Günther Glogowatz

Buchvorstellung: Crashland-Suzi Todeszone

 

 Inhalt:

Durch ein technisches Experiment fegte eine schreckliche Katastrophe über einen großen Teil Europas hinweg.
Ein neuer Landstrich mit teilweise eigenartigen Naturgesetzen und "Dimensionsrissen", welche zu anderen Welten führten war entstanden. Da sogar Beobachtungssatelliten nur unbrauchbare Bilder von diesem Gebiet liefern konnten, wurde es von offiziellen Stellen als X-Territorium bezeichnet. Allgemein benannte man es jedoch als das Crashland.
Da die üblichen Waffensysteme dort größtenteils versagt hatten, war die X-Force gegründet worden. Eine spezielle Armee, deren Ausbildung und Ausrüstung an die merkwürdigen Umweltbedingungen dieses Landstriches angepasst worden waren.
Suzi war Mitglied der X-Force. Während eines Einsatzes gerät sie mit ihrer Truppe in einen Hinterhalt. Es ist der Auftakt im Kampf um die absolute Macht im Crashland.
Verleumdet und dadurch von den eigenen Kameraden gejagt, bleibt ihr nur noch die Flucht durch die Todeszone, um Platon zu erreichen. Denn nur er ist mächtig genug, ihre Unschuld beweisen zu können und den düsteren Machenschaften um die Vorherrschaft im Crashland entgegentreten zu können.


Prolog:

All das hatte nur wenige Minuten gedauert.
Über Europa, von Frankreich bis Rumänien, fegte das pure Chaos hinweg.
Dimensionen wurden verzerrt, Landschaften verändert und Städte ausradiert. Millionen Menschen verloren ihr Leben.

Ein neuer, bizarrer Landstrich war entstanden. Er hatte die ungefähre Form einer Linse, die an ihrer breitesten Stelle etwa fünfhundert Kilometer durchmaß und von jener Stelle, an der Atlantikküste, wo das Experiment stattgefunden hatte, bis zu den ersten Ausläufern der Südkarpaten reichte.
Darüber schwebte noch ein Hauch dieser Energie, der nun eigenartige Probleme verursachte.
Elektrizität ließ sich nur wenige Meter weit leiten. Bei größeren Entfernungen verschwand sie einfach. Funkkontakt war unmöglich und moderne Ortungssysteme versagten völlig. Selbst auf den Bildern von Beobachtungssatelliten war diese Gegend nur unscharf zu erkennen.
Dies führte dazu, dass dieses Gebiet von offiziellen Stellen X-Territorium genannt wurde.
Die Bevölkerung bezeichnete es jedoch, in Erinnerung an die große Katastrophe, als das Crashland.

Es hätte die endgültige Lösung des Energieproblems werden sollen.
Jene geheimnisvolle, unsichtbare Kraft des Universums, welche drei Viertel davon ausmachte, sollte der Schlüssel dazu sein.
Bisher wusste man eigentlich nur, es gab diese, sogenannte dunkle Energie und obwohl man darüber hinaus noch beinahe völlig unwissend war, wurde gehofft, sie eines Tages nutzen zu können.
Langsam wuchsen die Erkenntnisse über sie und schließlich fand man einen theoretischen Weg um sie anzuzapfen.
Mit großem Aufwand setzte man Theorie in Praxis um, stampfte in Frankreich eine Versuchsanlage aus dem Boden und aktivierte sie ...
Für einen kurzen Moment, kürzer als die kleinste, von Menschen jemals erdachte, Zeiteinheit, war sie da, die Energie.
Nur ein Aufblitzen. Aber es hatte genügt.

Die unglaublichste Auswirkung des schrecklichen Ereignisses entdeckte man allerdings erst einige Zeit später.
Die Dimensionsrisse.
Es stellte sich sehr schnell heraus, dass es sich dabei um Durchgänge zu anderen Welten handelte. Deren Bewohner waren davon nicht begeistert. Denn durch diese Öffnungen hatte die, von Menschen verursachte, Katastrophe auch sie heimgesucht.
Dies wiederum führte immer wieder zu Spannungen und bewaffneten Auseinandersetzungen.
Als Folge dieser Kriege, welche für die Menschheit manchmal recht glimpflich ausgingen, wurde eine internationale Armee, die ausschließlich für die Sicherheit im Crashland und seiner Umgebung zuständig war gegründet. Man nannte sie die: "X-Force" ...


Leseprobe aus dem ersten Kapitel:

Eine Menge dunkler Punkte erschien am Horizont.
"Die Schwarzen.", rief einer aus der Mannschaft.
Die Schwarzen. Das waren die Mitglieder des, erst seit kurzem gegründeten, Sondereinsatzkommandos. Ihre Uniformen, ihre Skybikes, ihre Gleitpanzer ... alles war schwarz.
Unter den anderen X-Force-Leuten waren sie nicht sonderlich beliebt. Denn sie blieben immer unter sich und waren dazu noch ziemlich arrogant. Wozu diese Einheit gegründet worden war, blieb ohnehin ein Rätsel.
Celento blickte durch sein Fernglas.
"Was wollen die hier?", fragte Suzi.
Er schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung. Aber es sind gleich beide Trupps. Vierundzwanzig Bikes, beide Panzer und die Mannschaftstransporter."
Die Trupps begannen sich nun zu teilen und die Skybikes fächerten sich auf.
"Das ist eine Angriffsformation.", kommentierte sie ungläubig.
Der erste Pulk fegte nun über sie hinweg und eröffnete das Feuer auf die Siedlung.
"Sind die verrückt geworden?", schrie Celento.
Da schlug die erste Granate mitten unter ihnen ein. Ein kurzer Aufschrei. Ein brennendes Bike wirbelte über Suzis Kopf hinweg. Die Druckwelle einer weiteren Explosion riss sie von den Beinen.
Celento hatte es irgendwie geschafft, schon auf seinem Skybike zu sitzen. "Alarmstart! Jeder handelt nach eigenem Ermessen!", brüllte er in den Lärm.
Suzi sprang auf. Ein startendes Bike streifte sie an der Schulter und stieß sie wieder zu Boden. Die Stoßwelle des Abstoßfeldes, mit dem sich Skybikes in der Luft hielten, drückte ihr einen Moment lang die Luft aus den Lungen. Eine Geschosssalve zog einen halben Meter neben ihr eine Linie aufgewirbelter Gesteinssplitter in den felsigen Boden.
Auf allen Vieren erreichte sie schließlich ihr Fluggerät. Als sie sich in den Sattel schwang und den Helm aufsetzte, blickte sie nach oben. Am Himmel tobte ein Inferno. Die Leute ihrer Einheit hatten fast keine Chance. Mit einem Knopfdruck schloss sie die Halteklammern und aktivierte den Antrieb. Sie hatte sich entschlossen, die felsige Landschaft zu nutzen. Hier aufzusteigen, wäre beinahe Selbstmord.
Kaum einen halben Meter über dem Boden, fegte sie mit höllischem Tempo zwischen den Felsen dahin. Explosionen und Geschosseinschläge begleiteten sie. Die oft mehrere Meter durchmessenden Gesteinsbrocken boten ihr jedoch einigermaßen Schutz. Erst nach etwa zwei Kilometern stieg sie auf.
Zwei schwarze Bikes stürzten sich sofort auf sie. Eines verging plötzlich in einem Feuerball. Der Schütze flog schräg über sie hinweg. Es war Celento. Sofort folgte sie ihm in einer weiten Kurve. Bald war sie neben ihm. Ihr Verfolger drehte ab. Suzi glaubte zuerst, er wollte sich nicht mit zwei Gegnern anlegen. Aber Celento deutete nach oben. Als sie aufblickte, wurde ihr einen Moment lang heiss.
Ein Gleitpanzer!
Celento deutete ihr, mit ihm gemeinsam, in den Hauptkampfbereich zurückzufliegen. Ihr war klar warum. Die beiden Panzer verhinderten, dass ein Skybike ihres Trupps entkommen konnte. Aber sie schüttelte den Kopf. Die Panzer mussten weg. Leider waren sie bei diesem Einsatz nicht mit panzerbrechender Munition ausgerüstet. Sprenggeschosse hatte sie jede Menge. Diese waren auch genial. Kleine Kristalle, die Treibladung und Explosivkörper zugleich waren. Davon hatten sie drei Klassen geladen: Leicht, mittel und schwer. Eine Universalmunition. Platz sparend und günstig herzustellen. Alle drei Klassen im Skybike, leicht und mittel im Gewehr, und nur leichte Geschosse in der Pistole.
Leider reichte aber selbst die schwere Sprengmunition nicht aus, um einen Gleitpanzer zu zerstören.
Plötzlich hatte sie eine Idee, wie sie diese Umklammerung vielleicht lösen könnte. Es war Wahnsinn. Aber sie hatte es, vor einigen Jahren, in ihrer freien Zeit, am Simulator probiert. Damals hatte es geklappt.
Celento schüttelte nun ebenfalls, ärgerlich heftig, den Kopf. Er ließ sich zurückfallen und flog schließlich wieder zurück.
Suzi raste nun, an dem Panzer vorbei, steil nach oben. Das massige Kampfgerät nahm schwerfällig die Verfolgung auf. In der Ferne sah sie auch den zweiten Gleitpanzer. Auch er flog jetzt in ihre Richtung. In der Simulation war es nur einer gewesen. Aber vielleicht war es besser so.
Sie blickte auf den Höhenmesser und drosselte das Tempo. Mehr als tausendachthundert Meter durften es nicht werden. Denn ab dieser Höhe lauerte eine weitere Gefahr. Die oberste Schicht der Crashland-Energie schien sich dort, mit dem Magnetfeld der Erde, einen Kampf zu liefern. Was genau geschah, wusste man allerdings nicht. Jedenfalls waren die, daraus entstehenden Entladungen zwar unsichtbar, aber absolut vernichtend.
Eine Rakete jagte knapp am Heck ihres Skybikes vorbei. Eine Salve kleiner Geschosse schlug auf der linken Seite des Fluggerätes ein. Die Projektile waren für die Nanokeramik-Panzerung harmlos. Auch die Rakete hätte getroffen. Das hatte man ihr mit dem Geschosshagel mitgeteilt.
Die Panzerbesatzung spielte mit ihr. Man wollte sie in die Entladungsschicht jagen.
Nochmals blickte sie auf den Höhenmesser. Tausendsiebenhundert Meter. Und keine dreihundert Meter unter ihr der Panzer. Der Zweite schwebte, etwa einen halben Kilometer entfernt, etwas tiefer.
Sie musste nun handeln.
Suzi drückte die Schnauze des Bikes nach unten und beschleunigte. Die Halteklemmen drückten, trotz des Antigravs, der die Fliehkräfte zu einem Teil abschwächte, schmerzhaft gegen ihre Schenkel.
Eine Rakete, die nun sicher treffen hätte sollen, zog über sie hinweg. Ihre Entscheidung war überraschend genug gekommen.
Mit einem mörderischen Bremsmanöver, bei dem ihr sekundenlang die Luft weg blieb, stand sie nun genau zwischen den Panzern. In einer Linie mit ihnen. Keiner von beiden konnte sie nun direkt beschießen. Sie würden sich sonst gegenseitig treffen.
Die Schützen begannen mit den verschiedensten Waffensystemen unter ihr hinwegzufeuern. Dabei stiegen die Panzer langsam höher. Das grausame Spiel hatte von neuem begonnen. Man wollte sie wieder nach oben treiben.
Suzi flog einige Manöver die aussahen, als wolle sie den sinnlosen Versuch unternehmen, nach unten durchzubrechen. Dann beschleunigte sie abrupt nach oben. Die Aggregate heulten gequält auf, als sie in einer engen Kurve über einen der Kampfkolosse hinwegfegte und ihr Bike wieder nach unten trieb.
Etwa zweihundert Meter unter den Panzern zwang sie ihre Flugmaschine wieder nach oben. Währenddessen aktivierte sie ihre Brandraketen. Diese wurden normalerweise gegen eine spezielle, extraterrestrische Pflanzenform mit sehr hohem Flammpunkt eingesetzt, die sich im Crashland wie Unkraut vermehrte.
Sie beschoss mit zwei Raketen den ersten Panzer, korrigierte kurz den Kurs und nahm auch den Zweiten aufs Korn.
Beinahe zum selben Zeitpunkt explodierten die vier Geschosse. Die Unterseiten der beiden Kampfmaschinen standen in hellen Flammen.
Nun würden die Mannschaften der beiden Panzer sie wohl für völlig verrückt halten. Denn die klebrige Flüssigkeit, die sich entzündet hatte, brannte zwar extrem heiß, aber die Hülle, oder gar den Innenraum der Gefährte, gefährdete das nicht.
"Ihr werdet euch wundern.", murmelte sie.
Die Panzer stiegen nun unaufhörlich. Sehr langsam zwar, aber sie mussten jetzt schon tausendsiebenhundert Meter überschritten haben. Kein Schuss wurde mehr abgegeben. Die Panzermannschaften waren jetzt vollauf mit den Steuerungen ihrer Flugmaschinen beschäftigt.
Der Trick hatte funktioniert. Die Simulation war richtig gewesen. An der Unterseite der Panzer gab es einen kleinen optischen Sensor. Er war für die Steuerung nötig. So wie einst bei alten Flugzeugen Höhenruder und Leitwerk. Er war gegen jeden Beschuss ausgezeichnet geschützt. Geschosse würden ihn nie treffen. Gegen Druckwellen war er abgeschirmt. Und die Glut einer Explosion hielt nicht lange genug an. Nur die extrem hohe Hitze dieser Antipflanzen-Raketen war dauerhaft genug, um ihn zu zerstören. Der Panzer wurde unlenkbar.
Damals bei der Simulation war es Zufall gewesen. Suzi hatte den falschen Knopf erwischt.
Um einen der Gleitpanzer begann es nun heftig zu blitzen. Ein Lichtbogen schlug auf den Zweiten über. Ihr Visier verdunkelte sich sofort. Zwei mächtige Detonationen erschütterten die Luft. Glühende Trümmer stoben in alle Richtungen.
Suzi drehte ab und raste der Oberfläche entgegen. Die Reste der zerstörten Kampfgeräte überholten sie teils gefährlich nahe.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2005-07-22. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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