Werner Pfelling

Buchvorstellung: Ein erotisches Experiment und andere amüsante Geschichten

 

  Der Autor erzählt in ernsten und heiteren Geschichten von der Suche nach dem richtigen Partner, von der Kurzlebigkeit mancher Ehen, vom Ausleben sexueller Freiheit, von Verhaltensstörungen in der stressigen Gesellschaft und der Zunahme krimineller Energien. Die amüsanten und originellen Kurzgeschichten versprechen eine spannende und kurzweilige Lektüre.

Inhaltsangabe der 14 Geschichten:

Das großzügige Geschenk: Der Geschäftsmann Hendrik bittet seinen Freund, mit dem Auto die Ehefrau und zwei Kinder an die Ostsee zu fahren. Er werde in einigen Tagen nachreisen, erscheint aber nicht.

Singles: Ein Journalist befragt vier junge Frauen, warum ihr Verhältnis mit dem Medizinstudenten Sebastian nur von kurzer Dauer war.

Das Mietshaus Nr. 17: Im Mietshaus Nr. 17 leben Deutsche und Ausländer friedlich zusammen. Etwas laut wird es, als plötzlich Russlanddeutsche einziehen.

Die Grillparty: Der verheiratete Urologe Dr. Müller will seinen Schulfreund Helmholz und dessen Lebensgefährtin zu einer Grillparty einladen, die mit einem sexuellen Höhepunkt ausklingen soll.

Ehe auf Zeit: Zwei junge Paare haben sich schnell gefunden, aber nach der Heirat beginnen die Probleme. Schon droht die Scheidung.

Der zweite Stammtisch: In einer Kneipe treffen sich vier Männer sonnabends zum Bier. Dabei entwickeln sie kriminelle Ideen.

Ein erotisches Experiment: Ein Mann lernt zwei Frauen kennen und lebt mal bei der einen, mal bei der anderen. Dabei stößt er auf völlig unterschiedliche Verhaltensweisen, Wünsche und Interessen.

Die Gestörten: Die Psychotherapeutin Dr. Sommer muss sich die seltsamsten Dinge anhören, die kranke Patienten auf der Couch erzählen. Die Ärztin will sie mit einer Gruppentherapie heilen.

In luftiger Höhe: Die Gondel einer Seilbahn bleibt plötzlich stehen. Vier Personen sitzen sich schweigend gegenüber und grübeln: Sind die auf der einen Seite Ossis, die auf der anderen Seite Wessis?

Gib mir meine Frau zurück: Im Urlaub entscheiden zwei Ehepaare, dass sie probehalber den Ehepartner tauschen wollen. Kann das, nachdem der Alltag wieder eingekehrt ist, gut gehen?

Das Muttersöhnchen: Ein junger unbeholfener Mann möchte beim Chatten eine Freundin finden. Am Besten gefallen ihm allerdings die weiblichen Schönheiten, die das Fernsehen zu bieten hat.

Der Lebensmüde: In einem Seniorenheim äußert ein alter Mann, dass er sich umbringen will. Seine Tischnachbarn verwickeln ihn in Gespräche und wollen ihn von seinem Vorhaben abhalten.

Der Sexprotz: Ein Mann Ende vierzig hat fünf Frauen kennen gelernt und will sie sich pro Woche aufteilen. Das bringt ihn in allerhand Schwierigkeiten.

Das Verhör: Ein allein stehender Mann wird von zwei Polizisten verhaftet. Auf dem Revier soll er zu seiner Verwunderung Aussagen über sein Sexualleben machen.



Leserrezensionen:

Uta Rowe, Lektorin der Eulenspiegel Verlagsgruppe:
Ich habe den Text gleich zweimal gelesen und kann mich positiv beeindruckt äußern über Ihre Schreibweise, Ihren zuweilen subtilen, selbstironischen Ton und den erfrischend unaufdringlichen Humor. Die Hoffnung auf ein harmonisches Leben mit zwei Frauen ist natürlich eher eine männliche, aber auch für mich war es, wie gesagt, köstlich zu lesen.

Artikel im Neuen Deutschland, 01.06.2006:
Werner Pfelling, einst Theaterkritiker der Jungen Welt, entwickelt einen ausgeprägten Sinn für das Erfinden merkwürdiger und doch realer Situationen. Fast alles dreht sich um das ewige Aufeinandertreffen von Mann und Frau, das nach den Gesetzen der Physik zum Abstoßen führt. […] Der Typ Mann, auf den es der Erzähler abgesehen hat, scheint jeweils auf seine Weise einen "Sprung in der Schüssel" mit sich zu tragen. Er bekommt sein besonderes psychologisches Profil, das sich weder mit ironischer Distanz noch mit satirischem Biss so einfach übergehen ließe. Nicht zuletzt bringen die Pointen den Hauch des Banalen zurück.

Leseprobe

Auszug aus der Geschichte "Das Verhör"

    Mein Wecker zeigte fünf Uhr morgens an, ich hatte mir gerade im Wohnzimmer die Beine vertreten wegen dieser dämlichen Krankheit, den nächtlichen Wadenkrämpfen, bei denen ich nach Empfehlung meines Arztes jedes Mal hin und her laufen soll, um mir Linderung zu verschaffen. Plötzlich klingelte es um diese frühe Zeit heftig an der Wohnungstür. Ich wollte meinen Organismus gerade fragen, ob er mir noch zwei Stunden Schlaf gönnt, aber nein, ich musste zur Tür, hinter der zwei Männerstimmen riefen: "Aufmachen! Polizei!"

    Ich öffnete, und schon standen ein dicker und ein dünner Polizist vor mir, und sie erklärten mir, ich müsse mit zum Revier. Ich solle mich noch waschen, rasieren und anziehen, sie würden sich inzwischen die Wohnung begucken, Schränke, Regale und soweit vorhanden die Festplatte des Computers. Ich fragte, was das solle, aber sie meinten, das würde ich auf dem Revier schon rechtzeitig erfahren. Als ich angezogen war, hielten die Polizisten aus meiner dürftigen Bibliothek zwei Bücher in der Hand - Gedichte von Rainer Maria Rilke und "Ludwig Feuerbach und das Ende der klassischen deutschen Philosophie" von Friedrich Engels. Beide Männer hoben die Bücher mit verwunderter Geste in die Höhe. Ich fragte die Polizisten, die in Uniform erschienen waren, ob sie einen Durchsuchungsbefehl hätten, so heißt das wohl, aber sie verneinten das, den brauchen sie nicht. Ich fragte noch einmal mit etwas erzürnter Stimme, was der ganze Vorgang solle, aber der dicke Polizist sagte nur: "Kommen Sie jetzt."

    Der dünne Polizist schloss meine Wohnungstür ab und überreichte mir feierlich das Schlüsselbund. Schon saß ich in einem Auto mit vergitterten Fenstern, wie man es auf der Straße sieht, wenn die Bullen gerufen werden müssen. Es war eine lange Fahrt, es mussten schon die Vororte meiner Stadt sein, und ich befürchtete, das Kribbeln in meinen Beinen würde sich wieder melden, das verdammte Restless-Legs-Syndrom.

    Der Raum im Polizeirevier war kärglich eingerichtet, es sah alles nach IKEA aus, da hatte ich stabilere Regale in meiner Wohnung, und die Stühle, eher Hocker statt Stühle, waren recht unbequem, fairerweise muss ich zugeben - für beide Parteien. Auch störte und blendete mich das Licht aus Scheinwerfern, die an der Decke hingen und nur auf mich gerichtet waren.

    Ich fragte, ob ich endlich erfahren dürfe, warum ich hier unbequem sitzen muss, und der dicke Polizist sagte, es gehe in dem Verhör um mein Sexualleben. Ich wollte wissen, ob ich sofort meinen Rechtsanwalt anrufen dürfe, aber jetzt antwortete der dünne Polizist, den brauche man nicht, sie würden die Angelegenheit auch in meinem Interesse regeln. Der dicke Polizist spielte jetzt den Menschenfreund und neigte sich zu mir: "Unsere Aufgabe ist es, durch Stichproben in der Bevölkerung sexuelle Straftaten zu verhindern und aufzuklären, deshalb sind Sie vorläufig festgenommen. Das ist dasselbe, als wenn das Finanzamt Zugriff auf Ihre Konten hat, um zu überprüfen, ob Sie gegenüber dem Staat und der freiheitlichen Demokratie ein ehrlicher Bürger sind." Ich war über die Aussage des Dicken sehr verwundert und bekundete, dass ich ein Anhänger von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sei, ehrlich meine Steuern bezahle und mir nichts vorzuwerfen habe. Auch gehe meine Intimsphäre niemanden etwas an. Ich fragte, was sind das für Gesetze, Untersuchungskommissionen und Schikanen?

    "Beginnen wir mit den Verhör", entschied jetzt der dünne Polizist, ohne sich auf meine Argumente einzulassen, und er fuhr fort: "Wann haben Sie zum ersten Mal masturbiert?"

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2007-02-07. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).