Carmen Pässler

Gemischte Gefühle

Carmen wartet geduldig auf Martin ihren Verlobten, der jeden Moment von seiner Arbeit als Drücker wiederkommen sollte. Sie überlegte wie lange er denn jetzt weg war und wie lange sie ausharren musste um ihn endlich wieder in ihre Arme schliessen zu können.
Die letzten Tage waren für sie furchtbar denn sie hatte ihn nach vielen Versuchen, nicht mehr telefonisch erreicht.
Sie errinnerte sich gerade an die letzte Woche und lies die Erlebnisse wie in einem Film ablaufen.
Da war doch diese nette und sympathische Stimme von Andreas einem Arbeitskollegen von Martin. Carmen konnte diese sanfte Stimme einfach nicht vergessen. Er hatte sie angerufen um ihr mitzuteilen das es Martin gut ginge und sein Handy kaputt sei und sie ihn deshalb nicht erreichen konnte. Carmen wusste, das Andi sie nur beruhigen wollte aber sie hatte kein nettes Wort für ihn übrig, schliesslich gibt es ja auch Telefonzellen von denen man ja kurz telefonieren könnte. Sie glaubte Andi kein Wort. Denn schliesslich hatte Martin sie damals mit Ramona ,ihrer Freundin, nicht nur einmal betrogen und jetzt glaubte sie das Martin sie wieder betrügen würde. Andi hatte vergeblich versucht sie noch mal anzurufen doch sie wollte nichts mehr davon hören.
Ein Klingeln an der Tür riss sie aus ihren Gedanken.
Langsam, fast zu langsam ging sie zur Tür um den Besucher herein zu lassen. Sie öffnete die Tür und das erste was sie sah war ein aufblasbares Herz mit der Aufschrift "I love You" zu sehen. Das Herz sank langsam zu Boden und vor Carmen stand Martin. Doch irgendwie konnte sie sich nicht richtig freuen. Ihr ging immer noch die Stimme von Andi durch den Kopf und als Martin sie mit den Worten "Hallo Schatz!" begrüsste glaubte sie das es Andi wäre und wie in Trance fiel sie in die Arme ihres Verlobten und küsste ihn so leidenschaftlich wie noch nie. "Du musst mich ja sehr vermisst haben!" sagte Martin erstaunt, als er Luft holen konnte. Da wachte Carmen wieder auf und stammelte verlegen "hast vielleicht was dagegen?" Doch als Antwort bekam sie von Martin nur einen vielsagenden Kuss. Er liebkoste ihren Nacken und wanderte mit seinen gierigen Händen unter ihr Top. Carmen lies alles über sich ergehen und stellte sich vor das Andi sie gerade so fordernd berühren würde. Ihr entwischte! ein leises Seufzen und beinahe hätte sie den Namen Andi ausgesprochen, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen. Aber Martin merkte das irgendwas nicht mit seiner Verlobten nicht stimmte und lies ab von ihr.
Er ging zum telefon und rief Andi an um ihm bescheid zu sagen das er wieder zu Hause sei. Carmen konnte das Gespräch nur lückenweise mitverfolgen, doch das was sie hörte war eindeutig genug. Andi ist auf den Weg hier her um Martin zu besuchen. In Carmen löste dies ein mulmiges gefühl aus und ihr Körper begann zu beben. Sie würde in kürze den Körper zu der Stimme kennenlernen die ihr den Kopf verdrehte. Carmen musste erst mal unter die Dusche, sie glaubte man könnte ihr ansehen das sie nur bei diesem Gedanken ganz heiss wurde.
Sie drückte martin noch eine Kuss auf die Wange und ging ins Bad. Während sie sich auszog begutachtete sie ihren Körper. Sie war makellos schön. Doch sie selber fand sich zu dick und ihre Brüste seien zu klein. Carmen lies die Gedanken kreisen und stellte sich vor das Andi in der Dusche auf sie warten würde. Doch als Carmen in die Dusche ging bemerkte sie das nur ihr Shampoo und ihre Spülung auf sie warteten.
Sie drehte den Wasserhahn auf und stellte das wasser auf kalt ein und lies den Wasserstrahl über ihren Körper laufen. Carmen verlor jegliches zeitgefühl und nur das stürmiche Klopfen von Martin holte sie in die Gegenwart zurück. "Beeil dich!" schrie er " Andi ist in 5 minuten da! Er muss dich ja nicht in der Dusche sehen!" Carmen eilte aus dem Bad und zog sich an während sie noch die Ermanung von Martin hörte. "Zieh dich hübsch an! Andi lädt uns zum Essen ein!"
Carmen entschied sich für ihre blaue Spitzenunterwäsche in der Hoffnung sie würde diese Nacht zum Einsatz kommen! Doch was sollte sie drüber anziehen? Das weiße, taillierte Kleid, das im neonlicht tiefere Einblicke gewährt oder sollte sie sich für Schlaghose und Bluse entscheiden? Sie wählte das weisse Kleid in dem Ihre Schwarze Haare und ihre blauen Augen besonders gut zur geltung kamen! Carmen legte noch Make up und Mascara auf und da klingelte es schon an der Tür. Martin öffnete und begrüsste freudig Andi.
Carmen kam langsam auf die beiden zu und was sie da sah war schöner als alles andere. Andi war groß und braungebrannt. Er hatte strahlend blaue augen und seine Gesichtszüge waren die eines Casanovas sehr ähnlich. Andi trug eine Schwarze hose die seinen prallen Po richtig betonte und ein weisses, enganliegendes Shirt in dem sich jeder einzelne Muskel abzeichnete. Er sah einfach göttlich aus. Carmen stammelte ein leises Hallo und ging vor scham in die Küche um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Andi folgte ihr und sah sie mit einem Lächeln an. Er lies seine Blicke über ihren Körper schweifen als würde er sie begutachten. Carmen drehte sich um und fragte ihn wo Martin sei. Er sagte:"Martin ist ins Bad sich duschen und umziehen. Er hat gesagt ich solle zu dir gehen und mich mit dir unterhalten. Aber wenn ich dich so ansehe kommen mir andere Gedanken in den Kopf."
"Welche?" fragte Carmen verlegen und sah zu Boden. Doch anstatt ihr zu antworten kam Andi ihr immer näher und nahm ihre Hände und küsste sie. Dann nahm er sie in die Arme und roch an ihrem Haar und flüsterte erregt:" Du riechst verdammt gut und wenn ich ehrlich bin bist du genauso zauberhaft wie deine Stimme. Ich hab mich in dich verliebt, Carmen!" Carmen befreite sich aus der Umarmung und sah ihn fragend an. Sie wollte etwas sagen doch aus ihrem Mund kam kein Wort. Stattdessen ging sie auf ihn zu und küsste ihn. Carmen wusste sie hatte sich schon am Telefon in Andi verliebt. Sie standen in der Küche und küssten sich ohne zu bemerken das Martin längst in der Tür stand und fassungslos zusah. Plötzlich wurden die beiden auseinander gerissen und Martin schlug Andi mit der Faust ins Gesicht. Was darauf geschah, Konnte Carmen gar nicht richtig mitverfolgen. Die beiden lieferten sich eine gewaltige Schlägerei bis Martin am Boden lag und sich kaum noch bewegte. Doch Andi hörte nich! t auf weiter auf Martin einzuschlagen Carmen versuchte Andi von Martin wegzureissen doch es gelang ihr nicht. Wie in Trance ging sie zum Telfon und rief die Polizei. Als sie wieder zur Küche ging traute sie ihren Augen nicht. Martin lag regungslos am Boden und Andi stach mit einem Messer auf ihn ein. Carmen nahm entschlossen eine Pfanne und schlug sie Andi über den Kopf. Er sank zu boden und sah sie flehend an. Doch Carmen achtetete nicht darauf sondern kniete sich zu Martin um die Wunde zu versorgen, doch es blutete unaufhörlich und sie Hörte Martin leise flüstern:" Ich liebe dich Carmen bitte hilf mir!" Dann sank sein Kopf zu Boden und Carmen musste feststellen das er tot war. Sie weinte bitterlich. Als die Polizei kam machte Carmen ihre Aussage und Andreas wurde verhaftet. Martin wurde von den Leichenbestattern wegetragen. Carmen blieb zurück und als sie wieder allein war sank sie zu Boden und weinte. Sie hatte Martin verloren und auch Andi. Sie entschloss sich Martin zu ! folgen und schluckte ihre Schlaftabletten und spülte sie mit Wein runter. Langsam legte sie sich hin und schlief mit einem sanften Lächeln ein. Sie hatte so eben ihr Glück gefunden!!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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