Karl ist wütend. Wer hat diesen Asozialen nur Autos verkauft? Der Rowdy fährt weiter, und Karl sitzt da, in einem brennenden Auto, und kann nicht raus. Nicht, dass er Schmerzen hätte – das ist lang vorbei – er ist einfach sauer. Verständlich, meint er, schließlich hätte er ja sterben können! Oder sich was brechen oder so – wer weiß…
Endlich hört er das Martinshorn, und kurz darauf sieht er um sich nur noch weiß – wahrscheinlich löschen die viel zu langsamen Feuerwehrmänner gerade den Wagen. Immer noch wütend flucht er den Feuerwehrmann an, der sich gerade duckt, um ins Fenster zu sehen – oder er versucht es, nur kann er nicht sprechen. Er kann auch nicht gegen die Reste des Lenkrads poltern oder entrüstet den Mann fixieren. Aber wen wundert es – er ist ja gerade aus einem brennenden Auto gerettet worden. Ergeben schaut er zu, wie Sanitäter herbeieilen und ihn aus dem Wagen zerren. Zufrieden beobachtet er die entsetzten Menschen, die sich versammelt haben und aufgeregt tuscheln. Als ihn die Sanitäter auf die Trage verfrachtet haben, kann er sich erstmals selbst ansehen – schlimm sieht er aus! Sein Körper scheint eine einzige Brandwunde zu sein, man könnte meinen, sein Unterkörper sei nur noch zusammengeklebte Asche. Aber das kriegen die Ärzte schon wieder hin, bei den heutigen medizinischen Möglichkeiten!
Während ihn der Notarzt untersucht, kommt ein Mann auf ihn zu. Er trägt einen schwarzen Anzug und eine Aktentasche, aus der er ein Blatt holt. Ungeachtet der Sanitäter mustert er Karl kurz. „Karl Hubert Mertens?“ „Ja…“ Verwundert mustert Karl den Mann. „Ist etwas passiert?“ Er denkt voll Sorge an seine Kinder. „Nein. Ich wollt nur sagen: Willkommen im Jenseits!“
Der Notarzt schüttelt traurig den Kopf und schließt Karls Augenlider.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.12.2004.
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