. Da es so eng war, konnte sie nicht herausfinden, wer das war. Die freudige Fahrt begann...
-Wir müssen aussteigen,-hörte sie Susis Stimme, die unverwechselbar war.
Wie an jeder Haltestelle musste die Menge aus dem Bus herausströhmen, damit ein Paar aussteigen konnten. Es wurde gedrängt, und anstatt zur Tür zu gelangen, wurde Luana weiter in das Businnere verdrängt. Noch bevor sie sich zur Tür durchkämpfen konnte, war es schon zu spät...Die Menge strömte wieder hinein, und die Tür ging zu.
Mit jammerndem Gestöhne fuhr der Bus weiter. Verdammt, was sollte sie nun tun? Na gut, es würde nichts Schreckliches passieren, wenn sie einfach bei der nächsten Haltestelle aussteigen würde...
Unglücklicherweise hielt der Bus erst nach zwei Haltestellen wieder an. Diesmal kämpfte sich Luana viel aktiver zur Tür durch. Sie atmete erleichtert auf, als sie wieder draussen war. Jetzt musste sie nur Susi finden. Ob sie auf Luana immer noch auf der Haltestelle wartete? Luana sah sich um. Es war bereits stockdunkel draussen, und sie wusste nicht, wo sie sich befand. Sie könnte doch auch direkt zur Party gehen. Nur-wo war sie bloss, die Party? Windhoferstrasse 14, hatte Susi gesagt. Das musste doch irgendwo in der Nähe sein. Was für ein bescheuerter Tag!

Fortsetzung folgt

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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