Petra Gerhardt

Aufstand im Meereswasseraquarium

Abends sass Fuchsi wie so oft, sinnend vor seinem Aquarium und träumte so vor sich hin.
Er beobachtete die Bewohner und fragte sich „wieso sind sie letzte Zeit nur so träge?“
Plötzlich näherte sich einer seiner beiden Glühkohlenanemonenfische und beobachtete was Fuchsi da so tat.
Unruhig bemerkte Fuchsi das er das Gefühl hatte genaustens von ihm studiert zu werden.
„So etwas kann es doch gar nicht geben“ dachte er sich.
Aber da irrte er sich gewaltig.
„Langweilig, jeden Tag das Selbe , nicht wahr?“ fragte der Glühkohlenanemonenfisch .
Verwundert blickte Fuchsi in sein Aquarium und dachte er würde träumen denn er hatte genau verstanden was der Glühkohlenanemonenfisch sagte oder träumte er gar?
„ja, ja“ murmelte ein Klein`s Falterfisch der sich auch an der Aquariumsscheibe eingefunden hatte.
„Hier wird einem aber auch nicht die geringste Abwechslung geboten“
Fuchsi dachte sein Verstand würde nun vollends schwinden.
Aber so sehr er sich auch bemühte nichts zu hören, es unterblieb nicht. Im Gegenteil die Stimmen wurden immer mehr und ehe er sich versah, befanden sich alle Aquariumsbewohner an der Scheibe und starrten ihn an und jeder murmelte das Seine.
Proteste über Proteste musste Fuchsi sich anhören.
Er presste sein Gesicht ganz dicht an die Scheibe des Aquariums und fing an mit den Aquariumsbewohnern zu reden.
„Was mault ihr? Ich tue doch wahrlich alles was möglich ist, um es Euch hier so schön und gemütlich zu machen und opfere dafür fast jede freie Minute“
Ein lautes Lachen war die einzige Antwort die er vorerst bekam.
„Alles?“ fragte einer seiner Seestern . Du sitzt den ganzen Tag vor dem blöden Kasten da, der sich PC nennt und diskutierst und bastelst an irgendwelchen Techniken rum.
Wo aber denkst Du dabei mal an unser Seelenheil?“
Nun wurde es Fuchsi doch zu bunt.
„Was erwartet ihr von mir? Das tue ich doch alles für Euch und ihr habt nichts anderes zu tun als Euch zu beschweren.
Aber nun gut, ich bin ja nicht so und höre mir gerne an was ihr als Verbesserung vorschlagen würdet“
Beratend steckten nun alle Meereswasserbewohner die Köpfe zusammen und da sie alle durcheinander tuschelten, konnte Fuchsi nichts hören.
„Nun gut dann werde ich mir mal solange eine Tasse Tee machen“ murmelte er in seinen Bart und verschwand in die Küche.
Wie wahnsinnig“ dachte er sich. „Wenn mich hier jemand so sehen könnte, würde er mich kurzerhand einliefern lassen“
Mit verschränkten Armen setzte er sich nun abwartend wieder mit seiner Tasse Tee vor sein Aquarium und schüttelte immer nur den Kopf.
Vielleicht hatte er ja doch nur geträumt und macht sich hier zum Affen indem er auf eine antwort wartete.
Doch ehe er das noch richtig zuende dachte, näherten sich die Aquariumsbewohner wieder und das Männchen seiner Gelbschwanz Domisiellen übernahm es die Forderungen vorzutragen.
„Wir haben und entschieden. Namen wollen wir und auch die Möglichkeit Tag und Nacht unterscheiden zu können. Zudem möchten wir die Möglichkeit haben bei Mondschein und berauschend romantischer Musik zu tanzen“
Fuchsi kratzte sich am Kopf und glaubte kaum was er da hörte.
„ja, genau“ wisperten die Pergnon Krabben „Und es würde auch nichts schaden wenn man mal ein freundliches GUTEN MORGEN und GUTE NACHT von Dir hören würde“
Nun musste Fuchsi herzhaft lachen „ansonsten habt ihr aber keine Wünsche?“
Er bekam sich kaum ein .vor lauter Lachen.
Schließlich beruhigter er sich aber und dachte nach.
So ganz schienen diese Lebewesen ja nun doch nicht Unrecht zu haben, wieso sollte nicht auch ihnen ein wenig zusätzliches Glück gegönnt sein.
Da er seine Aquariumsbewohner ja allesamt lieb gewonnen hatte und natürlich immer nur das Beste für sie wollte , versprach er ihnen sich das Ganze mal durch den kopf gehen zu lassen und zuzusehen was er davon ermöglichen könnte.
Nach einer unruhigen Nacht in der ihm immer wieder einige Ideen durch den Kopf gingen, stand er auf und sein erster Weg war in sein Wohnzimmer.
Er ergriff seine Tasse Kaffe, setzte sich vor sein Aquarium und begrüßte alle die schon wach waren mit einem freundlichen GUTEN MORGEN!
Man sollte es kaum glaube, jeden einzeln und sogar mit Namen.
Freudig überrascht näherten sich die Aquariumsbewohner der Scheibe , senkten ihr Haupt und sprachen wie im Chor.
„Guten Morgen Meister des Meeres“
Fuchsi musste lächeln denn er hatte nicht mit der Ehre gerechnet von ihnen als Meister bezeichnet zu werden.
Schweigend und immer noch lächelnd akzeptierte er die Anrede und er schlürfte genüsslich und sehr zufrieden seinen Kaffee.
Nun war er erst recht motiviert ihnen ihren noch verbliebenen Wunsch zu erfüllen.
Noch am selben Tag, besorgte er sich eine Anlage, die , die Mondphasen simulierte.
Er baute diese an und gleichzeitig zwei kleine Musikboxen, mit deren Hilfe, er bei Mondsein sanfte Musik einspielte.
Es war eine Freude die Aquariumsbewohner beim tanzen zu beobachten, auch schienen sie nun intensiver mit ihren Farben zu spielen und das machte sein ganzes Becken noch schöner als es ohnehin schon war.
Glücklich und zufrieden genoss Fuchsi diesen Anblick und ihm war klar ,s ist so einfach, Lebewesen glücklich zu machen.
Wenn das doch bei und Menschen auch so einfach wäre.
Fazit der ganzen Geschichte:
Hört doch ab und zu mal ganz genau hin, vielleicht haben Eure Aquariumsbewohner Euch auch ein paar Wünsche mitzuteilen.


©by Roxania

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.03.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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