Ich gehe durch die Straßen meiner Stadt. Es ist eine Stadt wie viele Städte. Sie löst bei mir Angst und Beklemmung aus, aber auch Freude, Glück und Geborgenheit. Ich kann weder mit, noch ohne sie leben.
Es regnet, meine Kleidung klebt wie eine zweite Haut an meinem Körper. Doch ich beachte es nicht weiter. Meine Gedanken kreisen nur um dich. Dauernd schießen mir deine Worte durch den Kopf: Ich liebe dich, mein Leben.
Da werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Menschen rennen an mir vorbei und bilden einige Meter vor mir eine undurchdringliche Mauer aus Körpern. Sirenengeheul erfüllt die Luft.
Ich wende mich ab. Es passieren ständig Unfälle und unter die Masse der Schaulustigen will ich mich nicht mischen.Doch da höre ich einen Schrei. Ich fahre herrum, denn es ist deine Stimme, die ich höre. Bist du verletzt?
Ich renne auf die Menschen zu und drängel mich rücksichtslos durch sie hindurch. Niemand beachtet mich.
Du kauerst am Boden über eine reglos daliegende Gestalt gebeugt in der Mitte der Leute. Überall um dich herrum ist Blut. Ich höre, dass du weinst.
Der Sanitäter, der sich über den leblosen Körper gebeugt hatte, richtet sich auf. Hoffnungsvoll schaust du ihn an. Doch er legt dir eine Hand auf die Schulter und schüttelt traurig den Kopf.
Du schreist auf.
Ich will dich trösten, deinen Schmerz teilen. Es tut mir weh, wenn du traurig bist.
Ich beuge mich über dich und sehe das Gesicht der Toten. Doch was ich sehe, verschlägt mir den Atem. Denn die Tote, die du beweinst und betrauerst, ist mir nicht unbekannt.
Entsetzt blicke ich in meine eigenen, leblosen Augen.
Vorheriger TitelNächster TitelIch hoffe, sie gefällt euch... *gg*Christina Faul, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2005.
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