Leezza Lehmann

Ägypten - der geheime Flirt

Als ich ihn das erste Mal sah, wusste ich: Der muss es sein!
Aber wieso gerade der? Was reizte mich?
Vor wenigen Minuten war ich in Ägypten angekommen. Schon ewig hatte ich mich auf diesen Urlaub gefreut. Natürlich nur um Auszuspannen und zu relaxen.
Doch dann kam ich in dieses tolle Hotel und sah IHN.
Er sah mich an und lächelte. Willkommen, wollte er sicher sagen, doch er ging.
Ich checkte erst einmal ein und erforschte die Gegend.

Schon am nächsten morgen saß ich an der Bar und schlürfte Cappuchino. Plötzlich stand er vor mir, mit seinen blond gefärbten Löckchen, der schokobraunen Haut und diesem unglaublichen Lächeln.
"Volleyball?"
"Ja, sicher!", ich trank schnell aus und verbrannte mir prompt die Zunge.
Zum Glück landete ich in seinem Team. Wir spielten... okay, es war etwas tollplatschig, aber bei diesem Mann konnte man nur dumm herumstürzen.

So vergingen die Tage, ich wurde von Tag zu Tag entspannter und der Stress von zu Hause fiel langsam von mir ab. Doch immer wieder, wenn ich ihn sah, bekam ich Herzklopfen.
Jeden Abend machte er seine Show perfekter, als jeder andere. Er konnte tanzen, als hätte er brasilianisches Blut. Doch er kam aus Tunesien, das hatte er mir erzählt.
nach der Show ging ich in den Pub, wo es jeden Abend noch eine Menge zu tanzen gab. Da stand er in der Tür. Ganz lässig, mit seinem Hut, den er tief in die Stirn gezogen hatte. Mein, Gott, DAS WAR SEXY!
Er kam auf die Tanzfläche und plötzlich konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich bekam kein Mambo und kein Chachacha mehr auf die Reihe. Verdammt!
Er schien es bemerkt zu haben, nehm mich an den Händen und führte mich sicher ducrh jede Tanzart. Automatisch bewegte ich mich zu seinen Schritten und ich fühlte mich, als würde ich schon seit 2 Jahren mit ihm zusammen tanzen.
"Wow!", murmelte er, als wir uns eindrehten und etwas direkt aufeinanderprallten. ich lächelte ihn an und wir ließen uns los.
"An die Bar?"
"Ja!", antwortete ich atemlos. Alle Leute sahen uns hinterher, auch die Barkeeper zogen die Augenbrauen in die Höhe. Was war schon gegen einen Drink einzuwenden, fragte ich mich.
ER streichelte meinen Rücken: "Schon okay. Pas de probleme!"
Ich lächelte wieder.
Wir saßen nah nebeneiander.
"Unser Gespräch heute nachmittag war...toll.", sagte er. ich erinnerte mich daran. ich lag am Strand, als er vorbeikam und sich zu mir setzte. Wir redeten eine Weile über's Heiraten, Arbeitslosigkeit und viele belanglose Dinge.
Ich hatte erfahren, dass er in Tunesien eine versprochene Frau hatte. Weil jeder Mann in Tunesien eine versprochene Frau hatte...darum!
"Ja, es war toll!"
"Und du weißt, dass ich dir was versprochen habe!?"
Ich sah ihn an. hatte er das? Da fiel es mir ein. Wie konnte ich es nur vergessen?
"Ja, wir wollten wasserpfeife rauchen gehen!"
"Ja!", er lächelte, "Nur wir beide!"
Ich sah mich um: "Geht das denn?"
Er zuckte mit den Schultern: "Warte ein Moment, ich bin gleich wieder da!"
Er ging, wahrscheinlich musste er einiges DESHALB regeln. Sollte ich das wirklich tun? Schließlich gefährdete ICH seinen Job.
Schon bald war er wieder da: "Alles klar, lass uns gehen!"
Wir gingen durch die dunkle Hotelanlage. Es war kalt geworden und er zog mich an sich ran. Dieser Duft!!
Im Zelt angekommen setzten wir uns in eine ruhige Ecke und uns wurde eine Wasserpfeife gebracht.
"Es ist so schön hier!", ich kuschelte mich an ihn.
Er legte den Arm um mich und zog mich an sich heran.
Arabische Musik tönte aus irgendeiner Ecke, ansonsten waren wir ganz allein.
"Ich fahre morgen wieder!"
"Ich weiß, schade! Du bist ein ganz besonderes Mädchen!"
Wie er dass sagte, ich schloss die Augen und hörte die Wellen rauschen. Dazu das Blubbern des Wassers in der Wasserpfeife.
Als ich meine Augen öffnete, sah ich wie ER zu der Musik leise mitsang.
"Was singt die Frau?"
"Etwas über Liebe...", sagte er sanft.
Ich seuftzte und sah ihn an.
Er beugte sich zu mir und sah mir direkt in die Augen. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich musste seine kleinen Löckchen einfach anfassen. Er lächelte mit diesem Engelslächeln.
Dann trafen unsere Lippen aufeinander - ganz leicht. Aber ich spürte seine zarten, weichen Lippen.
Ich öffnete die Augen. Was tat ich da?
Das Meer rauschte plötzlich lauter, doch er küsste mich wieder und ich konnte nicht anders und küsste ihn zurück.
Dann sah er auf die Uhr: "Oh...ich muss, also... komm mit, ich zeig dir etwas!"
Er zahlte ganz Gentleman und wir gingen hinüber zum großen Showzelt.
Als ich eintrat, sprang er auf die Bühne und probte für die nächste Show, am nächsten Abend.
Doch da war ich schon wieder zu Hause. Mit meinem kleinen gebrochenen Herzen, werde ich immer wieder an diese weichen Lippen und das Meer denken und daran, dass ich es nicht hätte tun sollen. Denn bei diesem Ferienflirt war Diskretion gefragt, denn diese weichen Lipppen, die süßen Locken, das unglaublichste Lächeln und die freundlichste Stimme gehörte einem Animateur, wessen Job es war, sich bei Mädchen, wie ich es eins war, beliebt zu machen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.02.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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