Jenni Edmunds-Jones

Meine letzten 3 Jahre

Fast 3 Jahre hatte Joana(Name geändert) jetzt schon keinen Freund gehabt. Jetzt wo sie darüber nachdachte, wäre es ihr nie so lang vorgekommen. 3 Jahre sind eine lange Zeit. Das sagten auch ihre Freundinnen, die sie oft deswegen für dämlich erklärten.
Aber Joana war das egal. Sie wollte sich ändern und so hatte sie sich vorgenommen anzufangen. Nicht mehr wie früher, wo jede zweite oder dritte Woche ein neuer Freund her musste, weil es sonst zu langweilig wurde. Sie wollte nicht mehr als Schlampe dastehen. Nein, diese Zeit war wirklich endgültig vorbei!
Doch was am Anfang noch ziemlich leicht war, wurde mit der Zeit immer schwerer. Denn mit dem Alter kam der Wunsch nach Liebe und Zärtlichkeit. Sie versuchte ihr Glück mehrere Male doch es schlug fehl. Jedes Mal! Bereits nach einem Treffen war ihr klar, dass es nicht der richtige war und so begann sie, sich mit der Zeit immer mehr von der männlichen Seite fernzuhalten.
Im neuen Schuljahr suchte sie sich neue Freunde und versuchte die aus ihrer Vergangenheit zu vergessen. Was ihr oft nicht leicht fiel. Um sich immer weiter abzuschotten gab sie auch ihr liebstes Hobby: das Tanzen, auf. Sie hoffte durch ihre Einsamkeit Interesse an sich wecken zu können, doch nach einigen Tagen hielt sie es nicht mehr aus. Irgendwas musste sich in ihrem Leben ändern! Durch Zufall wurde sie von einer Mitschülerin gebeten ein Pferd zu reiten, was ihr die Möglichkeit bot, ihr anderes Hobby auszuleben und eine neue Freundschaft aufzubauen. Nur eines fragte sie sich: Warum wurde sie gefragt wenn doch vorher kein Kontakt zwischen den beiden bestand und ihre Mitschülerin Joana sonst immer unsympathisch war? Doch in ihrem langjährigen Wunsch nach einem Pflegepferd blühte sie wieder auf und fasste neuen Mut. Auch Melissa(Name geändert) änderte sich in ihrem Charakter ein wenig. Trotz allem hätte Joana nie gedacht, wie gegenteilig doch Melissas Charakter ist.
Bald kam der Herbst und die Ferien standen an. Alle freuten sich riesig, obwohl Joana die einzige war die verreiste. Es stand ein Besuch der Verwandten in Spanien an. Das bedeutete Sommer, Sonne, Strand und Me(e)hr. Dieser Urlaub brachte Farbe auf ihre verblasste Haut.
Und vor allem die zweite Woche genoss Joana sichtlich. Fünf Tage vor der Abreise begegneten ihr am Strand zwei Jungs die sie gern näher kennen lernen wollte. Obwohl sie den Verdacht hatte, dass es Spanier sein könnten. Egal, einen Versuch war es wert! Doch wie sollte sie es anstellen? So entwickelte sich daraus, dass sie es wegen ihrer Schüchternheit schon aufgegeben hatte die Jungs kennen zu lernen, bis sie dann auf sie zuschwammen und sie ansprachen. Was für ein Glück! Es stellte sich heraus, dass sie Deutsch waren und aus Essen kamen. Auf alle Fälle hatte ihr der jüngere besser gefallen, obwohl der ein Jahr jünger als sie war.
Im Lauf der Tage lernte sich das Trio immer besser kennen, flirtete miteinander und machte Ausflüge am Strand zusammen. Joana glaubte das allererste Mal richtig verliebt zu sein und wünschte sich ihre beste Freundin Melissa dabei zu haben. Diese Gefühle in ihr waren einfach unbeschreiblich schön. Aber genau aus dem Grund hatte sie furchtbare Angst. Denn wie sollte eine Beziehung auf so weite Ferne standhalten können. Es war unmöglich!
Als dann der Tag des Abschieds kam, hatte Joana sich noch nie so traurig gefühlt. Es war als wenn ihr Herz entzwei gerissen wurden wäre. Sollte es jemals die Möglichkeit geben sich wiederzusehen. Diese Gedanken ließen Joana noch Tage danach nicht ruhig schlafen. Doch mit der Zeit beruhigten sich ihre turbulenten Gefühle und sie versuchte Benni(Name geändert) so schnell wie möglich zu vergessen.
Es vergingen wieder zwei Monate, die Joana ohne Freund, aber doch glücklich verbrachte. Dann begann der kalte Winter. Vor allem in dieser Zeit wünschte sie sich so sehr einen Freund, der sie an kalten Abenden wärmte und sie liebte. Doch gab es so was überhaupt?
Anfang Dezember begann ihr aufzufallen, dass da ein seltsames Gefühl in ihr war, wenn sie einen ihre Mitschüler ansah. Sie versuchte dieses Gefühl zu verdrängen, doch anstatt zu verschwinden, wurde es immer stärker. Bald stand dann ein Kinobesuch mit der Klasse an. Das einzige, auf das Joana sich freute war auf IHN. Zum Glück schien es so als mochte er sie und sie konnte ihr Glück gar nicht fassen, als ER ihr den Platz neben sich im Kino anbot. „Im Dunkeln ist gut munkeln“, heißt es doch so schön, aber leider wurde da nicht viel draus. Das einzige was daraus entstand war die Lüge, sie wäre mit diesem Mitschüler zusammen. Eigentlich hatte sie ja kein Problem damit, denn war es nicht ihr Wunsch mit IHM zusammen zu sein? Aber woher sollte sie denn wissen ob ER es auch ähnlich wie sie dachte? Diese Frage klärte sich ein paar Tage vor Weihnachten, als ER sie im Internet um ein Date bat, welches Weihnachtsgeschenke kaufen als Überschrift trug. ;-)
Am Ende dieses wundervollen Tages wussten beide nicht was sie tun sollten. Trotz des Kusses auf der Rückfahrt, war keinem von beiden klar was jetzt Sache war. Doch gleich am nächsten Tag wurde ein neues Date ausgemacht und es war klar: Die beiden waren ein Paar. Beinahe jedoch hätte sie ein eigentlich aus einem dämlichen Grund entstandener Streit auseinander gebracht. Da Joanas Gefühle trotz der starken Verletzung aber zu stark waren, war es ihr einfach nicht möglich, die Beziehung zu beenden.
Als im neuen Jahr die Schule wieder anfing sprach es sich sehr schnell in der Klasse herum, dass die beiden jetzt ein Paar waren. Joana und auch ER hatten am Anfang starke Bedenken, ob ihre Klassenbeziehung standhalten würde.
Aber spätestens jetzt, nach einem Monat mit IHM ist ihr klar, dass ER ihre erste große Liebe ist und sie hofft inständig, dass auch ER empfindet wie sie.
Wo am Anfang noch Angst war, dass sie ihre Gefühle verlieren würde, ist jetzt ein Gefühl, dass Geborgenheit, Liebe und Sicherheit wiederspiegelt.
Genau das, was sie sich so lange gewünscht hatte.







© by Jenni E.-J

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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