Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Manche Kinder ...“ von Nora Runge

Liebe Nora,
Kinder sind Kinder. Egal wie alt sie sind, in den Augen der Eltern bleiben sie "leider" immer Kinder. Waren wir es nicht auch in den Augen unserer Eltern? Sie sind eigenständige Persönlichkeiten, mit ihren eigenen Wünschen und Hoffnungen. Mit eigenen Problemen, Traurigkeiten und Lügen.Sie brauchen uns irgendwann nicht mehr. Wir haben sie ein großes Stück des Weges begleitet. Und stehen dann da und sehen ihnen nur noch nach. Wir sollten dankbar und glücklich sein, das sie sich entwickelt haben. Nicht immer so, wie wir uns das vielleicht gewünscht und vorgestellt haben. Aber so, wie sie leben wollen, das ist ihre eigene Entscheidung, bei der wir unsere Meinung sicher gerne sagen dürfen. Wir dürfen sie nur nicht daran hindern, ihren eigenen Weg zu finden. Ich habe selbst vier Kinder im Alter von 20, 12, 10 und 6 Jahren und stehe immer wieder vor Entscheidungen, die ich mit meinen Kindern gemeinsam treffen möchte, um uns ein schönes, glückliches gemeinsames Leben zu ermöglichen. Dieser Weg gemeinsam ist viel zu kurz.Mit einem lachenden und einem tränenden Auge sehe ich ihnen zu, wie sie erwachsen werden. Alles hat seine Zeit....
Dir alles liebe und einen lieben Gruß
Viola

Nora Runge (02.02.2007):
Liebe Viola, vorausschicken möchte ich, dass diese Zeilen mir einfielen, als Bekannte mir über die Sorgen mit ihren Kindern berichteten. Ich sehe es wie Du. Uns bleibt nichts anderes, als unsere Kinder auf die Beine zu stellen, ihnen das Laufen beizubringen - den Weg durchs Leben müssen sie alleine gehen. Wir können ihnen nur hilfreich die Hände reichen, falls sie uns brauchen. Wir haben zwei Söhne (36 u. 27 Jahre alt). Beide stehen schon auf eigenen Füßen. Mein Mann und ich haben alles getan, sie zu selbstständigen und aufrechten Menschen zu erziehen. Und wie es aussieht, ist es uns gelungen - auch wenn wir uns das eine oder andere vielleicht anders vorgestellt hatten. Aber Du hast recht: Sie sind eigenständige Persönlichkeiten, die ein Recht auf ihr eigenes Leben nach ihren Vorstellungen haben. Ja, der gemeinsame Weg mit den Kindern erscheint uns Eltern wirklich viel zu kurz. Als jetzt unser Jüngster in eine andere Stadt zog, hatte ich tüchtig daran zu knabbern. Aber dann denke ich daran, dass es meinen Eltern nicht anders ging. Sie "verloren" innerhalb eines Jahres ihre drei Töchter und mussten ihr Leben neu einrichten. Das ist halt der Lauf der Welt - aus Kindern werden Erwachsene. Ich danke Dir für Deine herzlichen Zeilen. Auch ich wünsche Dir alles Liebe und sende Dir liebe Grüße, Nora