Gänseblümchen der Hoffnung

Die Sonne und der Wind beobachteten das Elfenmädchen Nicola. Es war ganz verzweifelt. Es fand keine Blumen. Dabei brauchte sie doch so dringend welche. Nicola hatte sich angefreundet mit dem Elfenjungen Jannik. Er war der Bruder von Nicolas Freundin. Und bei den Elfen war es brauch, das man denjenigen, den man zum Freund haben wollte, dies mit einem schönen Blumenkranz zu sagen. Freundschaften waren bei den Elfen etwas ganz besonderes und jeder achtete sehr auf seine Freunde.

Nicola seufzte. Jetzt konnte sie Jannik kein Freundschaftsangebot machen.
Schade aber auch. Sie war traurig und setzte sich an den Wiesenrand. Sie saß schon eine Weile, bis ihre Freundin kam.
„Nicola, was ist los? Warum sitzt du so traurig hier am Wiesenrand. Komm doch mit zum spielen.“
„Mir ist nicht nach spielen“ erwiderte Nicola. „Ich wollte für Jannik einen Freundschaftskranz machen. Aber es sind keine Blumen da.“ „Aber Nicola, da sind doch Blumen. Guck mal da die Gänseblümchen.“ „pah“, Nicola winkte verächtlich ab. „Gänseblümchen! Jannik wird denken, dass er mir nicht mehr wert ist als diese kleinen popligen Gänseblümchen.“ Nicolas Freundin war sprachlos. „Aber Nicola, Gänseblümchen sind die Blumen der Hoffnung. Sie blühen immer, strotzen Hitze und Kälte und wenn keine Blumen wachsen, irgendwo wächst garantiert immer ein Gänseblümchen. Sie stehen dafür, dass es immer noch irgendwo ein Fünkchen Hoffnung für die Elfen und Menschen gibt.“
„Was gibt es wichtigeres für eine Freundschaft, als die Hoffnung? Die Hoffnung, dass sie ewig bestehen bleibt und auch wächst im Laufe der Zeit.“

"Du hast ja Recht" gab Nicola kleinlaut zu. Sie sammelten zusammen die Gänseblümchen ein, die über der ganzen Wiese zerstreut waren.
Als sie genug zusammen hatten, setzten sie sich hin und banden eine Blütenkette. „Meinst du wirklich, dass sich Jannik darüber freuen wird?“ „Aber sicher freut er sich darüber. Er weiß um die Bedeutung der Gänseblümchen.“

Als sie fertig waren, legte Nicola die Gänseblümchenkette auf ein aus Spinnenfäden gewebtes hauchdünnes Tuch. Nicole hatte es vorher mit Wasser angefeuchtet, damit die Blüten noch ganz frisch bei Jannik ankamen. Sie trugen diese dann zusammen ganz vorsichtig zu Jannik
Nicola wurde sogar ein bisschen rot, als sie Jannik die Blütenkette überreichte. Dieser freute sich sehr und nahm ihn sogleich an. Er legte sich die Blütenkette um den Hals und nahm Nicola an die Hand. „Ich hab auch noch was für dich Nicola“ sagte er. „Komm mit.“ Er nahm sie mit zu einer Stelle am Waldrand. Dort klopfte er an einen Baum. Das war der Baum der Eule. „Eule hast du mein Geschenk für Nicola gut bewahrt?“ „Aber sicher“ sprach die Eule. Und nahm mit ihrem Schnabel eine lange Schnur aus ihrem Nest. An ihr hingen ganz viele kleine Noten und diese klagen bei jeder Bewegung. Ein zauberhaftes Lied war zu hören.

„Dies ist die Melodie der Freundschaft. Ich wollte sie dir schon lange schenken, Nicola. Nur habe ich mich bisher nicht getraut sie dir zu schenken. Hab sie extra der Eule gegeben, weil sie doch alles immer so fürsorglich aufbewahrt. Und weißt du Nicola, darüber das die Blütenkette aus Gänseblümchen ist, freue ich mich ganz besonders. Ich bin mir ganz sicher, dass wir ewig Freunde sein werden.“
Nicola wurde ganz leicht vor Freude. Sie schlenderten beide beschwingt durch den Wald und erzählten allen, dass sie jetzt Freunde für immer und ewig sind.
Die Sonne warf verstohlene Strahlen auf die beiden Kinder und der Wind blies ein zartes Lüftchen, denn er kicherte vor Wonne und die Elfenkinder stimmten ein Lied an.


a.r © 21.02.05

Diese Geschichte ist für den Wettbewerb geschrieben, der gerade läuft.

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Andrea Renk, Anmerkung zur Geschichte

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