Pitty Blue, Teil 4: Pitty Blue backt einen Kuchen

„Morgen ist Muttertag“ dachte Pitty Blue während sie auf der Couch lag und sich putzte. „Ich muss unbedingt noch etwas tolles für meine Mama besorgen. Aber was nur?“

Mit einem Satz sprang sie von der Couch und tappste zu der Abstellkammer, in der sich ihr Wunsch-Regenbogen befand. „Ich könnte eigentlich ein kleines Nickerchen machen“, dachte sie, legte sich auf den Regenbogen und dachte noch „vielleicht fällt mir dann ja ein, was ich meiner Mama schenken könnte. Vielleicht könnte ich ihr einen Kuchen backen!“

Gerade eben hatte sie diesen Gedanken zu ende gedacht, als auch schon wieder alles um sie herum anfing sich zu drehen. Der Regenbogen hob sie in die Lüfte, hinauuuf und wieder hinuuuunter. Ihr begegneten viele kleine Ameisen und dahinten sah sie den dicken Brummbär aus dem Schwimmbad. Und dort? War das nicht Peter Pan, der kleine Junge, der nie erwachsen werden wollte?

Und auch die Stimme war wieder da, die ihr liebliches Lied sang „Pitty Blueeee, das bist Duuuu. Komm hier heeeeer, es ist nicht schweeeeeer“.

Plötzlich war wieder alles still um sie herum und Pitty Blue öffnete die Augen. Wo war sie nur? Sie stand direkt vor einem Backofen in einer großen weißen Küche. Auf ihrem Kopf trug sie eine Mütze. Eine große weiße Mütze wie Bäcker sie tragen. Und sie trug eine weiße Schürze. Was hatte das zu bedeuten? Sollte sie wirklich einen Kuchen backen? Aber sie wusste doch gar nicht wie das geht.

„Warte, ich helf Dir keine Pitty Blue“ hörte sie eine Stimme hinter sich. Sie drehte sich um und glaubte ihren Augen kaum. Da stand das Sandmännchen direkt vor ihr! „Du möchtest doch einen Kuchen backen oder Pitty Blue? Ich weiß wie das geht und ich werde es Dir zeigen! Hol doch bitte mal die große Schüssel, die da vorne auf dem Tisch steht“.

Immer noch staunend tappste Pitty Blue zu dem Tisch und musste sich ein wenig recken, damit sie an die Schüssel ran kam. Sie nahm sie und ging zurück zum Sandmännchen.

„So“, sagte das Sandmännchen „und nun nimm Dir bitte 3 Eier und schlage sie auf und gebe das Ei in die Schüssel.“ Pitty Blue hatte ein wenig Schwierigkeiten, an die Tischplatte heran zu kommen, und nahm sich deshalb einen kleinen Hocker, stellte sich darauf, nahm sich die Eier, schlug sie auf und schüttete sie in die Schüssel.

„Toll machst Du das Pitty Blue! Du könntest glatt ne Bäckerin werden!“ Und nun schau was ich mache und mach es mir einfach nach.“ Das Sandmännchen nahm etwas Zucker und schüttete ihn in eine andere Schüssel. „Ich backe für meine Mama nämlich auch einen Kuchen“ lachte das Sandmännchen.

Pitty Blue schüttete also auch etwas Zucker in ihre Schüssel. Dann nahm sie den Schneebesen, genauso wie es das Sandmännchen vormachte und vermengte den Zucker mit dem Ei. Nach und nach gab sie dann noch Mehl und Backpulver dazu.

Als der Teig fertig war, konnte sie nicht widerstehen und stupste ganz vorsichtig mit einer Pfote in die Schüssel um den Teig zu probieren. „Mmmm, der schmeckt ja schon super“ schwärmte sie.

Dann füllte sie den Teig in eine große Herzform und das ganze kam dann in den Ofen. „Jetzt müssen wir nur noch 1 Stunde warten und dann ist der Kuchen auch schon fertig“ lachte das Sandmännchen.

Dass es so einfach war, einen Kuchen zu backen, hätte Pitty Blue nie gedacht. Aber ohne die Hilfe des Sandmännchens hätte sie es auch gar nicht geschafft.

Als der Kuchen fertig war, nahm das Sandmännchen ihn vorsichtig aus dem Ofen und löste die Form. Das Herz aus lecker riechendem Teig stand nun vor ihr. „Sieht aber noch ein wenig langweilig aus“ sagte sie. Auch das war anscheinend kein Problem für das Sandmännchen, denn im Nu standen ganz viele Süßigkeiten vor ihr, mit denen Pitty Blue den Kuchen verzieren konnte.

Zunächst einmal sprühte sie ganz viel Sahne darauf. Die verstrich sie dann mit einer Gabel, so dass es ein tolles Muster ergab.

Mit Gummibärchen verzierte sie nun den Rand des Kuchens. Eine kleine Rose aus Marzipan setzte sie in die Mitte des Herzens und da sie noch nicht schreiben konnte, bat sie das Sandmännchen, „Ich hab Dich lieb Mama“ auf den Kuchen zu schreiben. Mit bunter Regenbogenfarbe schrieb das Sandmännchen den Text auf das Herz.

Ja, das war eine tolle Torte! Die schönste, die Pitty Blue je gesehen hatte! Sie umarmte das Sandmännchen und sagte „Ich hätte das alleine nie geschafft. Danke dass Du mir so geholfen hast! Meine Mama wird sich bestimmt ganz ganz doll über den Kuchen freuen!“

Nachdem sie das ausgesprochen hatte, fand sie sich plötzlich auf dem Regenbogen wieder. Und wieder ging die Fahrt hinauuuf und hinaaab und hoooch und runter.

Und als sie die Augen öffnete, lag sie wieder auf ihrem Wunsch-Regenbogen und die Torte stand direkt vor ihrer Nase. „Da wird die Mama sich aber freuen!“ dachte Pitty Blue.

„Und ich freue mich auch schon auf das nächste Abenteuer“ jubelte sie. Aber was das sein wird, erzähl ich Euch erst in der nächsten Geschichte. Und jetzt schließt brav die Augen, macht es wie Pitty Blue und stellt Euch einen wunderschönen, bunten Regenbogen vor und seid gespannt drauf, wo er Euch heute Nacht hinbringen wird.

© Andrea Koßmann, 27.02.2005