Es ist bereits die Nacht hereingebrochen. Die Sterne funkeln hell am Firmament. Es ist eine wunderschöne Spätwinternacht.
Wie jeden Tag sitz ich auf meinem Stuhl und sehe in diese Dunkelheit hinein. Neben dem Fenster steht mein PC. Vor drei Stunden noch, hatte ich mit einem Mädchen, dass ich noch nie in meinem Leben gesehen hab geredet und gespielt. Wir kennen uns nun schon seit mehr als eineinhalb Jahre und ich habe sie noch nie gesehen. Nun, Sie ist derzeit in den USA um ihr Englisch zu verbessern. Aber das erst seit einem halben Jahr. Ich hätte sie also schon davor treffen können. Aber es war mir nicht möglich. Zumindest rede ich mir das ein, um mich besser zu fühlen. In Wirklichkeit habe ich nur Angst, dass sie mich sehen könnte, und vor Schreck weglaufen würde. Ich bin ein Scheusal und bringe es nicht fertig mein Äußeres zu verändern, obwohl ich die Möglichkeit hätte. Sie sagt mir jedes Mal wenn ich mit ihr schreibe, dass es egal wäre. Es ist aber nicht für mich egal. Mein Selbstvertrauen hängt damit zusammen.
Wir hatten mal wieder Streit, wie so oft. Und immer wird er durch mich ausgelöst. Ich, der selbst nicht im Geringstem gut ist, fordere von ihr alles. Sie soll perfekt sein, klug und allwissend. Wir spielen und wenn sie etwas falsch macht wird ich sehr schnell sauer und wütend. Es ist ja nicht einmal meine Absicht. Ich bin einfach so. Und dann red ich auch nicht mehr mit ihr. Sag zu ihr, dass ich lieber fernsehen geh. Ich meckere sie voll. Obwohl ich das doch eigentlich nicht will.
Dann sag ich immer zu mir, wenn ich da alleine vor dem Fenster sitze, dass sie mit mir nie glücklich werden wird. Da ich immer wieder so sein werde. Gemein und Schrecklich. Sie hat jemand besseres verdient. Ja, dass sag ich mir dann immer.
Es hätte soviel mehr sein können. Aber so, ist es besser wenn sie sich jemand anderen sucht. Den sie auch im wirklichen Leben kennt und nicht nur über das Internet.
Die Zeit ist mittlerweile schon soweit vorangeschritten, dass ich mich hingelegt habe. Und ich werde meine Gedanken wieder ändern. Und morgen wieder mit ihr reden.
Da ich glaube sie zu lieben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.03.2005.
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