Rose Blanche

Vergewaltigung

Schnee fiel vom Himmel, weiß war das Land, als sie sich das erste Mal sahen.
Ein großes altes Haus mit einem riesigen Garten. Er, Efay, war ein Elfe, welcher von seinem Volk verstoßen wurde. Er war nicht wie sie, er war eher wie ein Mensch. Neigte zur Brutalität, Hass und all den anderen negativen Eigenschaften. Sie, Joraline, ein 15-jähriges Waisenkind, ein geschicktes Mädchen, welches sich in Botanik sehr gut auskannte.
Joraline streifte umher, auf der Suche nach einem warmen trockenem Plätzchen, als sie auf das Haus stieß. Halb erfroren klopfte sie an. Efay machte ihr auf und ließ sie ein. Sie blieb beim ihm, sie fasste Vertrauen, fühlte sich sicher bei ihm, doch ahnte sie nichts.

Der Frühling zog ein, das Land wurde grün, erblühte in herrlicher Pracht, als es geschah.
Efay beobachtete Joraline, er kümmerte sich liebevoll um sie, gab acht, dass ihr niemand zu nahe kam. Sie genoss diese Fürsorge. Sie war oft im Garten, kümmerte sich um die Pflanzen dort, auch an dem Tag als es passierte. Efay stand am Fenster und betrachtete sie, wie sie dort hockte. Ihr langes schwarzes Haar glänzte in der Sonne, ihre blassen Wangen waren gerötet. Sie war so zart, so zerbrechlich, das gefiel ihm. Er ging zu ihr, bat sie ins Haus. Doch kaum hatte sie jenes betreten, fiel er über sie her. Er nahm sich was er wollte und das mit Gewalt. Als er fertig war, lies er sie allein. ALLEINE mit der Qual, der Scham! Sie weinte, hatte Schmerzen, fühlte sich elend.

Der Sommer brachte Wärme ins Land, doch im Haus herrschte eisige Kälte.
Efay nahm sich immer wieder was er wollte. IMMER WIEDER! Sie bat darum, dass er sie gehen lassen solle, dass er auf hören solle ihr weh zu tun. Er lachte und blieb taub. Joraline weinte oft des nachts, wünschte sich zu sterben, doch sie erwachte jeden Morgen, sie wusste das er nie auf hören würde...

Im Herbst war es vorbei. Das Land wurde bunt und kahl.
Joraline starb. Sie starb in Efays Armen. Aus Kummer und Verzweiflung, dass er sie nie gehen lassen würde, nahm sie an einem wunderschönen Herbstmorgen Gift. Efay fand sie röchelnd und sterbend. Plötzlich spürte er, was er ihr angetan hatte. Er bat darum das sie ihn nicht verließe. Er entschuldigte sich. Versprach ihr, dass er es nie wieder täte. Dass er sie gehen lassen würde. Doch zu spät...
Efay begrub sie im Garten, unter der großen Eiche, welche sie so geliebt hatte, an welcher sie oft gesessen hatte und auf Erlösung gehofft hatte.

Jeden Tag sitzt Efay vor ihrem Grab und bittet darum, dass sie ihm vergebe...


(e 2002)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Ein Tag im Februar des Jahres 2006. Der EDV- Fachmann Klaus Gruschki kann kaum ausdrücken, was er empfindet, als er seine neugeborene Tochter Leoni im Arm hält. Seine Frau Michaela und er sind die glücklichsten Menschen der kleinen, süddeutschen Provinzstadt und voller Vertrauen in die gemeinsame Zukunft. Doch die Beziehung und das Glück zerbrechen. Auf einmal ist Klaus allein und Michaela mit Leoni verschwunden. Erst nach langer Suche und mit großen Mühen gelingt es dem Vater, Mutter und Kind wieder zu finden und den Kontakt zu Leoni neu herzustellen. Dann entzieht ein bürokratischer Akt dem Vater die gemeinsame Sorge fürs Kind. Gruschki weiß sich nicht anders zu helfen, als seinerseits mit der Tochter heimlich unterzutauchen. Nach einer dramatischen Flucht wird er in Österreich verhaftet und Leoni ihm gewaltsam entrissen. Er kommt in Haft und wird als Kindesentführer stigmatisiert. Doch Klaus Gruschki gibt den Kampf um sein Kind und um Michaela nicht auf …

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