Das Leben als Single - Teil II

Das Leben als Single ist doch so schon schlimm genug, aber wenn man krank ist, dann ist es noch deprimierender als sonst. Man liegt halb heulend, mit triefender Nase, hustend auf dem Sofa und keiner ist da. Ok, Mama würde sicher vorbei kommen, aber wer will das schon? Wer wollte diese überschwängliche Mütterliche Liebe, die sie dazu treibt unsere Wohnung keimfrei zu putzen, einkaufen zu gehen, zu waschen und zu bügeln? Nein wir wollen einen Mann haben der uns liebevoll umsorgt, und neben bei noch das alles erledigt! Der früher nach Hause kommt, nachdem ich ihn mindesten schon fünfmal angerufen habe um ihn mit zuteilen wie schlecht es mir geht, der unser Rezept in der Apotheke einlöst und sich dabei blamiert, weil er die Frage „Hat ihre Frau denn sehr schlimme Kopfschmerzen?“ nicht beantworten kann. Wie auch? Ich würde ihn ja stündlich von neuen Leiden erzählen, und welcher normale Mann könnte sich das denn alles merken? Der mir das Wasser aus der Wärmflasche wieder erhitzt und dabei gleich noch Wasser für eine Tasse Tee nimmt, ich es merke und mecker, er mich aber liebevoll mit der Sofadecke zudeckt und mich mit den Worten beruhigt „ich mach das schon Schatzi“ während ich zu schwach bin um etwas ein zuwenden. Aber so liegt man allein da und muss sich mit dem langweiligen Fernsehprogramm abfinden. Selbst das wäre noch angenehmer wenn jemand dabei wäre. Natürlich mit ca. drei Metern Sicherheitsabstand, damit ich ihn nicht anstecke, obwohl mich würde es ja nicht stören, dann hätte ich ihn ganz für mich allein und wir könnten um die Wette niesen…

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