Benjamin Bieber

Virus

" Wieder war die Erde kahl und leer." dieses Zitat schoss Clark durch den Kopf als er oben auf dem Turm der Battle Force stand und die Computersonde vom Festland zurückkommen sah. Das automatische Aufklärungsschiff tauchte ab um von unten her in die Taucherluke des U- Bootes zu gelangen. Dort wurde sie in einen Container gepackt und in einem der Atom Raketensilos verstaut. Clark drehte sich zur Einstiegsluke um, langsam und vorsichtig bewegte er sich über das nasse Deck. Voller Angst er könnte stürzen und der Atemschlauch seines Schutzanzuges würde reissen. Zwei Soldaten halfen ihm beim Abstieg ins innere des Schiffes. Als er wieder in seine Uniform geschlüpft und sich zurück auf den Kommandosessel gesetzt hatte, fragte ihn der Kapitän: "Sollen wir abtauchen und Unterwasser zum Stützpunkt zurückkehren?" Clark antwortete etwas benommen: "Nein, wir werden aus Sicherheitsgründen an der Oberfläche zurückkehren." - "Jawohl Sir." Sagte der Kapitän, salutierte und ging. Mit einem tiefen Seufzer lies sich Clark tief in den Sessel sinken.
Ein paar Tage später waren sie an ihrem Ziel angelangt. In der vergangenen Zeit hatte Clark über fast jede Frage, die man sich im Leben stellen kann, nach gedacht. Inzwischen war er bei der Frage angelangt: Wie bin ich hier gelandet? Vor dreissig Jahren hatte er als Matrose bei der Britischen Marine angeheuert. Als Mustersoldat hatte er sich immer an den Armee Kodex gehalten, wobei ihn seine geliebte Frau immer unterstützte. Eigentlich ein schönes Leben, wie es in einem Bilderbuch stehen könnte. Aber ein dunkler Schatten war dabei sich über der Idylle auszubreiten. Doch als Clark vor zehn Jahren Offizier und später Commander wurde, ahnte er noch nichts von all dem Unglück. "Fahren sie das Periskop aus Kapitän." wandte sich Clark an den Bärtigen Mann der vor ihm auf der Brücke stand. Er erhob sich um durch das Periskop zu schauen. Aus dem Schatten der Nacht tauchte ein riesiger Komplex auf, er glich einer Bohrinsel, war aber einer der berühmtesten und auch der am besten ausgestattete Stützpunkt der U.S. Navy, heute war er das Hauptquartier des Natogeneralstabes. Clark übergab das Periskop dem Kapitän und setzte sich wieder. Sein Grossvater hatte im zweiten Weltkrieg hier gedient. Mit fünfzig Jahren sollte er selbst nun auf dieser Basis Zuhause sein, aber seitdem die Nazis besiegt waren, hatte sich vieles in der Welt geändert. "Pearl Habourd an Battle Force. Sicherheitscode angeben." hallte eine Stimme aus dem Lautsprecher. Clark nahm das Mikrophon zur Hand und sagte gelangweilt: "Hier Battle Force. Sicherheitscode eins, fünf Alpha drei. Wir bringen den Feind." Er hasste diese albernen Codes, jetzt noch viel mehr, da es keine Feinde gab die den Stützpunkt angreifen konnten. Die Stimme ordnete monoton an, sie sollten auf Leitstrahltiefe gehen, um in die Anlage eingewiesen werden zu können. Der Kapitän sah den Commander stumm an. "Sie haben es gehört." Plötzlich konnte er ein grinsen nicht mehr unterdrücken. Ja, dachte er, früher hatte man Japanische Schiffe gejagt und immer Angst gehabt der Feind könnte ein grösseres Schiff besitzen als die eigene Flotte zu bieten hatte. Heute jagen wir einen Feind der so klein ist, das man ihn von blossem Auge nicht erkennen kann. Es hat sich wirklich viel verändert. Clark ging noch mal zum Periskop. Auf dem ganzen Komplex blinkten nun gelbe Warnlichter. Mochte der Teufel wissen wozu die gut sind, ärgerte er sich. Von weitem hörte man Sirenen heulen, die ihr Ankunft lautstark ausposaunten. Die Show begann und das Schiff tauchte ab.
" Leitstrahltiefe erreicht und erfasst, Commander." Meldete der Kapitän. Auch hier hatte sich sehr viel verändert, aus der mit Armeestellungen übersäten Pazifik Insel war ein einziger zusammenhängender Komplex geworden, eine riesige Basis auf dem neusten Stand der Technik. Anders als in der Phantasie der meisten Menschen fehlten in einer so gewaltigen Anlage wie Pearl Habord Ding wie Rost oder zischende undichte Leitungen.
Das U - Boot fuhr Unterwasser in den Komplex ein und blieb in einem riesigen hell beleuchtete Becken stehen, würde man sich das Wasser weg denken wäre das einfahren des Schiffes glatt mit einer Szene in "Star Wars" zu verwechseln. "Untere Dockebene erreicht Commander. Fertig zum auftauchen." Clark stand auf sagte dem Kapitän knapp er solle auftauchen, ging zum Turm mit der Ausstiegslucke und wartete bis die Battle Force die blau schimmernde Wasseroberfläche erreicht hatte. Mit dem tosen eines Wasserfalles tauchte das hundert Meter lange Schiff aus dem Becken. Clark öffnete die Luke und stieg auf das Turmdeck hinaus. Neben dem gut zweihundert langen und mindestens dreissig Meter breiten Becken erstreckte sich in der riesigen Halle eine ebenso grosse Plattform auf der etwa zweihundert Menschen versammelt waren. Ein breite Brücke wurde von der Plattform zum Schiff gestossen. Clark verliess über eine nasse Leiter den Turm und marschierte über den Bug zur Brücke. Einer der Atomwaffenschächte wurde geöffnet und ein glänzender Stahl Kontainer wurde mit Hilfe der Hydraulik im Schacht auf ein Luftkissen geladen. Während man den Kontainer über die Brücke transportierte, kontrollierten Männer und Frauen in Weissen Schutzanzügen den Behälter nach undichten Stellen ab. Auf der Plattform wartete ein noch grösserer Kontainer auf die Fracht. Die Behälter wurden ineinander geschoben, gut verschlossen und in Begleitung der wissen Leute wie ein Gefangener Abgeführt. Clark ging gemächlich die Brücke hinunter. Ein Breitschultriger Mann mit grauem Haar erwartete ihn. "Was konnten sie mitbringen Commander?" fragte der Mann dessen Uniform aussah wie ein Christbaum, übersät mit Abzeichen und behängt mit Medaillen. "Tierkadaver, Menschenleichen, Boden und Luftproben. Wir haben Filmaufnahmen, die Beweisen das ein paar Menschen überlebt haben General Verce." - "Gut, sie können mit ihren Leuten ein paar Wochen ausspannen, bis wir die Proben untersucht haben." Der General Salutierte und ging davon mehrere Soldaten und Offiziere folgten ihm. Die restlichen Leute machten sich daran, das Schiff zu reinigen. Clark ging noch mal ins U - Boot und verkündete die Nachricht der Ferien: "Kapitän, bringen sie die Mannschaft an Land, sie sollen Ferien machen und sich so gut wie möglich erholen." Es war eines der wenigen Male wo Clark den Kapitän lächeln sah, er salutierte dazu und sagte fröhlich: "Werde ich mit vergnügen tun, danke Sir." Der Commander nickte nur und ging. Er lief durch die belebte Anlage zu seinem neuen Quartier. Es war eine Unterkunft genau nach seinem Geschmack. Genügend Platz, ein Bett, ein grosser Sessel an einem Schreibtisch und ein Computer mit zugriff auf die CIA Akten mit denen er sich gerne verweilte. Er las ein paar der wichtigsten (manchmal auch von den Unwichtigsten) Memos aus dem Biokrieg.

An Maria Di Gioco Firenze
Datum: 21.05.2005
Lege / Marine Italia

Liebe Maria

Wir stechen noch heute in See um uns in etwa zwei Tagen mit der Russischen, der Griechischen und der Türkischen Flotte zu vereinen.
Man hört hier Gerüchte darüber, dass der Irak eine neue Biowaffe entwickelt habe und wir sollen sie daran hindern diese einzusetzen. Das gleiche Spiel wie im Golfkrieg 1994. Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich!

Dein Fernando

Memo an U.S. Präsident Carter
NATO General Verce 5.7.2005
Pearl Habord

Mr. Präsident, als Oberbefehlshaber der NATO, muss ich sie bitten unverzüglich die Evakuierung der U.S. Regierung zu erlassen. Der Irak hat seine Waffe vor einer halben Stunde gezündet, zum selben Zeitpunkt als unsere Truppen mit der Invasion begannen. Wir können sie nicht aufhalten, da die Raketen zu klein sind um von herkömmlichen Abwehrstellen zerstört zu werden.

Memo an NATO General Verce
General Che Brava 10.07.2005
Cuba / Havanna

Segnior Verce, wir haben eine Funkspruch der Air Force One erhalten. Die Besatzung wurde scheinbar von einem Kampfstoff befallen. Die stürzte in den Ozean. Wir können nichts tun, denn wir brauchen alle unsere Kräfte um unser Volk zu retten, auch wenn nicht mehr viel davon übrig ist.

PS: Verce, versuche so viele wie möglich zu retten.
Mögen alle verfluchten Götter von allen verfluchten Religionen mit dir sei.

Memo an Commander Vincence Clark
Sabria Clark 25. 07. 2005
England / London

Die Krankheit hat ganz Europa befallen, die Menschen fallen Reihenweise um. Alle Sozialen Systeme brechen zusammen, Sekten erlangen die politische überhand. Die Königliche Familie ist bis auf Prinz William gestorben, William rannte mit einem Schwert in die Nacht in England und versucht den Unsichtbaren Feind zu besiegen.
Die Nacht ist zu einem Orchester wahnsinniger Schreie geworden, gespielt von den Kranken und dirigiert vom Tot. Er hat mich eingeladen die erste Stimme zu spielen. Heute Nacht wird mein erster Auftritt sein.
Denk an mich. Immer. BITTE

Sabrina

Clark kämpfte mit den Tränen. Ja, dachte er, ich werde immer an dich denken. Sie war tot, dass wusste er, die menschliche Zivilisation existierte nicht mehr. Aber keiner auf Pearl Habord wusste genau wie es draussen aussah, nicht direkt ausserhalb der Station, sonder in den Ländern der Erde. Täglich drehten in diesem High - Tech Bunker viele durch, rasteten aus oder resignierten in ihren Unterkünften. Die meisten beruhigten sich aber wieder innerhalb eines Tages, manchmal einer Woche. Das gemeinsame Schicksal hielt die Männer und Frauen hier zusammen und bewahrte die meisten vor dem totalen Wahnsinn. Clark schaltete den Computer aus und legte sich aufs Bett, er versuchte zu schlafen, was sich als noch schwerer erwies als er befürchtet hatte. Er lag die ganze Nacht wach. Die Stimmung unter den Soldaten war bedrückt. Man redete wenig. Clark wanderte den ganzen Tag durch die schattenlosen Korridore der Anlage. Am Abend betrank er sich in der Kantine, damit er wenigstens schlafen konnte. Das Synthetische Bier war zum kotzen, deshalb trank er zusammen mit Commander Putof ebenfalls synthetischen Wodka, das einzige Alkoholische Getränk, das man trinken konnte ( da Wodka auch wenn er Normal ist nach gar nichts schmeckt.

Gegen Mittag des nächsten Tages brachten die Labor Freaks die ersten Stadions eigenen Zigaretten. Die Jungs nannte ihre eigene Marke ganz Zynisch "VIRUS". Am dritten Ferientag, kurz bevor auch Clark dachte, jetzt sei er dran mit durchdrehen, Bestellte ihn Verce in die Kommando Zentrale. Der Führungssaal war abgedunkelt und vor den in einem Halbkreis sitzenden Offizieren erstrahlte das riesige Bild eines Computers. Der Generalstabschef begrüsste Clark mit einem knappen nicken. Er setzte sich zu den Offizieren. "Wir konnten mit Hilfe der Proben, die Commander Clark uns gebracht hat, den Virus idendivizieren und untersuchen." Begann General Verce die Sitzung. "Ich muss sagen, auch wenn dies komisch klingt, wir haben Glück im Unglück gehabt. Es handelt sich um zwei verschiedene Viren. Der eine V1 ist eine Art Grippevirus, gegen den wir ein Gegenmittel haben. Der andere, V2 ist der eigentliche verantwortliche für die Katastrophe. Unser Glück ist, dass V1 die Eigenschaft hat jeden Menschen gegen V2 immun zu machen." Der Raum brach in halblautes Gemurmel aus. Jemand fragte: "Was bewirken genau V1 und V2?" - "V1 bewirkt eine Art Altsheimer. Jeder infizierte vergisst alles was mehr als zwei Wochen zurück liegt. Und V2 ............ wir wissen es nicht." Der Rest war allen Anwesenden sofort klar und lies sie den Saal mit viel Optimismus verlassen. Wenn alle Soldaten mit V1 und dem gegen virus V3 geimpft werden können sie nach draussen gehen und alle V1 infizierten da draussen ebenfalls Impfen. Eine neue Chance für den Menschen.

Als die neue Hoffnung noch am selben Abend publik wurde, feierte man ein Fest. Anfangs konnte sich Clark nicht so recht am heiteren Treiben amüsieren. Die Zukunft war zu unsicher. Nachdem ihm sein Saufkumpane Putof aber das fünfte Glas Wodka vor die Nase stellte und er es leer trank dauerte es nicht mehr lang bis er mit dem Russen auf den Tisch einen Polka tanzten oder mit allen anwesenden " Smoke on the water" grölte.

Am nächsten Tag bekam Clark seinen Einsatzbefehl. Er solle mit dem neuen Spielzeug, der "Lady of Doom" kurz Doom genannt, zum Festland fahren und die Lage dort inspizieren. Obwohl ihm der letzte Abend noch im Kopf lag, marschierte er aufrecht zum Schiffsdock. Als er in der riesigen Halle ankam, blieb er stehen und brachte den Mund nicht mehr zu. Vor ihm im Becken B lag die Doom. Das gigantische Schiff füllte das gesamte Becken aus, obwohl die Docks eigentlich für mehrere Zerstörer gedacht waren. Sieben tausend Mann Besatzung hatte dieses Ungetüm. Volle Stealth Technologie. Auf der ober Seite konnten Flugzeuge starten, von denen es etwa dreissig an Bord hatte, zusätzlich noch zwanzig Hubschrauber von diversen Typen. Er und seine gesamte Mannschaft wurde mit V1 und dessen Gegenmittel injiziert. Zwei Tage verbrachte er damit die Instruktionen des Schiffes zu studieren, dann stachen sie in See. Ziel Tokyo.

Als die Doom einige Tage später vor der Japanischen Küste hielt und Clark in der Finsternis der Nacht die Saluten von Tokyo sehen konnte packte ihn ein unbestimmtes Grauen. Er befahl die Stadt zuerst mit Helikopter abzusuchen. Er selbst flog mit. Clark setzte sich also in einen der fünf AH64 D Apaches hinein und flog zur ehemaligen Hauptstadt Japans. Die Stadt lag wie eine versunkene Welt unter ihnen. Die Scheinwerfer die an beiden Stumpfflügel der Apaches angebracht waren leuchteten über die zerbrochenen Fensterfronten der Hochhäuser und über die erloschenen Reklame Tafeln der Strassen, über die Autos die kreuz und quer in den Verkehrsadern einer Toten Welt steckten. Es herrschte absolute Funkstille als sie in einer Reihe über die Stadt flogen. Clark schaltete das Infrarotsichtgerät ein und starrte auf den kleinen Monitor vor ihm. Die Strassen unter ihnen schien zu leben. Dutzende Menschen rannte alle in eine Richtung, zum Hafenplatz ein paar Blocks weiter in der Stadt innen. Die Hubschrauber flogen in diese Richtung und als sie über dem Platz schwebten, sah Clark die vielen Fackel und Feuer die, die Menschen hier entzündet hatten. "Ladies und Gentlemans es scheint als werden wir hier erwartet." Sagte Clark sarkastisch durch das Funkgerät. "Okay Leute, rot drei und wir werden landen, rot zwei, vier und fünf kreuzen um den Platz herum." "Ja, Sir!" Clark stieg als einziger aus und musterte die Leute um ihn herum. Sie sahen verängstigt aus, hielten sich fest bei der Hand. Ein alter Mann mit weissem Haar trat vor und musterte Clark seinerseits von Kopf bis Fuss, dann nickte er: "Es gibt euch also doch, die Zeichnungen und Erzählungen hatten recht." Clark zog die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. "In wie fehrn hatten sie recht." Der alte Mann verzog keine Mine. "Diejenigen die vom Himmel kommen oder mit einem Drachen auf dem Wasser heranreiten werden unsere Retter sein." - " Ja, das werden wohl wir sein. Aber heute Nacht können wir noch nichts für euch tun. Morgen kommen wir wieder." Der alte Mann verbeugte sich und wandte sich ab. Kurz vor dem Morgengrauen ging ein Landungsboot mit dreihundert Mann an Land. Sie Impften viele Japaner gegen die Vieren und errichteten einen Brückenkopf um eine schnelle Schiffsverbindung zu Pearl Habord zu gewährleisten. Die Doom nahm einen neuen Kurs auf. Ziel: Hongkong.

Wieder kamen sie bei Nacht an. Nachdem die Luftüberwachung ein befriedigendes Resultat lieferte, befahl Clark einem Aufklärungstrupp an Land zu gehen. Er selbst verfolgte das handeln der Soldaten über die Helmkameras und die Funkgeräten. Zwei Stunden später landeten die US Soldaten an der Küste. Es waren zehn der besten US Marines die Clark einsetzte, weil er auch nach dem Erfolg in Peking noch nicht richtig an einen Sieg glaubte. Sie waren wirklich die besten die auf der Doom zu finden waren. Cornell McLean hatte das Kommando über die Gruppe übernommen. Clark steckte sich eine Zigarette an, während er die zehn Monitor betrachtete. Die Männer schauten sich um und Clark schauderte es. Der Hafen und die umliegenden Gebäude lagen zum grössten Teil in Trümmern. Als einer der Soldaten aufs Meer zurückblickte sah Clark die "Lady of Doom" wie ein riesiger schwarzer Sarg im Nebel auftauchen. McLean meldete sich mit Virus 1, die anderen Marines bestätigten ihr Bereitschaft mit Virus 1,2,3,4,5,6,7,8,9 und 10. Noch sind alle da und leben, dachte Clark, während er an seiner Virus Zigarette zog.

Der Trupp drang wenig später in eines der noch halbwegs intakten Gebäude ein. "Wir gehen zuerst in den Keller, ich denke dort finden wir am ehesten Überlebende." Clark sagte nichts, sonder schaute angespannt auf die Bildschirme vor ihm. Eine Treppe war zu sehen die nach unten führte. Unten angekommen vernahmen die Soldaten das Weinen eines Kindes. Im Scheinwerferlicht erblickten sie etwa ein Dutzend Menschen, die sich geblendet die Augen zu hielten. "Alles wird gut, wir sind ja hier." Sagte Virus 2. Die Menschen zitterten vor Angst und zogen sich noch weiter zurück, es schien als wollten sie durch die Keller Mauern fliehen. Ein Junger Mann sprang plötzlich auf und schrie etwas, nahm eine Axt hervor und schleuderte sie auf die Soldaten. Clark riss entsetzt die Augen auf und starrte den Bildschirm von Virus 3, der mit einem gurgelnden Schrei zu Boden sank. Die Kameralinse war Blutbespritzt. Auf den restlichen Bildschirmen sah er die Mündungsfeuer der Gewehre und die Menschen vor den Soldaten einer nachdem anderen schreien zu Boden stürzten. Schweiss floss über Clarks Stirn. "Zieht euch zurück, verlasst das Gebäude!" schrie er ins Funkgerät. Die Soldaten taten was er Befahl und rannten die Kellertreppe wieder zurück. Als sie draussen ankamen war das zuvor so gespenstisch ruhige Hafenviertel zum Leben erwacht. Hunderte Menschen rannten mit Stangen, Äxten und Messern auf die Marines zu. "Versucht das Boot zu erreichen, schnell." Rief Clark. McLean zündete eine Handgranate und warf sie der tobenden Menge entgegen. Sie zerfetzte etwa zwanzig Menschen. Die Soldaten gingen rückwärts auf das Landungsboot zu und feuerten auf die Menschen masse. Auf einmal änderte sich der Hass in den Augen der Menschen in blankes Entsetzen. Sie flohen Hals über Kopf ins Stadt innere. "Juhuu, wir haben es geschafft." Rief Virus 2. Die Kamera von Virus 6 fiel aus und Clark fragte McLean was dort los war. Doch bevor McLean antworten konnte fielen die Überreste von Virus 6, vor der Truppe zu Boden. Die entsetzten Schreie der Soldaten ging in einem donnernden Brüllen unter, das vom Fürst der Hölle persönlich sein konnte. Die Marines drehten sich um. Eine Gewaltige Klaue mit vier Sensenartigen Krallen schlug Virus 8 gegen die Wand eines Hafengebäudes, wo er mit einem widerlich klatschendem Geräusch aufschlug. Er rutschte die Wand grässlich langsam herunter und blieb unmöglich verrenkt liegen. Das Wesen brüllte ein zweites mal nervzereissend, rückte aus dem Schatten in dem es stand heraus.

Das Monstrum war gute sechs bis sieben Meter hoch, hatte Arme bis auf den Boden die so dick wie Brückenpfeiler waren. Es Bewegte sich auf vier rechtwinklig zu einander stehenden Beinen. Der Kopf war der eines Menschen, nur viel grösser, die Augen waren weiss und ohne Pupillen. Die Lieder klappten von der Seite aus zu. Brüllend sah es sich um, erblickte Virus 9 und 7, die wie gelähmt dastanden. Das Monstrum holte mit seinen Gewaltigen Armen aus und schlug wie ein Schaufellader zu. Die Körper der beiden Jungen Soldaten, wurden in mehrere Stücke zerrissen, die sich auf dem leeren Hafengelände verstreuten. Die vier übrigen GI's ergriffen die Flucht. Clark übergab sich auf den Boden des Komanndoraumes. Er wusste, dass jede Hilfe zu spät war.

Am Hafen war das Chaos perfekt. Virus 4 stolperte über Teile von Virus 6 und wurde vom Monster zertreten, obwohl es vermutlich nichts davon mitkriegte. Virus 5 schlug wie Wild Haken, doch er wurde von den Krallen zerfleischt. Das Hafengelände Glich nun am ehesten einer Metzger Stube. Virus 2 und McLean flüchteten in einen alten Treibstofftank, der im Boden eingelassen war. Clark bekam das mit, raffte sich zusammen und gab keuchend einen letzten Befehl, bevor er endgültig zusammen brach. Eine Luke der Doom öffnete sich und eine kleine ferngesteuerte Rakete raste auf das Monster zu. Aus dem inneren des Tanks blickte McLean hinaus, als plötzlich ein Knall zu hören war und Feuer durch die Öffnung züngelte. "Ist es tot?" fragte Virus 2 leise. Der Cornell nickte. Und fuhr sich durch sein verschwitztes Haar, erst jetzt merkte er, das er seinen Helm im Gefecht verloren hatte. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten blickte er sich um. Im Tank waren sie nicht allein.

Etwa zwanzig zerlumpte Gestalten sassen hier eng aneinander. McLean zog sein Messer, gefasst auf einen überraschenden angriff. "Hey, ganz ruhig, ich will euch nichts tun." sagte er ruhig. Virus 2 beugte sich vor. "HINTER DIR IST EINES!" schrie einer der Männer entsetzt. McLean drehte sich um und starrte Virus 2 an. Schlagartig wurde es ihm klar. Der Helm verwirrte die Menschen. "Ziehen sie den Helm ab." Flüsterte er. Virus 2 gehorchte. Die Menschen Atmeten erleichtert auf. "Hört zu ich kann euch an einen Ort bringen wo es keine solche Monster hat." sagte er hoffnungsvoll. Einige strahlten, andere waren misstrauisch.

Fünfzehn folgten den beiden Marines zu den Booten, die anderen versprachen, den restlichen Menschen die sie treffen würden zu erzählen was passiert war. Zurück auf der Doom wurden alle Geimpft und Ärztlich betreut. Die Verluste waren nicht hoch, aber grausam. Aber immerhin wusste Clark nun, was V2 bewirkte. Das Virus schien den Infizierten zu mutieren.

Die "Lady of Doom" fuhr zurück nach Pearl Habord. Clark wusste nicht weiter, er würde Urlaub machen, mit Putof synthetischen Wodka trinken bis glücklich unter einem Tisch einschlafen würde.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.02.2001. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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