Sila Schuler

Schicksals Schlag

Die Schule war aus und Jose schlenderte gemütlich von der Schule zum Bahnhof, sie hatte ihren Anschlusszug schon verpasst. Also warum hetzen.
"Verdammt!! Hast du keine im Augen im Kopf?", fragte der Junge, in den Jose gerade gewatschelt ist.
"Was? Oh, sorry, hab gerade nicht aufgepasst." Jose musste sich nun zusammenreisen. Der fremde Junge sah einfach himmlisch aus. Braune, gelockte Haare, Augen aus smarakt grün. "Tut mir echt leid!!!"
"Ja ist ja schon ok! Ich hätte ja die Augen auch öffnen können. Ich heisse übrigens Nico und wie heiss du?"
"Jose."
"Hey Jose, jetzt habe ich wegen dir meinen Zug verpasst! Jetzt muss du, mit mir etwas trinken gehen!!"
"Ich muss gar nichts!!"
"Oh doch!" Nico packte Joses Arm und schleppte sie ins Kaffee Starbucks.
"Hey lass los!", rief Jose aus! " Ich wäre auch freiwillig mitgekommen!! Ich habe meinen Zug eh schon verpasst!"
"Oh dann. Was möchtest du trinken? Ich lade dich ein!"
Jose und Nico genossen die Zeit zusammen. Sie quatschten über Gott und die Welt bis.
"Scheisse Nico! Ich muss, mein Zug!!" und mit diesen Worten lief Jose davon.

Tania, ihrer Freundin, viel in der Schule sofort auf wie glücklich Jose war.
"Hey Jose sag mal, was ist heute mit dir los?"
"Ach Tanja, ich habe gestern jemanden kennen gelernt.", schwärmt sie Tanja vor.
"Und wie heisst er?"
"Nico."
"Und wie geht es weiter?"
"Was wie es weiter geht?"
" Ja wie lautet sein Nachnahme?"
"Sein Nachname. Ach den weiss ich gar nicht. Hab nicht danach gefragt!!!"
"Aber dann hast du seine Nummer?"
"Seine Telefonnummer, nein wieso auch?"
"Und wann siehst du ihn dann wieder? Habt ihr denn schon ein weiteres Date abgemacht?"
"Scheisse. Tanja.Ich weiss ja gar nichts von ihm!!! Ich werde ihn nie mehr wieder sehen!!!"
"Oh Jose", sagte ihre Freundin und nahm sie in den Arm, "wenn man dich einmal alleine lässt!"
Nun war Jose sauer auf sich selbst. Sie hatte ihre Chance selbst verspielt. Warum hatte sie ihn nicht nach seiner Telefonnummer gefragt? Warum konnte sie ihren Kopf nicht ein einziges Mal bei der Sache haben? Warum?

In den nächsten Wochen war Jose unausstehlich. Sie badetet vollkommen in ihrem Kummer und wartete jeden Tag am Bahnhof und hoffte Nico würde ihr nochmals über den Weg laufen. Doch er blieb wie vom Erdboden verschlungen.

"Jose nun komm doch mit! Bitte, ich und Denis würden uns wirklich freuen!", versuchte Tanja ihre Freundin zu überreden, wieder einmal mit ihr ins Q-gel zu gehen.
"Nein ich möchte nicht und ausserdem wenn ich mit euch mitgehe fühle ich mich wie das 5te Rad am Wagen. Das möchte ich nicht."
"Jose versauf nicht in deinem Selbstmitleid!", sagte Vinoth, ein Klassenkammerad von Tanja und Jose. "Ich bin ja auch dort!!"
"Ja Jose wir alle sind auch da!!", meinte Remo und wies auf die anderen Klassenkammeraden, May, Stefan, Pascal, Hanna, Jasmin, Daniel und Mike. Die nickten eifrig.
"Siehste Jose, wir würden uns wirklich alle Freuen, wenn du mit uns in den Ausgang kämest."
"Ok, ihr habt mich lange genug bearbeitet ich werde mit kommen.", sagte Jose mürrisch.
Tanja sprang auf und nahm sie in den Arm. "Danke. Du wirst sehen es wird wunderbar."
Vielleicht hat sie ja Recht, dachte sich Jose.

Es ist Samstag und Jose trifft ihre Freunde am Bahnhof.
"Hallo zusammen."
"Hallo Jose, endlich bist du da. Können wir dann bitte ins Q-gel gehen. Sonst ist es voll bis wir ankommen!!", mäckert Vinoth herum
Die 10 köpfige Truppe, schlendert durch die Innenstadt, bis sie das Q-gel erreichen. Als sie eintreten wollen, wird dies ihnen verwehrt.
"Tut mir leid, aber das Lokal ist schon voll!!", meinte der Türsteher.
"Ach kommen sie, lassen sie und doch noch rein. Bitte", versuchte es May, die kleine Asiatin.
"Ja bitte lassen sie uns rein, wir sind auch ganz anständig.", sagte Hanna.
Die Jungs blieben ruhig, sie überliessen dies den Mädels.
"Nein, keine Chancen Mädels! Das Lokal ist voll!!" Der Türsteher blieb stur.
"Ach kommt Mädels, hier haben wir keine Chancen mehr.", sagte Vinoth nach einer Weile.
Alle sahen ein das Vinoth recht hatte und kehrten um. Nur Jose blieb stehen.
"Hey Rico.. wie geht es dir?"
"Hey Jose, schon lange nicht mehr gesehen.", er nahm sie in den Arm und küsste sie au die Wangen. "Warum hast du nicht gleich gesagt, dass du dabei bist?"
"Sorry aber ich bin in letzter Zeit einwenig abwesend. Können wir rein?"
"Ja klar."
"Danke Rico. Hey Leute kommt zurück. Wir können rein."
Ihre Freunde waren alle total baff, aber auch total froh dass sie den Türsteher überreden konnten.
Als sie drinnen waren fragte Remo nach: "Miss Josephin Miller. Wie haben sie den Türsteher dazu gebracht, dass er uns den Einlass gewährt?"
"Ja Jose, wie hast du das hingekriegt?", wollte nun auch Pascal wissen.
"Rico ist der Freund meiner Schwester. Ich habe ihn zu erst gar nicht erkannt."
"Ach so!" Damit waren alle zufrieden.
Der Abend war wirklich toll, alle haben gelacht, getanzt und herum gealbert. Es war wunderschön wieder einmal einen Abend mit ihren Freunden zu verbringen. Aber das Beste sie musste nicht dauernd an Nico denken.
Als es gegen Eins ging, musste Jose gehen, da ihr letzter Zug nach Hause um Ein Uhr fünf fuhr. Alle waren traurig, dass Jose schon gehen musste, doch sie sahen ein, dass es sein musste und sie nichts an dieser Tatsache ändern konnten.

Jose trat aus dem Q-gel heraus und atmete die frische Luft ein. Wie wunderbar frische Luft nur sein kann, dachte sich Jose und lief zum Bahnhof.
Plötzlich wurde sie in eine Seitengasse gezogen und ihr wurde ein Messer an die Kehle gehalten.
"Sei still! Wenn du ein Wort sagst, dann.", der Fremde drückte die Klinge des Messers noch einwenig fester an ihre Kehle, "haben wir uns versanden?"
Jose antwortet nicht. Sie hatte Angst, Todesangst.
"Ich denke wir haben uns schon verstanden nicht wahr." Er küsste sie auf die Stirn. "Du bist wunderhübsch, weiss du das?"
Jose wehrte sich nicht als sie von dem Fremden vergewaltigt wurde. Sie hatte viel zu grosse Angst. Jose hoffte nur, dass bald vorbei sein würde. Plötzlich wurde der Fremde von Ihr weg gezogen.
"Du Schwein!", schrie jemand und prügelte auf ihren Übeltäter ein, bis dieser regungslos liegen blieb. Dann kam ihr Retter zu ihr und fragte: "Geht es?"
Jose nickte nur.
"Oh Gott", rief ihr Retter auf einmal, "Jose, du bist es ja. Dieses verdammte Schwein!"
Jose blickte auf, warum kannte er sie? Wer war er? Oh nein, es war Nico. Sie hatte ihn so lange gesucht, warum müssen sie sich nur gerade hier wieder sehen? Nico, der alles im Griff hatte, rief die Polizei. Dann ging er zu Jose und nahm sie in den Arm. Die Polizei kam und nahm den Täter fest. Sie wollten auch, dass Jose mit auf das Revier kam, damit sie eine Aussage machen konnte. Doch Nico setzte sich für sie ein und sagte: "Herr Officer, können wir das nicht morgen erledigen. Ich möchte sie zu erst noch ins Spital bringen und sie rasch durchchecken lassen. Ich verspreche ihnen, dass wir beide morgen früh uns bei ihnen melden werden."
"Natürlich, natürlich, gehen sie zuerst ins Spital. Ich werde sie auch hinfahren. Bitte steigen sie ein."
"Danke", sagte Nico und half Jose ins Auto.

Zu Dritt betraten sie das Spital. Der Officer kümmerte sich um die Formalitäten und Nico setzt sich mit Jose auf die Wartestühle. Als der Officer zurück kam sagte er bloss, dass sie sich um Jose kümmern werden und er sie morgen in seinem Büro erwate. Mit diesem Worten lies er die zwei alleine. Jose kuschelte sich an Nico, seine Nähe tat ihr gut.
"Josephine Miller?" Eine junge Ärztin stand vor ihnen.
"Ja?"
"Ich heisse Melanie Parker und bin ihre Ärztin, wenn sie mir bitte folgen würden, der junge Herr auch wenn er möchte."
"Nico möchtest du mitkommen?"
"Nein, ich denke ich warte hier draussen auf dich."
"Ok bis später", dann folgte sie der Ärztin ins Behandlungszimmer.

"Miss Miller, möchten sie mit mir über das Geschehen sprechen?"
"Ich weiss nicht."
"Ich höre ihnen gerne zu. Danach wird es ihnen sicherlich besser gehen und sie können es besser verarbeiten."
"Nun denn." Es trat eine schweige Minute ein, bis Jose fort fuhr: "Wie sie wissen bin ich heute Nacht vergewaltigt worden. Das ganze war schrecklich und ich hatte Todesangst. Ich denke auch ich werde ein paar Nächte nicht besonders gut schlafen können. Aber damit ist das Thema für mich gegessen. Ich muss das ganze Akzeptieren. Man kann das Geschehene nicht ungeschehen machen. Das einzige das mir Angst macht ist, dass das Ganze Spätfolgen hat. Ich bin gerade vor der Zeit der Periode, also wäre es möglich, dass ich Schwanger geworden bin, da ich die Pille noch nicht nehme."
"Sie geben sich also keine Schuld an dem ganzen?"
"Nein, wieso auch. Ich war einfach um die falsche Zeit am falschen Ort."
"Das ist gut. Aber wissen sie es gibt viele Vergewaltigungsopfer, die sich selbst die Schuld geben. Darum ist das Einsehen, dass man keine Schuld trägt einer der wichtigsten Schritte zur ,Genesung'.
Das Problem mit der möglichen Schwangerschaft können wir damit beheben, dass sie die Pille danach nehmen und für alles andere werde ich sie noch untersuchen."
"Danke Frau Doktor."
"Ok, dann legen sie sich mal auf die Bridge."
Die Untersuchung ging sehr rasch und es war alles in Ordnung.
"Und? Wie gedenken sie die nächsten Tage zu verbringen?"
"Ich weiss es nicht. Mal schauen."
"Geniessen sie die Zeit mit ihrem Freund und reden sie mit ihm darüber."
"Mit meinem Freund?", Jose sah sie ganz verdutzt an.
"Ich meine den jungen Herrn vor der Tür, der auf sie wartet."
Jose musste einwenig schmunzeln. "Ach sie meinen Nico? Nein er ist nicht..", Sie wurde vom Telefon unterbrochen.
"Entschuldigung.", sagte die Ärztin und nahm ab. " Parker." Sie hörte aufmerksam zu und sagte ab und zu ja. Dann hängte sie wieder auf.
"Bitte fahren sie fort sie wollten mir gerade erklären wer Nico ist."
"Ja genau. Er ist nicht mein Freund, ich kenne ihn eigentlich gar nicht."
"Ach nein!", sie hörte sich überrascht an.
"Nein, ich habe ihn vor zwei Monaten auf dem Bahnhof kennen gelernt, wir sind etwas trinken gegangen. Doch dann habe ich ihn nie mehr gesehen, bis heute. Er war mein Retter. Er hat meinen Peiniger zusammen geschlagen und die Polizei gerufen und mir Schutz und Geborgenheit gegeben. Er ist mein Engel."
"Ihr Engel, dass ist schön, den können sie im Moment gut gebrauchen."
"Ja da haben sie wohl Recht."
"Ich muss ihnen noch etwas sagen, aber es fällt mir sehr schwer."
"Raus damit Frau Doktor, ich werde ihnen den Kopf schon nicht abreissen."
Nun musste die Ärztin einwenig schmunzeln. "Ich bin wirklich stolz auf dich, wie du mit der Vergewaltigung umgehst. Echt, Hut ab.", sie atmete tief durch. "Das Telefonat vorhin, war mit dem zuständigen Officer in deinem Fall. Er hat mir gesagt, dass sie gerade erfahren haben, dass ihr Vergewaltiger HIV positiv ist. Es tut mir Leid."
HIV positiv? Das bedeutet sie ist es sehr wahrscheinlich auch! Was soll sie nun tun? Sie wusste es nicht.
" Soviel dann zu den Spätfolgen, nicht?", meinte Jose.
"Ja. Ich muss ihnen noch Blut abnehmen um sie auf HIV zu testen, vielleicht haben sie ja Glück im Unglück gehabt."
Jose hielt ihr den Arm hin, sie wusste nicht, was sie hätte sagen können.
Die ganze Prozedur verlief im Stillen, niemand sagte etwas.
"Bis das Ergebnis da ist, kann es einige Zeit dauern, da HIV erst nach ein paar Tagen feststellbar ist. Ich werde sie dann anrufen und mit ihnen ein Termin abmachen, ist das in Ordnung?", fragte die Ärztin.
Jose nickte.
"Sie wissen was HIV ist, oder?" wollte sie noch vorsichtshalber wissen. Jose nickte wiederum. "Dann wissen sie wie sie mit dieser Diagnose umgehen müssen?"
"Ja, wenn ich Geschlechtsverkehr haben sollte, sollte ich grossen Wert auf Verhütung legen, bis ich mir im Klaren bin wie das Ergebnis ausfällt."
"Gut, dann sehen wir uns wieder wenn das Ergebnis eingetroffen ist. Und wenn sie irgendein Problem haben, oder über das Geschehen sprechen möchten, kommen sie zu mir. Ich bin immer für Sie da."
"Danke für das Angebot." Dann verlies Jose das Behandlungszimmer.

Vor der Tür wartete Nico, er nahm sie in den Arm und führte sie nach draussen zu den Taxis.
"Jose, wohin möchtest du? Möchtest du nach Hause? Oder möchtest du zu mir kommen? Ich bring dich dort hin, wo immer du möchtest."
"Zu dir? Das wäre wundervoll."
"Gut." Er sagte dem Taxifahrer die genaue Adresse und der fuhr los.
Nico nahm sie in den Arm und Jose kuschelte sich an ihn. In diesen Armen fühlte sich nach dieser ganzen Geschichte, einwenig geborgen.

Bei ihm zu Hause erhielt sie von ihm ein T-Shirt zum schlafen. Er wollte eigentlich, dass sie in seinem Bett schläft und er auf dem Sofa. Doch dies lies Jose nicht zu. Er hatte schon so viel für sie getan, er sollte nicht auch noch sein Bett durch sie verlieren. Jose versuchte einzuschlafen doch es ging einfach nicht, jedes mal wenn sie die Augen schloss sah sie den Typen wieder vor sich. Also stand sie auf und trat ans Fenster und starte hinaus. Der Himmel war klar und man sah die Sterne kaum noch. Jose stand einfach so da und watete darauf, dass die Sonne hinter den Bergen aufgeht.
Plötzlich stand jemand hinter ihr und umarmte sie. Beide sagten nichts, sondern starten nur auf die Berge. Und dann kam die Sonne, es war wunderschön.
"Kannst du nicht schlafen?", wollte Nico wissen.
"Nein, ich habe kriege sofort Alpträume. Es ist schrecklich."
Er führte sie zu seinem Bett und legte sie hinein. "Vielleicht geht es ja hier besser. Ich werde mich auf das Sofa legen."
"Nein, bitte komm zu mir, ich fühle mich in deinen Armen am wohlsten. Jedenfalls im Moment." Er kam und nahm sie in den Arm und es ging nicht lange da schlief Jose ein.

Nach einigen Stunden erwachte Jose und fand sich in einem fremden Zimmer. Wo war Sie? Ach ja genau bei Nico. Wo war er? Sie stand langsam auf und schaute auf den Wecker. Es war viertel nach acht, sie hatte etwa 2 Stunden geschlafen. Sie schlich aus dem Zimmer und betraten den Flur. Dann lief sie weiter und ging einwenig auf Entdeckungsreise.
"Guten morgen Jose."
"Morgen!", sie war ein wenig erschrocken und fühlte sich ertappt, da sie alleine in seinem Haus herumstromerte.
"Habe ich dich erschreckt?", wollte er wissen.
"Ja einwenig."
"Nun was möchtest du? Möchtest du zuerst ins Bad oder Frühstücken?"
"Darf ich Duschen gehen?", fragte sie wie ein kleines Kind. Ja Duschen, das würde sie jetzt gerne.
"Natürlich, aber nur wenn du dich nicht ersäufst!" Jose musste lachen, dieser Gedanke war ihr gar nicht gekommen. Nico führte sie ins Bad und sagte dann er würde ihr saubere Kleider in seinem Zimmer für sie bereit legen. Sie dankte ihm und schloss die Tür.
Sie lies sich beim duschen Zeit, denn nun konnte sie sich endlich den ganzen Dreck von ihrem Körper spülen. Nach dem sie sich ein wenig sauberer fühlte, schlich sie nur mit einem Badetuch bekleidet in Nicos Zimmer zurück. Auf dem Bett lagen die versprochenen Kleider, es waren nicht Kleider von Nico wie sie angenommen hatte sonder, Frauenkleider genau in ihrer Grösse die Ihr passten wie angegossen. Doch von wem waren sie? Sie würde Nico nachher fragen.
Sie verlies Nicos Zimmer und wollte sich gerade auf die Suche nach der Küche machen, als ihr ein Brötchen duft in die Nase stieg. Dem folgte sie rasch, denn sie hatte einen Bärenhunger.
"Da bist du ja Jose. Ich dachte schon, du hättest dich doch ertränkt.", witzelte er.
"Nein, aber ich muss schon sagen, ich habe es mir ernsthaft überlegt. Sag mal von wem sind die Kleider?"
"Von mir!" Jose merkte erst jetzt, dass noch jemand in der Küche war. Es war ein schwarzhaariges Mädchen und Jose schätzte sie etwa auf das gleiche Alter wie sie hat.
"Oh hallo, ich bin Josephine Miller."
"Ja ich weiss, Nico hat es mir gesagt. Ich heisse Michelle, ich bin seine kleine nervige Schwester." Jose musste lachen.
"Jose komm und iss etwas. Hast du eigentlich Hunger?"
"Ja einen Bärenhunger."
"Dann ist ja gut. Möchtest du vielleicht ein Spiegelei mit Speck? Ich mach mir gerade eins.", fragte Michelle.
"Nun wenn es dir nichts ausmacht für mich auch noch etwas zu machen, dann nehme ich gern einwenig."
"Mach für mich auch gerade noch einwenig.", sagte ein tiefe Stimme.
"Guten morgen Dad. Gut geschlafen?" fragte Nico.
"Ja mein Sohn danke der Nachfrage." Dann fiel Herr Beckmann's Blick auf Jose.
" Dad, darf ich dir vorstellen, dies ist Josephine Miller. Sie hat heute bei uns übernachtet.", sagte Nico. Sein Vater warf ihm einen, ehrfurchtsvollen Blick zu.
Jose stand auf und bot Nicos Vater die Hand. "Guten morgen. Ich hoffe es stört sie nicht dass ich heute hier übernachtet habe."
"Guten morgen Josephin, ich heisse Hans und es ist kein Problem unsere Tür steht für dich immer offen."
"Danke für das Angebot."
Etwa fünf Minuten später kam dann auch noch Nicos Mutter auch sie wahr sehr zuvorkommend und bot Jose sofort das Du an. Sie assen alle gemütlich, so etwas gab es bei Jose schon lange nicht mehr. Bei ihr zu Hause, stehen alle irgendwann auf und essen was gerade herumsteht. Doch sie genoss es wieder einmal so friedlich zu Frühstücken.

Jose ging mit Michelle nach oben, die ihr noch alles im Badezimmer zeigte und ihr einen Föhn gab, damit sie ihre Haare noch trocknen konnte.
"Sag mal Jose seit ihr nun zusammen?"
"Wer?" Jose verstand die frage nicht.
"Na denk du und Nico!"
"Nein, wieso fragst du?"
"Nun seit eurer ersten Begegnung vor 2 Monaten, schwermte er nur noch von dir. Und jetzt bist du auf einmal am morgen hier und brauchst frische Kleider von mir."
Jose musste einwenig lachen. "Ach ja hat er das?"
"Ja, wusstest du das nicht?"
"Nein, ich wusste nicht was er für mich fühlt."
"Ooups, da war wohl mein Mundwerk wieder einmal zu schnell was? Aber dann verstehe ich nicht warum du hier geschlafen hast?"
"Ok, die Kurzfassung: Ich wurde in dieser Nacht vergewaltigt", Michelle schlug sich die Hand vor den Mund, " und er hat mich gerettet und ist danach mit mir ins Spital. Da ich mich nicht sehr wohl fühlte nahm er mich ab und zu in den Arm und dies tat mir gut. Dann hat er mir Angeboten, ich könne mit zu ihm kommen und bei ihm schlafen. Da ich merkte, dass ich mich im Moment am Wohlsten in seiner Nähe fühle. Nahm ich sein Angebot dankend an."
"Das ist ja Schrecklich."
"Ich werde es überleben."
"Wie kannst du dass, nur so locker nehmen?"
"Ich weiss es nicht, vielleicht weil ich noch Lebe? Ich denke, wenn Nico nicht gewesen wäre, wäre ich sehr wahrscheinlich tot."
Michelle wusste nicht was sie dazu sagen sollte, sonder nahm sie einfach in den Arm. Dann lies sie, sie alleine.

Unten am Küchentisch war Jose auch das Thema.
"Hey Junge, wirklich guter Geschmack, sie ist wirklich sehr nett.", meinte Hans.
"Ja dein Vater hat Recht sie ist wirklich sehr nett. Ist sie das Mädchen von dem du mir vor zwei Monaten erzählt hast?", wollte Marianne, Nicos Mutter wissen.
"Ja das ist sie, sie ist ein Engel. Ach Dad kann ich nachher dein Auto haben? Ich muss mit Jose nochmals in die Stadt."
"Warum musst du mit ihr nochmals in die Stadt wohnt sie dort?"
"Nein, ich muss mit ihr noch zur Polizei."
"Zur Polizei!", Hans wirkte verwirt, " warum musst du zur Polizei?"
Nico holte tief Atem und erzählte seinen Eltern was in dieser Nacht geschehen ist.
"Wow, dies ist ein starkes Stück. Sie ist wirklich stark, dies hätte ich nicht gedacht als ich sie heute Morgen kennen gelernt habe.", meinte sein Vater.
"Ja sie ist stark. Aber ob sie wirklich so stark ist wie sie sich gibt, dass weiss ich nicht. Darum möchte ich sie auch nicht alleine lassen."
"Du magst sie wirklich sehr, oder?" fragte Marianne.
"Ja, wie gesagt sie ist mein Engel. Ich werde sie niemals im Stich lassen."
"Ich bin stolz auf dich, mein Sohn."

Den restlichen Morgen verbrachten Jose und Nico auf dem Revier und gaben ihr Aussagen zu Protokoll. Danach brachte Nico sie nach Hause. Dort wurden sie herzlich empfangen. Nach einer Weile fand Nico, dass er nun langsam nach Hause müsse.
Den ganzen Abend fühlte sie sich wie eine Aussätzige, denn ihre Familie konnte das geschehen weniger gut verarbeiten wie sie. Jose fühlte sich nicht wohl, ihre Eltern behandelten sie schon so komisch obwohl sie das schlimmste noch gar nicht wissen, nämlich dass sie wahrscheinlich HIV positiv ist.
Eigentlich sind ihre Eltern sehr aufgeschlossen und zuvorkommend, doch mit ihrer Vergewaltigung konnten sie nicht umgehen. Sie wussten einfach nicht mehr wie sie Jose behandeln sollten.
Am Abend viel Jose schlussendlich die Decke auf den Kopf. Sie konnte nicht mehr und brach in Tränen aus. Sie wollte nicht mehr länger hier sein. Dies war nicht ihr zu Hause, dass ihr Geborgenheit nach dem erlebten geben sollte. Dieses zu Hause das sie suchte war bei Nico.

"Beckmann?" wurde das Telefon abgenommen.
"Hallo Hans, hier ist Jose, ist Nico da?", fragte sie.
"Ja klar, ich hole ihn ans Telefon."
"Danke" Es verging etwa eine halbe Minute.
"Jose, was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?"
"Nein, darf ich heute nochmals bei dir übernachten?"
"Sicher doch. Ich hole dich gleich ab."
"Danke", sie hängte auf.

Eine halbe Stunde später klingelte an der Haustüre. Jose hatte schon alles zusammen gesucht, was sie brauchte.
"Mum, Dad, das ist Nico. Er holt mich ab. Ich werde bei ihm übernachten."
"Ist ok mein Engel. Schlaf gut.", sagte ihr Vater.
Dann verschwand Jose aus dem Wohnzimmer und lief zur Tür. Als sie die Türe öffnete wurde sofort in den Arm genommen. Wie gut ihr das Tat. Sie fühlte sich wieder viel Wohler.
"Gehen wir Nico?"
"Ja natürlich." Sie stiegen ins Auto.
"Jose, darf ich fragen was geschehen ist?"
"Sicher. Eigentlich ist gar nichts passiert. Ich fühle mich hier einfach nicht Wohl. Ich habe das Gefühl meine Eltern haben mit der Vergewaltigung ein grösseres Problem, als ich selbst. Sie wissen einfach nicht wie sie mit mir umgehen sollen.
Und als ich heute bei dir war, fühlte ich mich richtig Geborgen und dies brauche ich im Moment."
Nico legte seine Hand auf Joses Knie. "Dass finde ich schön, dass du dich bei uns so Wohl fühlst. Ich muss dir aber gestehen, dass ich meinen Eltern von der gestrigen Nacht erzählt habe."
"Ach ja?"
"Ja, ich hoffe das ist kein Problem für dich."
"Nein, überhaupt nicht, wenn es keines für deine Eltern ist und ausserdem habe ich es ja auch selbst deiner Schwester erzählt."
"Wirklich?"
"Ja, ich sehe es nun mal so. Es hätte auch Schlimmer kommen können." Nico sah sie fragend an. "Wenn du nicht gewesen wärst, dann würde ich jetzt bestimmt nicht mehr leben. Also lebe für das Jetzt. Dies ist mir gestern klar geworden."
Nico hätte Jose nun gerne in den Arm genommen, doch er musste sich auf die Strasse konzentrieren. Er war wirklich erstaunt über Jose, sie war wirklich sehr stark.
Seine Eltern waren wirklich total das Gegenteil von ihren, denn sie begrüssten sie herzlich und freuten sich riesig, dass Jose schon wieder hier war. Es wurde sofort herum gewitzelt und gelacht, auch Jose hatte gelacht, wie gut lachen doch tut. Eines der Besten Heilmittel neben Nico, dachte sie sich. Später am Abend schlief sie wieder in Nicos Armen ein und in der ganzen Nacht erwachte sie nur ein einziges Mal, weil sie schlecht Geträumt hatte.
Am Morgen wurde sie durch einen heftigen Ruck am Bett geweckt. Sie machte die Augen auf.
"Entschuldige bitte mein Engel." Nico beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn "und gut geschlafen."
"Guten Morgen, ja ich habe wunderbar geschlafen, ich denke sogar sehr gut für meine Verhältnisse. Ich bin nur einmal erwacht."
"Das ist ja toll. Ich gehe kurz duschen, du kannst danach gehen, wenn ich Frühstück mache." Jose nickte nur. Er ging aus dem Zimmer und Jose legte sich wieder hin. Doch eigentlich wollte sie sich nicht mehr hinlegen. Sie stand auf und lief durchs Haus, als sie das Wohnzimmer betrat, entdeckte sie die Terrasse. Sie war riesig und lockte sie nach draussen. Sie stand einfach in der Wiese, starte auf die Landschaft und lies sich von der Sonne wärmen.
"Schön nicht?", wollte Nico wissen der nun in der Tür stand.
"Ja, ein Traum."
"Aber komm nun rein, sonst erkältest du dich noch."
"Ach komm schon Papi verdirb mir den Spass nicht.", zog sie ihn auf.
"Papi?"
"Ja Papi."
"Das wirst du mir büssen!!", er rannte auf sie zu und wollte sie fangen. Doch Jose wich ihm geschickt aus. Nico war überrascht wie flink sie war, doch nach einigen Runden erwischte er sie doch und drückte sie auf den Boden. Jose kam vor lachen kaum noch Luft und schrie: "Ich gebe auf! Ich gebe auf. Ich werde alles tun was du verlangst."
"Ok, ich verlange von dir..", er lockerte seinen Griff und Jose ergriff die Möglichkeit und drehte den Spies um. Nun war Nico, der der um Gnade betteln musste. Am Schluss lagen beide im nassen Grass und mussten sich erholen. Jose stand als erste auf und ging ins Haus, doch dicht gefolgt von Nico. Jose ging sich duschen und Nico zog sich wieder trockene Kleider an. Wie lange hatte er wohl nicht mehr so herum getollt? Eindeutig viel zu lange.
Diesen und die folgenden Tage verbrachte Jose bei Nico. Sie ging zwar Tags über in die Schule, doch diese war eine Qual. Sie wurde wie zu Hause, nur noch mit Samthandschuhen angefasst. Jose fand es schrecklich. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie rief Ärztin Frau Docktor Parker an.
"Josephine was gibt es? Haben sie ein Problem?"
"Ja verdammt!"
"Ja und wo liegt es? Wenn es die Ungewissheit ist, kann ich ihnen nicht sehr viel weiter helfen, ich habe die Ergebnisse immer noch nicht."
"Nein dies ist es nicht. Mein Problem ist mein Umfeld. Alle fassen mich mit Samthandschuhen an und wissen nicht mehr was sie mir gegenüber sagen dürfen. Mache ich so einen labilen Eindruck? Ich glaube nicht. Ich habe das Gefühl meine Umfeld kommt mit der Vergewaltigung weniger klar, als ich selbst! Nur bei den Beckmanns ist es anders!"
"Die Beckmanns ist die Familie von Nico, oder?"
"Ja, ich wohne im Moment praktisch bei ihnen."
"Nun vielleicht sollten sie einfach mal mit ihren Freunden sprechen und ihnen sagen, dass sie ganz normal mit Ihnen umgehen können."
"Ja, sie haben wahrscheinlich Recht. Ja, das werde ich machen. Danke für ihren Rat."
"Kein Problem. Auf Wiederhören Josephine.", sie hängte auf.

Jose nahm den Rat ernst und am nächsten Tag sprach sie ihre Freunde darauf an. " Hey Leute. Ich weiss nicht aber irgendwie ist bei uns seit meiner Vergewaltigung der Wurm drin. Ich weiss nicht woran dies liegt, doch ich fühle mich, im Moment mit euch nicht mehr wohl. Also wo liegt das Problem." Niemand sagte etwas. "Ihr müsst wissen, dass ich mich mit der Vergewaltigung abgefunden habe. Wenn ihr irgendeine Frage habt, fragt bitte!"
"Es tut mir Leid Josephine, ich denke wir alle haben uns irgendwie Vorwürfe gemacht, da niemand dich zum Bahnhof begleitet hat. Wir haben dich alle im Stich gelassen! Wir wussten ja auch nicht, wie weit du dieses Erlebnis schon verarbeitet hast! Es tut mir wirklich Leid." Tanja nahm sie in den Arm. Es tat ihr wirklich Leid, das spürte sie. Aber es tat nicht nur ihr Leid sondern allen und sie hatte mit ihrer Erklärung wirklich ins Schwarze getroffen. Nach diesem kurzem, aber wirksamen Gespräch war alles wieder wie vorher unter den Freunden. Nun ging Jose auch wieder gerne in die Schule.
Nun war alles wieder in Ordnung, nur dass Ergebnis des HIV-Tests war noch ausstehend. Irgendwie hoffte sie auch, dass dies so bleiben würde. Im Moment war alles so schön, doch was wäre wenn sie wirklich HIV positiv ist? Wie würde ihr Umfeld reagieren? Sie hatte keine Ahnung.

Am Mittwochmorgen, klingelte das Telefon. Jose nahm ab: " Ja?"
"Josephine Miller?", frage die andere Stimmer am Telefon. "Hier ist, Frau Doktor Parker. Wie geht es Ihnen."
"Nicht schlecht, danke der Nachfrage und wie geht es ihnen?"
"Ich darf mich auch nicht beklagen, warum ich Anrufe. Das Testergebnis ist eingetroffen."
"Hmm ja, dass habe ich mir schon gedacht. Sie möchten mich sicher baldmöglichst sehen?"
"Ja genau, würde es ihnen heute um 14.00 Uhr passen?"
"Heute um 14.00 Uhr? Ich werde kommen."
"Gut, dann bis heute Nachmittag." Damit war das Gespräch beendet.

Jose meldete sich am Mittag bei ihrem Lehrer ab und begründete dies mit einer Nachuntersuchung im Spital. Sie schlenderte nach dem Mittagessen, obwohl sie eigentlich gar nichts ass, sondern nur darin herumstocherte, noch einwenig in der Stadt durch die vielen Läden. Probierte dieses und jenes um sich einwenig abzulenken. Doch Pünktlich um 14.00 Uhr stand sie vor dem Zimmer von Frau Parker, die sie höfflich erein bat.
"Josephine, wie geht es ihnen?"
"Ganz ehrlich? Beschissen. Ich habe Angst. Ich hatte noch nie so grosse Angst, vor etwas!"
"Wirklich?"
"Ja."
"Wie läuft es mit ihrem Freund?"
"Nicht schlecht. Ich liebe ihn von Tag zu Tag mehr. Ich weiss nicht, was ich ohne ihn und seine Familie tun würde."
"Wie steht es dann mit ihrer Familie?"
Jose atmete laut aus. "Alles bestens.", meinte sie sarkastisch.
"Wo liegt denn das Problem?"
"Das Problem? Ich weiss es nicht, ich glaube die müssen einfach mal in eine Gruppentherapie für Eltern dessen Kinder vergewaltigt wurden. Gibt es das?", sie wurde immer sarkastischer.
"Jose ist es wirklich so schlimm?"
"Ja verdammt. entschuldigen sie bitte den Ausdruck." Doktor Parker deutet an dass es schon in Ordnung sei und Jose weiterfahren soll. "Nun sie behandeln mich, als wäre ich aus Porzellan!! Sie reden nie mit mir über die Vergewaltigung und wenn ich damit beginne, dann laufen sie Bu chstäblichvormirdavon!!!EsistwieineinerKomödie,dieeinfachnichtlustigist."br "Die hört sich wirklich so an, als wäre es das Beste sie würden mit ihren Eltern eine Therapie machen. Oder kommen sie einfach alle einmal zu mir, und dann können wir hier über alles sprechen."
"Und sie denken wirklich, dass dies etwas bringt?"
"Vielleicht! Es wäre aber sicher ein Versuch wert. Was meinen sie?"
"Ja, sie haben sicher Recht. Nun aber zur eigentlichen Sache warum ich hier bin. Ich schliesse aus ihrem verhalten, dass der Test positiv ausgefallen ist. Habe ich Recht. Bitte antworten sie einfach mit Ja oder Nein."
"Kurz gesagt: Ja, der Test ist positiv. Das heisst aber noch nichts. Wir müssen noch den B-Test machen."
"Ach scheiss auf dass ,Das heisst noch nichts. Der B-Test muss zu erst noch ausgewertet werden!' Sie wissen so gut wie ich, dass der A-Test zu 90% zu treffend ist."
"Sie haben sich informiert?"
"Ja was denken sie den, was ich die letzten 2 Wochen getan habe, Däumchen gedreht?" Es blieb ruhig im Zimmer.
Jose war wütend auf Doktor Parker. Warum eigentlich? Was konnte sie dafür? Warum lies sie alles an ihr aus? Sie wusste es nicht.
"Es tut mir Leid", begann Jose. "Ich sollte mich einwenig zusammen reissen. Schliesslich können sie nichts dafür, dass ich HIV positiv bin. Ich hätte diesem Arschloch wohl sagen sollen er soll doch bitte ein Kondom benützen." Hatte sie das eben wirklich gesagt. Oh Gott, wie verzweifelt muss sie sein, dass sie schon mit solchen geschmackslosen Witzen kommt?
Frau Doktor Parker musste schmunzeln. "Sie haben ihren Humor, aber noch nicht verloren. Nun sie haben Recht, zu 90% sind sie wirklich positiv. Sie."
Jose stand unter Schock. Sie ging zum Fenster und schaute hinaus. Was soll sie nun tun? Soll sie es Nico sagen? Natürlich sie muss, sie liebt ihn doch. Doch sie möchte ihn auch nicht verlieren. Wie würde er reagieren. Wie wird sie mit dieser Krankheit umgehen können? Wem soll sie es sagen? Und wie lange wird sie noch Leben. Wann bricht die Krankheit ganz aus? Sie stand vor dem Fenster und diese Fragen schossen ihr durch den Kopf. Vielleicht, sollte sie einfach springen!! Ja, dann wäre sie alle Sorgen los. Jose, sagte sie streng zu sich selbst, streiche diese Gedanken sofort wieder aus deinem Kopf. Du lebst gerne! Du bist ein glücklicher und lebensfroher Mensch. Ist sie dass wirklich?
"Josephine.. Josephine..", diese Worte drangen langsam an ihre Ohren.
"Was ist?"
"Haben sie mir zugehört?"
"Was?", Jose dachte kurz nach, "nein. Ich war gerade einwenig Abwesend."
"Ja, das verstehe ich. Ich habe gerade gesagt, dass ich von ihnen nochmals Blut brauche. Und ich wissen muss, wann sie mit mir über ihre weitere Behandlung sprechen möchten."
Sie stand immer noch am Fenster, atmete eins-, zweimal tief durch, dann ging sie langsam zu der Bridge in der Mitte des Zimmers und legte sich darauf. "Ach ja. Ich werde jetzt wohl auch jeden Tag diese Cocktails essen sprich trinken müssen."
"Nein so weit sind wir noch nicht. Sie werden nur eine, vielleicht zwei Tabletten für den Aufbau des Immunsystems erhalten. Dann werden wir sehen wie lange dieses gegen den Virus ankommt. Aber dies geschieht erst nach dem erhalten des B-Testes."
Jose sagte nicht mehr viel. Sie wollte nicht mehr darüber reden. Sie hatte die Nase gestrichen voll. Warum Sie? Warum musste dies gerade SIE treffen? Und gerade dann, wenn sie ihrer Gossenliebe begegnet? Warum?

Nach dem sie das Krankenhaus verlassen hatte, irrte sie ziellos in der Stadt herum und wusste nicht mehr wo ihr der Kopf stand. Doch irgendwie fand sie sich immer wieder bei den Taxis und dem Geldautomaten. Sie beschloss, alles für eine Weile hinter sich zu lassen. Sie ging zur Bank und hob einiges an Geld ab. Dann rief sie einen Freund aus Österreich an.
"Ja hallo?"
"Hallo Schmidi. Wie geht es dir?"
"Gut danke, warum rufst du mich an Josephine?" ach sie liebt seinen Dialekt.
"Mir geht es ziemlich Beschissen, kann ich dich besuchen?"
"Du möchtest zu mir kommen? Wie und Warum?" Er ist einfach immer zu direkt, denkt sich Jose.
"Mit dem Taxi. Ich brauche einfach einwenig Abstand von hier."
"Warum?"
"Ach Christian, kannst du nicht einfach ja oder nein sagen?"
Christian Schmid kam zum Entschluss, dass sie sich ziemlich verzweifelt anhörte und es mit Sicherheit besser ist, wenn er ihr hilft. "Ok, du kannst kommen, muss ich dich irgendwo abholen?"
"Nein danke, es reicht mir, dass ich weiss, dass ich bei dir willkommen bin."

Sie ging zu den Taxis und fragte die Taxifahrer, die alle bei einander standen, welcher von ihnen bereit wäre, sie bis nach Österreich zu fahren. Ein junger Fahrer meldete sich. Jose stieg in das Taxi ein. Sie fuhren los. In der ersten halben Stunde wurde nicht sehr viel gesprochen.
"Ich bin der Jörg und wie heisst du?", fing der Fahrer ein Gespräch an.
"Ich heisse Jose." Jörg lächelte sie an.
"und wohin möchtest du denn genau?"
"Nach Fiss."
"Fiss? Das ist doch ein Skigebiet, oder?"
"Ja, daher kenne ich den Ort."
"Und was möchtest du denn im Sommer dort oben? Wandern"
Jose musste lachen. Sie und wandern? Nicht wirklich..
"Nein, vielleicht kleine Spaziergänge. Ich weiss es noch nicht."
"Aber warum möchtest du dann dort hin? Wenn du nicht mal weißt, was du dort machst?"
Es war eine Weile still.
"Ich fliehe!"
"WAS!!", schrie der Fahrer.
"Nein, nicht vor der Polizei, oder so. Sondern vor mir selbst, besser gesagt vor meiner Vergangenheit."
"Ach so!! Mädchen, ich muss schon sagen, du hast mir wirklich einen Schrecken eingejagt."
"Entschuldigung, dass wollte ich nicht."

Bei den Beckmanns wurde Nico langsam unruhig, wo blieb Jose? Sie sollte doch schon lagen hier sein.
"Nico mach dich nicht verrückt!!", versuchte seine Schwester ihn zu beruhigen. "Vielleicht ist sie bei einer Freundin, oder bei ihren Eltern."
"Nein das glaube ich nicht. Sie hätte mir sicher bescheid gegeben."
"Dann ruf sie an!"
"Hab ich doch schon, aber sie hat ihr Mobiltelefon ausgeschaltet."
"Und bei ihren Eltern oder Freunden, hasst du es da schon einmal versucht?"
"Nein,"
"Dann probier es da mal!"
"Aber ich habe, die Telefonnummern nicht."
"Nico! Für was gibt es ein Telefonbuch? Oder Adressbüchlein?"
"Genau, Michelle du bist ein Genie." Er rannte los und holte Joses Adressbüchlein. Suchte die Nummer ihrer Eltern heraus.
"Miller?"
"Guten Abend Frau Miller, hier ist Nico. Ist Jose vielleicht zu Hause?"
"Nein, ist sie denn nicht bei dir?"
"Nein sie ist noch nicht gekommen?"
"Ach nein? Dann ist sie bestimmt bei einer Freundin. Mach dir keine Sorgen."
"Ja, dass ist sie bestimmt. Auf Wiederhören Frau Miller."
"Wiederhören Nico."
Er legte auf.
"Siehst du Michelle sie ist nicht zu Hause!!"
"Dann versuch es bei einer Freundin."
Nico wählte Tanja aus. Er konnte sich daran erinnern, dass Jose sie schon einige Male erwähnt hat.
"Hallo?", nahm Tanja das Telfon ab.
"Hallo Tanja, hier ist Nico."
"Nico? Ach ja Nico. Was willst du von mir?"
"Ich möchte dich fragen ob Jose bei dir ist."
"Nein, ist sie denn noch nicht zu Hause?"
"Nein, eben nicht. Und ich habe keine Ahnung wo sie stecken könnte."
"Ich habe auch keine Ahnung, sie ist heute Mittag abgezogen. Sie hat gesagt sie habe noch einen Arzttermin im Spital."
Sie war im Spital? Was ist dort geschehen? Warum kam sie nicht mehr nach Hause?
"Hmm.. Tanja. Danke viel Mals für die Auskunft. Bye." Er legte auf.

Die Familie Schmid war gerade beim Abendessen, als Jose ankam. Christan bot ihr auch etwas an. Doch sie hatte keinen Appetit. Christian nahm Jose in sein Zimmer mit.
"Und?", fragte er.
"Was und?"
"Warum bist du gekommen? Was ist geschehen Jose. Du hast gesagt du erklärst er mir, wenn du hier angekommen bist."
"Ach Schmidi muss das jetzt sein, kann ich nicht zuerst richtig ankommen und z.B. duschen?"
"Nein Jose, ich möchte es jetzt erfahren."
"Und was ist wenn ich es dir jetzt nicht erzählen möchte?"
"Jose komm mir jetzt nicht mit diesem Scheiss!! Ich habe für dich einen Ausflug nach Wien mit meiner Freundin abgesagt. Sie enttäuscht und verletzt und das alles, weil ich gedacht habe, du sässest wirklich in der Scheisse. Ich habe mir grosse Sorgen um dich gemacht. Ich hatte sogar das Gefühl du könntest dir etwas antun!!! Und ich finde ich habe nun wirklich das Recht, dass ich den Grund für dein Erscheinen erfahre darf."
Es blieb still.
"Es tut mir Leid, dass wollte ich nicht.", ihr kamen die Tränen. Chrisian wollte sie in den Arm nehmen. Doch Jose stiess ihn weg. "Es tut mir wirklich Leid. Warum hast du mir dass nicht gesagt?"
"Ich wollte für dich da sein. Ich habe bemerkt, dass du grosse Sorgen hast."
"Du bist ein Schatz." Es blieb wieder einige Minuten still. "Ich habe vor 2 Monaten, meinen Engel kennen gelernt. Ich war hin und weg. Doch ich war so durch den Wind, dass ich total vergessen habe ihn zu fragen wann ich ihn wieder sehen werde..", Christan sagte nicht und hörte einfach zu. Doch bis jetzt fand er nichts Schlimmes an der Geschichte. Jose fuhr fort: "Ich habe ihn nie wieder gesehen, bis vor 2 Wochen. Ich ging vom Ausgang nach Hause und wurde.. Ich wurde Vergewaltigt. Wenn Nico nicht gekommen wäre und mich gerettet hätte, hätte dieses Arschloch mich wahrscheinlich getötet. Doch ich wurde gerettet, ausgerechnet von ihm. Er nahm mich in den Arm und ich fühlte mich geborgen. An diesem Abend, bin ich praktisch bei ihm Eingezogen. Er war der einzige, der mir Geborgenheit gab und mir half die schwere Zeit des Wartens zu überbrücken. Ich habe mich immer mehr in ihn verliebt." Jose verstummte. Sie redete einfach nicht mehr weiter. Christian wartet, er fühlte, dass die Geschichte noch nicht vorbei war. Sie sassen immer noch stumm da. "Christian, ich bin." Sie holte tief nochmals tief Luft. " Ich bin HIV positiv. Ich habe heute das Ergebnis erfahren. Darum bin ich geflüchtet." Christian nahm sie in den Arm.

Als Jose im Bad verschwand nutzte Christan die Zeit um im Mobiltelefon von Jose die Nummer von Nico zu suchen.
"Nico Beckmann."
"Ähmmm.. Hallo Nico hier spricht Christian Schmid. Ich denke nicht, dass du mich kennst."
"Nein, da hast du Recht. Wer bist du und was willst du?"
"Ich bin ein Freund von Jose, sie ist bei mir." Nico fiel ein Stein vom Herzen. "Du musst unbedingt kommen. Ich weiss sie wird mir den Kopf dafür abreissen, aber ich weiss, dass es das richtige ist."
"Wo wohnst du, ich werde sofort aufbrechen."
"Nein, dass bring nichts mehr, brich morgen früh auf. Ich wohne in Fiss, dass ist in Österreich."
"Ja, ich weiss Jose, hat mir davon erzählt."
"Gut ruf mich an, wenn du in Fiss angekommen bist."
"Ok, ich werde kommen."
Sie tauschten noch ihre Nummern aus. Dann hängten sie auf.

"Nico was ist los?", fragte Michelle die das Gespräch zum Teil mitbekommen hat.
"Ich weiss jetzt wo Jose steckt. Ich werde morgen zu ihr fahren.", sagte Nico und stürmte davon
,Was man für die Liebe nicht alles tut.', dachte sich Michelle.

Nico fuhr um 6.00 Uhr früh los. Er musste sich sehr zusammenreissen, dass er die Geschwindigkeiten einhielt und nicht zu schnell fuhr. Er wollte Jose endlich wieder in die Arme nehmen und endlich auch mal Küssen. Doch dies wagte er nicht. Was würde geschehen, wenn sie noch nicht so weit ist? Er würde warten, dachte er sicht. Ja er wird warten, bis sie so weit ist.
Als Nico in Fiss ankam, rief er Christian an, wie es abgemacht war. Dieser erklärte ihm, wie er zu seinem Haus kam er würde dort auf Nico warten. Als ein Auto bei Christian vorfuhr, lief dieser auf das Auto zu.
"Hallo du bist also Nico. Freut mich dich kennen zu lernen."
"Hallo freut mich ebenfalls Christian."
"Jose ist mit unserm Pferd unterwegs."
"Was hat sie? Warum ist sie hier her gekommen? Ist sie krank?"
"Nico. ich könnte dir jetzt deine Fragen alle beantworten. Aber ich möchte, dass Jose sie dir selber beantwortet. Geh ihr hinterher, sie ist diese Strasse entlang gegangen. Ich denke nicht, dass sie sehr weit gegangen ist."
"Ok, danke." Nico lief los.
Christian stand immer noch am gleichen Fleck und schaute Nico nach. Er liebt sie Wirklich, und wie. dachte er sich.

Nico lief die Strasse entlang, es ging nicht lange da sah er ein Pferd friedlich grasen und daneben sass Jose. Christian hatte Recht, Jose ist wirklich nicht sehr weit gegangen. Nico lief zu ihr und setzte sich neben sie. Sie schaute ihn an und sagte kein Wort. Beide sagten nichts, sonder sassen einfach nur so da. Jose rückte mit der Zeit näher und kuschelte sich an Nico, er legte seinen Arm um sie. Jose Blickte auf und wollte etwas sagen doch, sie konnte nicht, sie dacht nur wie süss er doch ist und da küssten sie sich auch schon. Dieser Kuss, Jose flog aus allen Wolken. Wie lange hatte sie ihn sich nur vorgestellt und jetzt war er Wirklichkeit. Sie hatte ein Gefühl, als würde sie explodieren, als würde sie schweben. sie wünschte sich, dieser Kuss würde niemals aufhören. Sie war beflügelt von diesem Gefühl und vergass alle ihre Sorgen.
Sie gingen zurück und Christian freute sich, dass sich die Beiden endlich zusammengerauft haben.
Jose verabschiedete sich bei Christian und dankte ihm für alles. Auch dafür, dass er Nico angerufen hat.

Bei ihm zu Hause, schlichen sie in sein Zimmer und küssten sich weiter. Doch auf einmal wich Jose Nico wieder aus, ihre Sorgen hatten sie wieder eingeholt. Sie stand auf und lief in die Nach hinaus. Der Mond stand hoch am Himmel, er war fast Rund. Sie schätzte, dass es etwa in zwei Nächten Vollmond sein wird. Nico war ihr mit einiger Verspätung gefolgt. Er stellte sich neben sich.
"Nico.. Ich bin HIV positiv!" Nico war geschockt, was hatte sie gerade gesagt? Sie sei HIV positiv? HIV positiv! Er war zu fest damit beschäftigt darüber nach zu denken, was sie gerade gesagt hatte, dass er nicht bemerkt hat, dass Jose wieder ins Haus gegangen war.
Nach einigen Minuten an der frischen Luft, als er wieder einen klaren Kopf hatte, ging er auch wieder zurück ins Haus. Er setzte sich neben Jose aufs Bett und wollte sie wieder Küssen. Doch Jose drehte den Kopf bei Seite.
"Jose was ist los?"
Jose sah ihn an. "Ich kann nicht Nico."
"Und warum? Liebst du mich nicht?"
"Ob ich dich nicht Liebe? Ich liebe dich seit wir uns das erste Mal gesehen haben! Doch ich kann dass nicht. Dafür liebe ich dich zu sehr!"
"Das verstehe ich nicht!"
"Nico. ich liebe dich viel zu sehr. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn ich dich mit dem HIV-Virus infizieren würde. Das Risiko ist mir viel zu gross!"
"Jose! Ich möchte aber das Risiko auf mich nehmen."
"Aber ich nicht Nico! Du kannst gut sagen du nimmst das Risiko auf dich. Aber ich weiss du würdest mir bis an mein Lebensende Vorwürfe machen, wenn ich dich anstecke. Ausserdem bist nicht du derjenige, der HIV positiv ist und der, der mit dem nun Leben muss." Jose stürmte aus dem Zimmer.
Es ging nicht lange und Marianne und Hans kamen in Nicos Zimmer.
"Nico! Was sollte dieser Lärm?", fragte Hans einwenig wütend.
"Nico wo ist Jose?" fragte Marianne, die sich im Zimmer umgesehen hatte.
"Sie ist gegangen."
"Was ist geschehen?"
"Ich liebe sie doch!! Doch sie liebt mich nicht genug!!"
"Hat sie das wirklich gesagt?", wollte Marianne wissen. Hans hielt sich aus dem Gespräch heraus.
"Nein."
"Was hat sie genau gesagt?"
"Ihr ist das Risiko zu gross!"
"Welches Risiko?"
"Sie sagt sie liebe mich zu sehr, darum möchte sie das Risiko nicht eingehen. Behauptet sie!!"
"Welches Risiko?"
"Mum, sie ist HIV positiv, dieses Arschloch hat sie angesteckt!!"
"Dieses Mädchen hat es wirklich nicht leicht.", meinte Hans.
"Nein, wirklich nicht. Nico ich glaub sie liebt dich wirklich über alles."
"Ach wirklich und warum tut sie mir DAS an? Möchte sie etwa von nun an Keusch bleiben?"
"Nico! Das ist nicht fair. Gib ihr Zeit, sich mit dem Virus abzufinden."
"Und gib nicht auf!"
Nein, dass würde er auch nicht. Er würde niemals aufgeben, dafür liebt er sie zu sehr.

Jose sass auf einer Bank und konnte es nicht glauben. Sie hatte sich das erste Mal mit Nico gezoft und es war schrecklich. Aber warum verstand er sie denn nicht!! Warum musste er so stur sein? Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Sie fühlte sich total allein.

Jose ging wieder nach Hause sie fühlte sich zwar nicht wohl. Denn seit ihre Eltern wissen, dass sie HIV positiv ist, gehen sie ihr noch mehr aus dem Weg. Jose hatte langsam keine Kraft mehr, sie hatte nicht mal mehr die Kraft Nico zu sehen, denn er wollte sie einfach nicht verstehen. Also suchte sich einen Freund der ihr zuhörte und fand ihn wieder in Christian. Er hörte ihr zu und versuchte sie auf zu bauen, was ihm auch mehr oder weniger gelang.
Mit der Zeit hatte auch Nico keine Kraft mehr. Warum gab er sich eigentlich so viel Mühe. Sie wollte einfach nicht und daran konnte er nichts ändern.

Das Telefon klingelte. Nico hatte keine Lust aufzustehen um abzunehmen. Doch das Telefon gab nicht auf.
"JA", schrie er in den Hörer.
"Nico reiss dich zusammen. Ich möchte dir helfen.", sagte eine Stimme mit österreichischem Dialekt.
"Christian bist du es?"
"Ja Nico. Ich möchte nicht unhöfflich sein aber du hörst dich beschissen an."
"Danke für dein Mitgefühl!!"
"Nico ich weiss, was los ist. Ich habe Jose jeden Abend am Telefon und sie hört sich genau so beschissen an wie du.
Aber eigentlich möchte ich dir nur einen kleinen Tipp geben. Jose hat morgen ihren wichtigsten Arztbesuch. Das Ergebnis des B-Testes ist angekommen."
"Der B-Test?"
"Ach das wusstest du nicht. Es gibt noch Hoffnung, dass Jose nicht HIV positiv ist. Doch die ist sehr gering, dass weiss Jose und darum mach ich mir auch Sorgen. Ich kann hier nicht weg, sonst würde ich mit ihr ins Spital gehen, denn ich habe Angst um sie. Sie hat keinen Halt mehr.."
"Machst du mir Vorwürfe?"
"Ja, vielleicht einwenig!"
"Und warum!! Ich habe alles versucht. Sie blockt immer ab. Dann behauptet sie der Grund sei, dass sie mich zu sehr liebt."
"Nico das weiss ich alles. Du hättest ihr einfach ein Freund sein müssen, so wie am Anfang. Sie unterstützen, nicht unterduck setzen. Aber das ist nun auch egal. Es ist so wie es ist.
Aber eben der Grund meines Anrufs ist der B-Test. Nach dem Ergebnis wird sie dich brauchen. Entweder als Freund oder als Lover."
"Was wird geschehen, wenn ich nicht hingehe?"
"Wenn der Test negativ ist, dann wird sie zu dir kommen. Ist der Test aber positiv, dann garantiere ich für nichts mehr. Sie ist wirklich verzweifelt. Ich überlasse es dir was du machst. Der Termin ist um 14.30 Uhr." Ohne ein weiters Wort beendete Christian das Gespräch.
Was meint er damit ,er garantiere für nichts mehr?', sie würde sich doch nicht wirklich etwas antun wollen? Nein, dass würde sie nicht, dafür hängt sie zu sehr am Leben. Doch sie ist verzweifelt und nicht mehr so stark wie früher, meint Christian. Würde sie wirklich Selbstmord machen? Oh Gott, bitte nicht.

Es war 14.30 Uhr. Jose betrat das Behandlungszimmer.
"Josephine, wie geht es ihnen? Sie sehen nicht gut aus."
"Mir geht es auch nicht gerade Umwerfend."
"Haben sie streit mit ihrem Freund?"
"Ja, er versteht mich einfach nicht."
"Und warum versteht er sie nicht?"
"Ich habe ihm gesagt ich könne nicht mit ihm zusammen sein. Das Risiko sei mir viel zu gross, dass versteht er einfach nicht."
"Aber welches Risiko meinen sie denn?"
"Natürlich, dass ich ihn anstecken könnte. Ich glaube, dass würde ich mir nie verzeihen und er mir auch nicht!!"
"Ach Josephine. Bitte versöhnen sie sich mit ihrem Freund, sie sehen wirklich schrecklich aus."
Jose musste lachen, wie viele Leute ihr das schon gesagt haben.
"Josephine, ich muss ihnen Leider mitteilen, dass sie HIV negativ sind."
Jose sah sie geschockt an: "Was?"
"Der B-Test ist negativ ausgefallen. Sie hatten einen wirklich grossen Schutzengel."
Es ging nochmals einige Sekunden, bis Jose die Worte versand. Dann fiel sie Docktor Parker um den Hals und hielt sie ganz doll fest.
"Sie meinen wirklich, dass ich nicht HIV positiv bin. Die ganze Aufregung war um sonst?"
"JA Josephine."
"Also kann ich jetzt unbeschwert aus dem Zimmer und dem Spital treten?"
"Ja, sie müssen sich keine Sorgen mehr machen."
"Dann werde ich jetzt gehen. Auf Wiedersehen." Dann lief sie aus dem Zimmer, von ihrem neuerlangtem Glück beflügelt. Doch es hielt nicht lange, denn auf dem Flur rammte sie jemanden und sie stürzte. Als sie aufblickte, sah sie in das besorgt Gesicht von Nico. Er half ihr hoch und sah sie immer noch besorgt an. Dann küsste sie ihn einfach. Der Kuss war voller Leidenschaft und keiner wollte ihn beenden.
"Nico, ich liebe dich über alles. Ohne dich und Schmidi hätte ich das alles nicht überstanden!!"
"Ich liebe dich auch, mein Engel", sie küssten sich wieder voller Leidenschaft, "Schatz, was ist mit dir geschehen?"
"Ach mir hat ein Engel ins Ohr geflüstert, dass ich HIV negativ bin."
Und sie küssten sich wieder voller Leidenschaft, nichts und niemand würde sie je trennen.

hallo leute ich freu mich über jeden kommentar, den ich von euch erhalt, ob gut oder schlecht. Vielen dank lg SilaSila Schuler, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.12.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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