Hartmut Pollack

Ein heißer Einkauf


Ein heißer Einkauf

Es ist kalt geworden. Ein eisiger Nordwind bläst uns die Müdigkeit, Folge der letzten Nacht, aus dem Gesicht. Die Sonne glitzert im Schnee, sie strahlt voller Pracht vom Himmel. Leicht irritiert kneife ich die Augen zusammen. Es scheint ein ganz normaler Tag zu werden. Einkauf ist angesagt.
Ein wenig Obst zur Verbesserung der Kondition soll es sein. Bananen, na ja im Vergleich zu früher viel zu teuer, aber sie sehen gut aus und werden gekauft. Zwei Kilogramm Äpfel im Sonderangebot als Preisausgleich sowie Clementinen runden das gesunde Obstangebot ab.
An der Bäckerei stockt mein Schritt. Hmm, zum Kaffee etwas Obstkuchen oder Schmandkuchen, gedacht, gekauft. Eine Zeitschrift schließt den Rieseneinkauf ab. Gut gelaunt, einige Späßchen hatten die Stimmung aufgehellt, ging es zurück zum Parkplatz. Klick, klick, das Auto auf, Einkauf verstaucht und es geht zurück in die gemietete Ferienwohnung.
Im Auto küssen wir uns beide erst einmal hingebungsvoll. Anfangs sind es sanfte Küsse, jedoch langsam steigert sich die Intensität. Ich sage bald: „Damit Hören wir besser jetzt auf, sonst erregen wir uns so stark, dass es hier vor dem Einkaufszentrum im Auto passiert.“ „Na und, wär doch nicht so schlimm“, war die elegante Antwort. Die Erziehung gewinnt über die Lust. Wir lachen auf, Zündschlüssel umgedreht und ab geht es in die Wohnung.
Kaum haben wir aufgeschlossen, die Jacken aufgehängt, das Zimmer betreten, geht die heiße Küsserei weiter. „Das einzig richtige Mittel gegen die Kälte draußen,“ sagt sie und schnurrt dabei wie eine Katze.
Ihre Augen glänzen, der feuchte Mund sucht meinen, warme Lippen pressen sich aufeinander. Unser Atem setzt beim Küssen kurz aus, bis wir auf Luftholen durch die Nase umschalten. Danach gibt es seltene Kusspausen.
Meine Hand fasst hinter ihren Kopf und drückt diesen fest gegen mein Gesicht. Die Küsserei wird heißer. Mein Mund fordert ihre Leidenschaft heraus. Der linke Arm hält sie fest an mich gepresst, die rechte Hand löst sich vom Nacken und gleitet langsam den Rücken hinunter. Ein leises Beben läuft durch ihren Körper, lässt sie ihre Brüste fest gegen meine Brust drücken. Ihr Atem wird heftiger. Der Tanz meiner Finger auf ihrem Rücken wird gewollter. Eine Stelle dort erregt sie besonders stark und ich streichele bewusst, immer öfter diese erogene Zone ihres Körpers.
Plötzlich löst sie sich aus meinen Armen, geht wortlos zum Bett, schlägt die Decke zurück und beginnt ihre Schuhe auszuziehen. Es braucht nichts mehr gesagt zu werden.
Meine Schuhe fliegen zum Nachtschränkchen, die Brille folgt. Allerdings wird sie weitaus behutsamer auf den Nachttisch gelegt.
Es scheint ein Wettkampf zu sein. Wer zuerst kleidungslos ist, wird wohl der Sieger sein. Die Kleidungsstücke werden nicht ordentlich weggelegt. Wo ausgezogen liegen sie am Boden des Zimmers, zeigen Richtung weisend den Weg zum Bett auf. Fast gleichzeitig liegen wir schnell unter der Bettdecke.
Sie kuschelt sich fest an mich. Unsere Körper sind noch ausgekühlt. Wir wärmen uns gegenzeitig, unser Liebespiel beginnt von vorn. Ihre Brüste werden von meinen Brusthaaren gestreichelt. Langsam werden die Spitzen auf den Hügeln der fraulichen Schönheit härter, ihre Empfindsamkeit wächst. Genussvoll reibe ich meine Haare an den beiden Reizspitzen. Meine Schöne zuckt heftig mit ihrem Oberkörper, aber sie genießt es auch.
Meine Hände streicheln sanft ihre ganze Körperoberfläche und setzen sie dabei langsam unter feurige Spannung. Kleinste Hauthügel werden zu einer rauen Gänsehaut, lassen sich mit den Fingerkuppen Hügel für Hügel ertasten und steigern bei beiden das innere Verlangen. Nach kurzer Zeit hält sie es nicht mehr aus. Das Vollblutweib in ihr will die erotische Spannung entriegeln, will mich.
Ihre Küsse werden immer fordernder, die Arme ziehen mich fester an ihren Körper. Meine Hände rutschen abwärts, näher an die Grotte der Lust heran. Genussvoll küsse ich sie hinter ihrem rechten Ohrläppchen. Als Antwort erbebt sie, drückt sich noch intensiver an meinen Körper, sucht mit ihrem Knie meine Männlichkeit. Die beidseitige Erregung wächst weiter.
Meine linke Hand spielt im Haargeflecht der fraulichen Lustzone, ganz leis, verträumt noch, anfangs nicht zielbewusst. Ihre Spannung erhöht sich weiter, leises Aufstöhnen zeigt es auf.
Meine Finger streicheln weiter im wuschligen Lustbereich und suchen dabei den Weg in die Höhle der Wonne. Sanft spreizend tauchen sie in das Feuchte der Liebeslust, streben den Zielpunkt des Vorspiels an. Die Hitze meiner Gedanken sprüht aus den Fingerspitzen und lässt die erotische Anspannung in ein Feuer der Lust wachsen. Der weibliche Unterkörper tanzt in rhythmischen Bewegungen den berauschenden Tanz der Wollust, den Reigen verzauberter Quellelfen. Die Quelle der Lust öffnet sich endlich, begehrt das Siegel des Mannes, welcher die Liebesgöttin becirct hat und sie zur Stunde der Ekstase eingeladen hat.
Die Erregungsphasen beider Körper gleichen sich an. Verstand schaltet sich langsam aber sicher aus. Lustschreie, Stöhnen, Tiefatmen erfüllen den Raum austobender Leidenschaft. Unkontrolliert verhallen Laute der Liebe im Rausche wilder Ekstase, steigen in orgastische Höhen und verwirbeln verschwitzte Körper zu Kunstfiguren der Liebe, malen den Himmel der Lust in die Laken eines einfachen Bettes.
Das Orchester lustvoller Geiger steigert sich zu einem orgastischem Schlussakkord und dröhnt in reine Gefühlswelten hinein. Erst langsam kehrt mit dem Endschrei der Lust wieder Vernunft in die Köpfe der Liebenden zurück, lässt den Atem langsamer werden und verströmt mit dem Feucht gleichzeitig Beruhigung in die Körper. Mit einem sanftem Kuscheln verschlingen sich beide Liebenden und genießen eine Ruhephase ihrer Seelen. Schweißperlen kühlen den Rausch der Leidenschaft ab. Ein inniger Kuss setzt den Schlusspunkt.
„Puh“, sage ich, „gegen so einen ganz normalen Einkauf habe ich auf keinen Fall irgendwelche Einwände.“ Mit einem girrenden Lachen antwortet sie: „Brauchst du jetzt eine Stärkung, mein Liebster ?“ Zur Bestätigung kann ich nur nicken.


pk 2/05

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.02.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Poetische Gedanken über Liebe und Natur
Über den Tag hinaus zu schauen, heißt für mich, neben dem Alltag, dem normalen Alltäglichen hinaus, Zeit zu finden, um das notwendige Leben mit Gefühlen, Träumen, Hoffnungen, Sehnsüchten, Lieben, das mit Lachen und Lächeln zu beobachten und zu beschreiben. Der Mensch braucht nicht nur Brot allein, er kann ohne seine Träume, Gefühle nicht existieren. Er muss aus Freude und aus Leid weinen können, aber auch aus vollem Herzen lachen können. Jeder sollte neben dem Zwang zur Sicherung der Existenz auch das Recht haben auf romantische Momente in seinem Leben.

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