Maria Rodriguez

Lonely Rainbow

Ich hörte Schritte und der Geruch von Duschbad wehte in Livio’s Arbeitszimmer. Es war Alec, ich spürte das. Wahrscheinlich blieb er kurz an der Tür stehen, dann kam er langsam auf mich zu. Ich drehte mich nicht um.
 
„Jessy, alles okay?“, fragt er hinter mir. Ich zuckte nur mit den Schultern. Alec setzte sich neben mich und streichelte meinen Rücken.
 
„Was ist los?“ Seine Worte klangen so zärtlich. Ich sagte nix, sondern vergrub mein Gesicht nur noch tiefer in die Kissen. Seine Hände wanderten höher zu meinem Nacken. Er fuhr mir durch meine Haare.
 
„Es ist wegen den Universitäten, stimmt’s? Ich habe doch nur gesagt, dass ich bis jetzt erst 4 Angebote habe. Es sind noch fast 10 Monate, bis ich anfange zu studieren. Da kann sich noch so viel ändern!“
 
Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Er saß nur in Boxershorts neben mir.
 
„10 Monate?“
 
„Ja, nächsten August fange ich an zu studieren. Ich habe schon längst einen Schulabschluss hier gemacht, da sich aber noch keine Universität gemeldet hatte und wir umgezogen sind, bin ich in Deutschland noch ein bisschen zur Schule gegangen.“
 
„Du bist 18, richtig?“
 
„Ja… stimmt, das hatte ich dir glaub ich, nie gesagt, oder?“
 
„Nein!!“
 
„Oh, schlimm?“
 
„Nein!!“
 
„Und, dass sich mit Johnny Depp Geburtstag habe, wusstest du sicher auch nicht.“
 
„Nein!!“
 
„Interessiert dich das?“
 
„Nein!!“, sagte ich wieder.
 
„Hey!! Kannst du auch noch etwas anderes sagen?“
 
„Mhm... nein!“, ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn herausfordernd an.
 
Seine eine Hand wanderte immer noch über meine Haut und war jetzt am Bauch angelangt, was mich total verrückt machte und ich bekam Gänsehaut.
 
„Darf ich dich küssen??!!“
 
„Mhm….“, sein Gesicht kam schon näher und seine Hand wanderte immer weiter unter mein Top, „… mach schon!!!“, presste ich noch heraus, bevor sich unsere Lippen trafen.
 

 
Tonight, I'm yours
And you are mine
I know a place we can hide
I know a place
Where we can finally see the rainbow
And we can fly fly fly fly fly

I know a place
Over the lonely lonely rainbow
Were we can make things right

I know a place where we can
Always be together
And we can go tonight

I know a place where we can live our lives
And I know a place
Where we can see the light
 

 
Leise klang der Song aus dem Wohnzimmer. Mir war ganz warm geworden unter Alec’s Küssen.
 
„Warte kurz!“, murmelte ich und stand auf. Alec hatte mir schon mein Top ausgezogen, „Ich bin gleich wieder da!“
 
Schnell schlüpfte ich aus dem Zimmer und ging zu Livio, der nun im Wohnzimmer saß und dort seine Zeitung las. Er sah auf, als ich vor ihm stand.
 
„Ui, gibt’s ein Problem??“
 
„Ähm… ja. Also, ich… naja es ist so, dass Alec und ich… wir… ich glaube nicht, dass er…“
 
„Okay! Warte ein Augenblick!“
 
Woher zum Teufel wusste Livio nun schon wieder, was ich eigentlich wollte.
 
Ich hörte, wie er in der Küche war und danach im Bad. Wahrscheinlich hatte er mich wieder völlig falsch verstanden.
 
Dann stand er wieder vor mir mit 2 Gläsern und einer Flasche Wein in der Hand.
 
„Hier! Lasst es euch schmecken!“. Er drückte mir den Wein und die Gläser in die Hand.
 
„Aber.. ich meinte...“
 
Er unterbrach mich: „Ich weiß, was du meintest!“ Livio kramte in seiner Hosentasche.
 
„Hier, das sind aber die allerletzten, die ich finden konnte.“ Nun gab er mir 2 Kondome.
 
Ich lachte laut heraus: „Verdammt, das meinte ich auch nicht, aber trotzdem danke! Ich wollte eigentlich nur nach einer weitern Decke fragen, weil wir nur eine haben. Ich wollte dich nicht noch später stören!“
 
„Eine Decke?? Und da druckst du so herum??“, er schüttelte mit dem Kopf und holte eine weiter Decke aus seinem Schlafzimmer.
 
„Danke, Livio. Gute Nacht!!“, ich gab ihm ein Küsschen auf die Wange und ging wieder zu Alec.
 
Er sah mir schon entgegen, wie ich so beladen in der Tür stand.
 
„Eine Decke?“
 
„Ja, es wird hier wirklich kalt in der Nacht!!“
 
„Das weiß ich, Jess.“, er nahm mir die Decke ab.
 
„Und hier noch… Wein und.. also Livio hat mir die Kondome gegeben.“
 
„Schlauer Kerl!“, grinste Alec.
 
Ich steckte ihm zu Zunge raus: „Alec, was soll das bedeuten??“
 
„Nix, Süße!“
 
„Doch!! Du willst mit mir schlafen, oder?“
 
„Mhm... welcher Kerl würde dich von der Bettkante stoßen??“
 
„Das heißt also, ja?“, flüsterte ich, stellte den Wein auf den Boden und ging zu Alec.
 
„Ja… aber… Jess, wenn du nicht willst, dann ist das okay. Wir müssen ja nicht, ich meinte, wir haben ja eine Menge Zeit.“
 
„Haben wir?“
 
„Ja…, aber… es spielt keine Rolle, oder? Ob heute oder morgen oder vielleicht erst in 3 Monaten.“
 
„Ja.. irgendwie hast du Recht! Aber Alec du weißt, dass es etwas ganz Besonderes ist…“
 
„Jessy, ich liebe dich! Du bist etwas ganz Besonderes und somit auch alles was ich wir gemeinsam machen ist etwas ganz Besonderes.“
 
Er war zu süß. Ich küsste ihn und langsam zog er meine Hose aus.
 
Ich angelte nach dem Wein und Alec zog den Korken heraus.
 
Wir stießen an.
 
„Auf uns!“, flüsterte er.
 
„Auf uns! Ich liebe dich!“ Schon nach einigen Schlücken stellten wir den Wein weg und hatten wieder ganz mit uns zu tun.
 

 
Tonight, I'm yours
And you are mine
I know a place we can hide
I know a place
Where we can finally see the rainbow
And we can fly fly fly fly fly

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.04.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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