Andrea Koßmann

Pitty Blue, Teil 2: Pitty Blue auf der Riesenrutsche

Genüsslich leckte Pitty Blue das restliche Futter aus ihrem Napf. Heute gab es Thunfisch mit Soße. Eine ihrer Lieblingsspeisen. “Mmmmh“ schnurrte sie. Sie fühlte sich so richtig satt und kugelrund und was gab es da schöneres, als ein kleines Nickerchen zu machen? Gesagt - getan, langsam schlurfte sie Richtung Abstellkammer. Dort tappte sie direkt auf die Matte mit dem tollen bunten Regenbogen. “Hach jaaaa, jetzt ein kleines Mittagsschläfchen.“ Sie legte sich hin, reckte sich noch einmal kräftig, leckte sich ein letztes Mal das Mäulchen und schloss ihre Augen.

Es dauerte gar nicht lange, da fing die Erde um sie herum an, sich zu drehen und wieder fand sich Pitty Blue rutschend auf dem Regenbogen wieder. “Uiiiii“ rief sie als sie auf ihm hinauf und hinunter glitt. “Das macht Spaaaaaß“. Sie wirbelte durch die Luft und fühlte sich fast wie in einem Kettenkarussel auf der Kirmes. “Ach wie wär es toll, wenn ich jetzt in einem riiieeesigen Schwimmbad sein könnte!“ rief sie.

Wieder hörte sie eine liebliche Stimme. “Pitty Blueeee, das bist Duuuu. Komm hier heeeeer, es ist nicht schweeeeeer“ sang diese Stimme. Sie öffnete ihre Augen und glaubte zu träumen, als sie merkte, dass sie gar nicht mehr auf der Fußmatte lag, sondern auf einer riesigen Wasserrutsche stand. Ganz oben. Mindestens 100 m hoch war diese Rutsche. Sie fing in den Wolken an und Pitty Blue konnte fast gar nicht erkennen, wo sie endete.

Aber sie sah ganz unten das Wasser eines Schwimmbeckens und genau da wollte sie hinein! Aber moment, war das wirklich Wasser? Sieht das Wasser im Schwimmbad nicht immer blau aus? Oder zumindest durchsichtig, so wie das Wasser in der Badewanne? Warum aber war das Wasser am Ende der Rutsche orange????

Das wollte Pitty Blue nun aber genau wissen, setzte sich auf die Rutsche, stieß sich mit allen vier Pfoten ab und huiiii ging es bergab. Sie drehte und wendete sich, als sie durch die Kurven flog. Das Wasser spritzte und sie lachte und schrie “ist das tooooll“.

“Hey, Vorsicht da unten! Jetzt komm ich!“ rief ein tiefe Stimme hinter ihr. Pitty Blue drehte sich um und sah einen großen, dicken, braunen Brummbär. Sie rief ihm zu “Ich kann nicht bremsen, also nimm mich bitte mit!“ Und plumps saß sie auf dem dicken Bauch des Bären und hörte wie er vor lauter Spaß immer lauter brummte. Ihren Gesang aus “Brumm brumm“ und “Miaaaau“ hörte man im ganzen Schwimmbad.

Wieder gerieten sie in eine scharfe Kurve und auf einmal entdeckte Pitty Blue ein kleines graues Mäuschen, welches vor ihr die Wasserbahn hinunterrutschte. Das Mäuschen hatte eine knallgelbe Bademütze auf ihrem Köpfchen und hielte diese fest, damit sie nicht verrutschte. “Vorsicht“ rief Pitty Blue aber schon war es geschehen. Die kleine Maus plumpste direkt auf den Kopf von Pitty Blue und piepste laut vor Vergnügen. War das ein Spaß!

Unten im Schwimmbecken jubelten die anderen Tiere und lachten so laut, dass man es sogar in der tiefsten Bärenhöhle hören musste. “Schaut Euch mal den dicken Bären an! Er hat eine Katze auf dem Bauch und die hat eine Maus auf ihrem Kopf! Genau zwischen ihren Ohren! Ist das nicht lustig?“

Pitty Blue musste ihre Augen ein wenig zusammenkneifen, denn das Wasser spritzte wie verrückt. Hätte sie doch bloß an eine Taucherbrille gedacht! Sie konnte aber noch erkennen, dass sie nun fast den ganzen Weg bis ins Becken geschafft hatten. Alle anderen Tiere standen dort im Wasser, schauten sie an und lachten und hatten eine Menge Spaß! Sie hatten Plastikflöten rausgekramt und begrüßten so die Tiere die von der Rutschbahn ins Wasser fielen.

“Weg daaaaa, geht aus dem Weg“ rief Pitty Blue, denn jeden Moment würde sie mit dem Bären und der Maus ins kühle Wasser rutschen und sie wollte niemanden dabei verletzen! Die anderen Tiere gingen ein wenig an die Seite und jubelten, als sie die drei Rutscher kommen sahen.

Pluuuuuuuumps machte es, als der dicke Brummbär mitsamt Pitty Blue und dem Mäuschen ins Wasser fiel. Das Wasser spritzte bis an die Decke des Schwimmbades! Pitty Blue musste die Luft anhalten, denn weil der Bär so schwer war, fiel er sehr sehr tief ins Wasser. “Gluck gluck“ machte es und alle 3 waren im Wasser verschwunden. Pitty Blue machte riesige Augen als sie sah was es unten im Wasser alles zu sehen gab. Sie sah die verschiedensten Beine der anderen Tiere. Manche hatten 2 Beine, manche 4 und manche sogar 8! Einige waren lang, einige waren kurz, einige waren weiß, andere waren schwarz. Und einige von ihnen hatten ihre Fußnägel nicht geschnitten! Soooo viele Beine auf einmal hatte Pitty Blue noch nie gesehen.

“Schwaaappp“ machte es dann und Pitty Blue war wieder an der Wasseroberfläche angekommen. Sie schnappte nach Luft und sie saß immer noch auf dem Bauch des dicken Brummbären und die Maus krallte sich auch immer noch an ihrem Kopf fest! Aber als sie sich ihr Mäulchen schleckte, merkte sie, dass es gar kein Wasser war, in das sie gefallen war. Es schmeckte nach….mh, sie überlegte einen moment… es schmeckte nach Orange…. Jaaa, es war Orangenlimonade! Ein ganzes Becken voller Orangenlimonade! Pitty Blue nahm einen groooßen Schluck und rief “Das ganze gleich noch einmal!“.

Sie wollte gerade aus dem Becken krabbeln und wieder die Leiter hinaufschleichen, als sie an ihre Mama dachte. Sie wusste, dass diese bald von der Arbeit kommen würde und fragte sich, ob sie überhaupt noch soviel Zeit hatte, die Rutsche ein zweites Mal runter zu rutschen. Denn würde ihre Mama Pitty Blue nicht finden, wenn sie nach hause kam, dann würde sie sich bestimmt sehr große Sorgen machen!

Kaum hatte sie diesen Gedanken zu ende gedacht, da drehte sich auch schon wieder alles um sie herum und sie rutschte auf ihrem Regenbogen hin und her und hin und her. Anschließend öffnete sie die Augen und lag wieder … genau …. auf ihrem Wunsch-Regenbogen.

“Das nächste mal wünsch ich mir wieder was ganz ganz tolles“ dachte Pitty Blue. Aber was das sein wird, erzähl ich Euch in der nächsten Geschichte. Und jetzt schließt brav die Augen, macht es wie Pitty Blue und stellt Euch einen wunderschönen, bunten Regenbogen vor und seid gespannt drauf, wo er Euch heute Nacht hinbringen wird.

© Andrea Koßmann, Februar 2005

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.02.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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